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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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ausklinken?«
    Â»Halt nur einen Moment den Mund.«

    Das Viertel ist U-förmig um eine Art Bucht des Floßes herum gebaut, wo ein halbes Dutzend rostiger Fischerboote vertäut ist. Ein schwimmender Pier, aus kunterbunt durcheinandergewürfelten Einzelteilen zusammengestückelt, verläuft um den Rand.
    Der leere Trawler, den sie ausgeschlachtet haben, wurde von der Salve einer großen Waffe auf der Enterprise getroffen. Es sieht so aus, als hätte ihn eine riesige Welle erfaßt und versucht, ihn um eine Säule zu wickeln; eine Seite ist völlig eingebrochen, Bug und Heck sind tatsächlich zueinander gebeugt. Sein Rücken ist gebrochen. In die offenen Kammern ergießt sich eine gewaltige, unaufhörliche Flut braunen, schmutzigen Wassers, sie saugen die Dreckbrühe ein wie ein Ertrinkender Luft. Er sinkt rapide.
    Hiro schiebt Reason in das Zodiac zurück, springt hinein und läßt den Motor an. Er hat keine Zeit, das Tau zum Pier zu lösen, daher trennt er es mit dem Wakizashi durch und braust los.
    Die Teile des Piers sacken schon nach innen ab und werden von den Tauen des ausgebombten Schiffs in die Tiefe gezogen. Der Trawler verschwindet von der Wasseroberfläche und versucht, wie ein schwarzes Loch das gesamte Viertel mit sich zu ziehen.
    Ein paar Filipinomänner sind schon mit kurzen Messern unterwegs, kappen die Taue, die das Viertel zusammenhalten, und versuchen, die Teile abzutrennen, die nicht mehr zu retten sind. Hiro braust zu einem Ponton, der schon knietief unter Wasser gesunken ist, findet die Taue, die ihn mit dem nächsten, noch tiefer versunkenen Ponton verbinden, und stößt mit dem Katana danach. Die verbliebenen Taue reißen mit einem Knall wie Gewehrschüsse, und dann schnellt der befreite Ponton so schnell zur Oberfläche, daß er das Zodiac fast zum Kentern bringt.
    Ein ganzer Abschnitt des Pontonpiers an der Seite des Trawlers ist nicht mehr zu retten. Männer mit Fischmessern und Frauen mit Küchenbeilen sind auf die Knie gesunken, und das Wasser reicht ihnen bereits bis zum Kinn, während sie versuchen, ihr Viertel freizuschneiden. Ein Tau nach dem anderen
reißt durch, willkürlich, Filipinos werden hoch in die Luft geschleudert. Ein Junge mit einer Machete schlägt das letzte Seil durch, das emporschnellt und ihm quer über das Gesicht schlägt. Schließlich ist das Floß wieder frei und beweglich und kommt schaukelnd ins Gleichgewicht, und wo sich der Trawler befunden hatte, ist nur noch ein blubbernder Strudel zu sehen, der ab und zu ein loses Stück Treibgut heraufrülpst.
    Einige der anderen sind schon auf das Fischerboot geklettert, das neben dem Trawler vertäut war. Auch das hat einige Schäden davongetragen. Mehrere Männer drängen sich in Gruppen, sind über die Reling gebeugt und begutachten einige große Einschußkrater auf der Seite. Jedes Loch ist von einem glänzenden Fleck umgeben, so groß wie ein Eßteller, wo Farbe und Rost weggesprengt worden sind. In der Mitte befindet sich ein Loch so groß wie ein Golfball.
    Hiro beschließt, daß es Zeit wird zu verschwinden.
    Aber vorher greift er in seinen Overall, zieht einen Geldclip heraus und zählt ein paar tausend Kongpiepen ab. Er legt sie auf Deck und beschwert sie mit der Ecke eines roten Benzintanks. Dann macht er die Flatter.
    Es gelingt ihm ohne Schwierigkeiten, den Kanal zu finden, der zum nächsten Viertel führt. Sein Paranoiaventil ist voll aufgedreht, daher schaut er sich ständig um, während er einen Weg hinaus sucht, und sieht in alle kleinen Gassen. In einer dieser Nischen erblickt er einen Antennenkopf, der etwas murmelt.
    Das nächste Viertel ist malaysisch. Ein paar Dutzend von ihnen haben sich, vom Lärm angelockt, auf einer Brücke versammelt. Als Hiro in ihr Viertel hineinfährt, sieht er Männer mit Gewehren und Messern bewaffnet auf der schwankenden Pontonbrücke laufen, die als Hauptstraße fungiert. Die hiesigen Ordnungshüter. Weitere Männer ähnlicher Couleur kommen aus Nebenstraßen, und Skiffs und Sampans und gesellen sich dazu.
    Ein gewaltiges Krachen und Splittern und Bersten ertönt unmittelbar neben ihm, als wäre ein Holzlaster gerade in eine Backsteinmauer gerast. Wasser schlägt über ihm zusammen,
Dampf bläst ihm ins Gesicht. Dann ist es wieder still. Er dreht sich langsam und widerwillig um. Das nächste Ponton ist einfach nicht mehr

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