Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
Vom Netzwerk:
mitbekommen.«
    Â»Die erste Phase war Bewegungsunfähigkeit. Daß wir ihren Hubschrauber abgeschossen haben. Dann hatten wir Phase zwei, mit der wir sie glauben machen wollten, wir hätten vor, sie im Hotel zu töten. Ich glaube, diese Phase war höchst erfolgreich.«
    Â»Ich auch.«
    Â»Danke. Ein weiterer wichtiger Abschnitt des Plans bestand darin, Sie wohlbehalten an Bord zu bringen, was ebenfalls geschehen ist.« »Ich bin Teil des Plans?«
    Der Mann mit dem Glasauge lächelte spröde. »Wenn Sie nicht Teil des Plans wären, wären Sie jetzt tot.«
    Â»Also haben Sie gewußt, daß ich nach Port Sherman kommen würde?«
    Â»Sie kennen doch diese Tussi Y. T.? Die Sie benutzt haben, um uns nachzuspionieren?«
    Â»Ja.« Es wäre sinnlos gewesen zu leugnen.
    Â»Nun, wir haben sie benutzt, um Ihnen nachzuspionieren.«
    Â»Warum? Was, um alles in der Welt, liegt Ihnen an mir?«
    Â»Das wäre eine Abschweifung von unserer Unterhaltung, die sich um die Phasen unseres Plans dreht.«
    Â»Okay. Wir waren gerade bei Phase zwei.«
    Â»Gut. In Phase drei, die gerade läuft, erlauben wir ihnen zu glauben, daß sie eine unglaublich heroische Flucht bewerkstelligen, indem sie die Straße entlang zum Pier laufen.«

    Â»Phase vier!« ruft der Lieutenant.
    Â»Scusi«, sagt der Mann mit dem Glasauge, schiebt den Stuhl zurück und legt die Serviette auf dem Tisch zusammen. Er steht auf und verläßt den Speisesaal. Hiro folgt ihm an Deck.
    Mehrere Dutzend Russen versuchen alle, sich den Weg durch das Tor auf den Pier zu erkämpfen. Nur wenige können gleichzeitig durch, daher verteilen sie sich über mehrere Meter und laufen alle zur sicheren Kodiak Queen.
    Aber einem Dutzend oder so gelingt es, in einer Traube zusammenzubleiben: Eine Gruppe Soldaten bildet einen lebenden Schutzschirm um eine kleinere Gruppe Männer in der Mitte.
    Â»Großkopferte«, sagt der Mann mit dem Glasauge.
    Sie laufen alle wie Krabben über den Pier, ducken sich, so tief sie können, und feuern gelegentlich eine Maschinengewehrsalve Richtung Port Sherman zurück.
    Der Mann mit dem Glasauge blinzelt in einer plötzlichen kühlen Brise. Er dreht sich mit der Andeutung eines Grinsens zu Hiro um. »Passen Sie auf«, sagt er und drückt einen Knopf auf einem kleinen schwarzen Kästchen in der Hand.
    Die Explosion ist wie ein einziger kleiner Trommelschlag aus jeder Richtung gleichzeitig. Hiro kann spüren, daß sie aus dem Wasser kommt und in seinen Füßen vibriert. Eine große Stichflamme oder Rauchwolke ist nicht zu sehen, aber eine Art doppelter Geysir schießt unter der Kodiak Queen hervor und schleudert weißes, dampfendes Wasser in die Höhe wie Schwingen, die sich entfalten. Die Schwingen stürzen in einen plötzlichen Platzregen zusammen, und dann schwimmt die Kodiak Queen erschreckend tief im Wasser. Und sinkt immer tiefer.
    Alle Männer, die den Pier entlanggelaufen sind, bleiben auf einmal wie angewurzelt stehen.
    Â»Jetzt«, murmelt der Fernglasmann in sein Revers.
    Unten am Pier ertönen einige kleinere Explosionen. Der gesamte Pier wölbt sich und zuckt wie eine Schlange im Wasser. Besonders ein Segment, das Segment, auf dem die Großkopferten stehen, schaukelt und bebt heftig, und Rauch steigt von beiden Enden auf. Es ist vom Rest des Piers abgesprengt worden.
    Alle, die darauf stehen, fallen in dieselbe Richtung, als es zur Seite kippt und abzutreiben beginnt. Hiro kann das Abschleppkabel aus dem Wasser ragen sehen, als wäre es straff gespannt; es führt mehrere Meter zu einem kleinen offenen Boot mit starkem Außenbordmotor, das sich gerade anschickt, den Hafen zu verlassen.
    Es befindet sich immer noch ein Dutzend Leibwächter auf dem Segment. Einer durchschaut die Situation, richtet seine AK-47 auf das Boot, das sie schleppt, und verliert dafür das Gehirn. Auf dem obersten Deck der Kowloon lauert ein Heckenschütze.
    Alle anderen Leibwächter werfen die Waffen ins Wasser.
    Â»Zeit für Phase fünf«, sagt der Mann mit dem Glasauge. »Ein verdammt gutes Frühstück.«
    Als er und Hiro wieder im Speisesaal sitzen, hat die Kowloon vom Pier abgelegt und fährt den Fjord entlang – parallel zu dem kleineren Boot, das das Segment des Piers im Schlepptau hat. Beim Essen können sie aus dem Fenster sehen, über mehrere hundert Meter offene Wasserfläche, und

Weitere Kostenlose Bücher