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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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das Segment beobachten, das mit ihnen Schritt hält. Alle Großkopferten und Leibwächter sitzen jetzt auf dem Hintern und versuchen, ihren Schwerpunkt so tief wie möglich zu halten, da das Segment inzwischen heftig schwankt und schlingert.
    Â»Wenn wir weiter vom Land entfernt sind, werden die Wellen höher«, sagt der Mann mit dem Glasauge. »Wie mir diese Scheiße stinkt. Ich möchte nichts weiter als so lange frühstücken, daß ich es mit einem guten Mittagessen runterspülen kann.«
    Â»Amen«, sagt Livio, der sich Rührei auf den Teller schaufelt.
    Â»Werden Sie diese Typen an Bord nehmen?« sagt Hiro. »Oder lassen Sie sie einfach noch eine Weile draußen?«
    Â»Scheiß auf sie. Sollen sie sich ruhig die Ärsche abfrieren. Wenn wir sie an Bord dieses Bootes holen, dann erst, wenn sie bereit sind. Wenn sie keinen Widerstand mehr leisten. He, vielleicht reden sie sogar mit uns.«
    Alle scheinen ziemlich hungrig zu sein. Eine Weile greifen sie nur herzhaft bei dem Frühstück zu. Nach einer Weile bricht der
Mann mit dem Glasauge das Eis, indem er verkündet, wie gut das Essen ist, und alle stimmen zu. Hiro überlegt sich, daß es jetzt in Ordnung ist zu reden.
    Â»Ich überlege die ganze Zeit, weshalb ihr Jungs euch für mich interessiert.« Hiro denkt sich, daß es sich im Fall der Mafia immer auszahlt, so etwas zu wissen.
    Â»Wir gehören alle derselben fröhlichen Bande an«, sagt der Mann mit dem Glasauge.
    Â»Und welche Bande wäre das?«
    Â»Die Lagos-Bande.«
    Â»Hm?«
    Â»Nun, eigentlich ist es nicht seine Bande. Aber er ist der Mann, der sie zusammengetrommelt hat. Der Nukleus, um den sie entstanden ist.«
    Â»Wie und warum und wovon sprechen Sie?«
    Â»Okay.« Er schiebt den Teller weg, legt die Serviette zusammen, wirft sie auf den Tisch. »Lagos hatte eine Menge Einfälle. Einfälle zu allen möglichen Dingen.«
    Â»Das ist mir auch aufgefallen.«
    Â»Er hatte Archive zu allen möglichen Themen. Archive, wo er Informationen vom gesamten verfluchten Erdball sammelte und in Zusammenhang brachte. Er hatte alles hier und da im Metaversum verstaut und wartete darauf, daß sich die Informationen einmal als nützlich erweisen würden.«
    Â»Mehr als eines?« sagt Hiro.
    Â»Wahrscheinlich. Nun, vor ein paar Jahren hat Lagos Kontakt zu L. Bob Rife aufgenommen.«
    Â»Echt?«
    Â»Ja. Sehen Sie, Rife hat eine Million Programmierer, die für ihn arbeiten. Er hatte paranoide Angst, sie könnten ihm seine Daten stehlen.«
    Â»Ich weiß, er hat ihre Häuser überwachen lassen und so weiter.«
    Â»Das wissen Sie nur, weil Sie es in Lagos’ Archiv gefunden haben. Und der Grund, weshalb Lagos es gespeichert hatte, waren seine Marktforschungen. Er suchte jemanden, der ihm
möglicherweise größere Summen für das Material bezahlen würde, das er in seinem Babel/Infokalypyse-Archiv gesammelt hatte.«
    Â»Er dachte«, sagt Hiro, »L. Bob Rife könnte Verwendung für verschiedene Viren haben.«
    Â»Richtig. Sehen Sie, ich verstehe nicht alles. Aber ich glaube, er hat einen alten Virus oder so gefunden, der auf die Elitedenker abzielte.«
    Â»Die technologische Priesterschaft«, sagt Hiro. »Die Infokraten. Der Virus hat die gesamte Infokratie von Sumer ausgelöscht.«
    Â»Wie auch immer.«
    Â»Das ist verrückt«, sagt Hiro. »Das ist so, als würde man seine Angestellten vor ein Erschießungskommando stellen, weil man herausgefunden hat, daß sie Kugelschreiber stehlen. Er hätte den Virus nicht einsetzen können, ohne die Gehirne seiner gesamten Programmierer zu zerstören.«
    Â»In einer ursprünglichen Form«, sagt der Mann mit dem Glasauge. »Aber Lagos wollte Forschungen damit betreiben.«
    Â»Forschungen über Informatikkriegführung.«
    Â»Treffer. Er wollte dieses Ding isolieren und so abwandeln, daß man damit Programmierer kontrollieren konnte, ohne gleich ihre Gehirne ins All zu schießen.«
    Â»Und hat es funktioniert?«
    Â»Wer weiß? Rife hat Lagos’ Idee gestohlen. Hat sie einfach genommen und ist damit weggelaufen. Und danach hatte Lagos keine Ahnung mehr, was Rife damit angestellt hat. Aber ein paar Jahre später machte er sich Sorgen wegen mancherlei Dinge, die er sehen mußte.«
    Â»Beispielsweise das explosionsartige Wachstum von Reverend Waynes Pearly

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