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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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weggetragen werden. Hiro könnte etwas herumhacken und herausfinden, wer er ist, woher er kommt.
    Aber es halten sich ein paar Dutzend Hacker in der Bar auf, die alles beobachten, und wenn sie herkommen und sich die Schriftrolle ansehen, enden sie alle wie Da5id.
    Hiro kauert sich nieder, sieht von der Schriftrolle weg und zieht eine der verborgenen Falltüren auf, die ins Tunnelsystem führen. Er ist derjenige, der diese Tunnel im The Black Sun codiert hat; er ist der einzige in der ganzen Bar, der sie benutzen kann. Er fegt die Rolle mit einer Hand in den Tunnel und schließt die Falltür.
    Hiro kann den Clint ziemlich dicht beim Ausgang sehen, wo er versucht, sein Avatar durch die Tür zu steuern. Hiro läuft ihm nach. Wenn der Typ die Straße erreicht, ist er fort – er wird sich in ein durchsichtiges Gespenst verwandeln. Und mit fünfzig Metern Vorsprung in einer Menge von Millionen anderen durchsichtigen Gespenstern – unmöglich. Wie immer drängen sich eine Menge Möchtegerns auf der Straße draußen. Hiro kann die übliche Zusammensetzung sehen, plus ein paar Schwarzweißfiguren.
    Eine dieser Schwarzweißfiguren ist Y. T. Sie lungert draußen herum und wartet darauf, daß Hiro herauskommt.
    Â»Y.T.!« ruft er. »Lauf dem Typen ohne Arme nach!« Hiro kommt ein paar Sekunden nach dem Clint aus The Black Sun. Der Clint und Y. T. sind beide bereits verschwunden.
    Er geht ins The Black Sun zurück, zieht eine Falltür auf und steigt ins Tunnelsystem hinab, das Reich der Friedhofsdaemonen. Einer von ihnen hat die Schriftrolle bereits aufgehoben und schlurft Richtung Zentrum, um sie zu verbrennen.
    Â»He, Kumpel«, sagt Hiro, »geh beim nächsten Tunnel nach rechts und bring das Ding in mein Büro, okay? Aber tu mir einen Gefallen und roll es vorher zusammen.«
    Er folgt dem Friedhofsdaemon den Tunnel entlang, unter der Straße durch, bis sie sich in dem Viertel befinden, wo Hiro und
die anderen Hacker ihre Häuser haben. Hiro läßt den Friedhofsdaemon die Schriftrolle in der Werkstatt unten im Keller deponieren – in dem Zimmer, wo Hiro sein Hacken erledigt. Dann geht er nach oben in sein Arbeitszimmer.

27
    Sein Stimmtelefon läutet. Hiro nimmt ab.
    Â»Kumpel«, sagt Y.T., »ich dachte schon, du würdest nie da rauskommen.«
    Â»Wo bist du?« sagt Hiro.
    Â»In Wirklichkeit oder im Metaversum?«
    Â»Beides.«
    Â»Im Metaversum bin ich in einer Einschienenbahn Richtung Plus. Wir haben gerade Port 35 passiert.«
    Â»Schon? Muß ein Schnellzug sein.«
    Â»Klug kombiniert. Der Clint, dem du die Arme abgeschnitten hast, ist zwei Wagen vor mir. Ich glaube, er weiß nicht, daß ich ihm folge.«
    Â»Und wo bist du in der Wirklichkeit?«
    Â»Ã–ffentliches Terminal auf der Straße gegenüber von Reverend Wayne«, sagt sie.
    Â»Ach ja? Interessant.«
    Â»Mußte eine Zustellung abliefern.«
    Â»Was für eine Zustellung?«
    Â»Einen Aluminiumkoffer.«
    Er zieht ihr die ganze Geschichte aus der Nase, oder was er für die ganze Geschichte hält – es ist schwer zu sagen.
    Â»Bist du sicher, daß das Gebabbel der Leute im Park dasselbe war wie das der Frau bei Reverend Wayne?«
    Â»Klar«, sagt sie. »Ich kenne ein paar Leute, die dorthingehen. Oder ihre Eltern gehen hin und schleppen sie mit. Du weißt ja.«
    Â»Zu Reverend Waynes Pearly Gates?«
    Â»Ja. Und sie machen nichts anderes als in Zungen zu sprechen. Darum hab ich es schon mal gehört.«

    Â»Wir reden später, Kumpel«, sagt Hiro. »Ich muß ein paar wichtige Recherchen betreiben.«
    Â»Bis später.«
    Die Babel/Infokalypse-Card liegt auf seinem Schreibtisch. Hiro hebt sie auf. Der Bibliothekar tritt ein.
    Hiro will den Bibliothekar fragen, ob er weiß, daß Lagos tot ist. Aber das wäre eine sinnlose Frage. Der Bibliothekar weiß es, aber er weiß es auch wieder nicht. Wenn er in der Bibliothek nachsehen wollte, könnte er es leicht herausfinden. Aber er würde die Information nicht behalten. Er besitzt kein unabhängiges Gedächtnis. Die Bibliothek ist sein Gedächtnis, und er benutzt jeweils nur kleine Teile davon.
    Â»Was können Sie mir über das Sprechen in Zungen verraten?« sagt Hiro.
    Â»Der wissenschaftliche Ausdruck dafür ist >Glossolalie<«, sagt der Bibliothekar.
    Â»Der wissenschaftliche Ausdruck? Warum sollte jemand einen

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