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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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Asphalt herum, der Notruf wurde erhört, die Mission ist beendet, es besteht kein Grund mehr, diese Hubschraubertypen weiter zu nerven. Sie lösen die Punen vom Bauch des Hubschraubers und ziehen die Kabel ein.
    Tony dreht sich um und sieht Y. T. Sie geht direkt auf den Hubschrauber zu. Ihr geschundener Körper bewegt sich linkisch.
    Â»Steig wieder in den Hubschrauber ein, du kleines Biest!« sagt er.
    Y. T. hebt einen losen Punengriff auf, den bisher noch niemand eingerollt hat. Sie drückt auf den Knopf, der den Elektromagneten abschaltet, und er fällt von der Panzerung des Hubschraubers herunter. Sie zieht ihn ein, bis noch etwa eineinhalb Meter durchhängendes Seil zwischen dem Magnetkopf und der Spule sind.
    Â»Ich hab’ mal von einem Macker namens Ahab gelesen«, sagt sie und wirbelt die Pune um den Kopf. »Dessen Punenkabel wikkelte sich völlig um das Ding herum, das er punieren wollte. Das war ein großer Fehler.«
    Sie läßt die Pune fliegen. Die passiert die Ebene der Rotoren ziemlich in der Mitte, und Y. T. kann sehen, wie sich das reißfeste Kabel um die feinen Teile der Rotorachse wickelt wie eine
Garotte um den Hals einer Ballerina. Durch die Windschutzscheibe des Hubschraubers sieht sie Sascha reagieren; er drückt hektisch auf Schalter und zieht an Hebeln, während eine unaufhörliche Folge russischer Flüche über seine Lippen kommt. Der Griff der Pune wird ihr aus der Hand gerissen, und sie sieht, wie er ins Zentrum gezogen wird, als wäre es ein schwarzes Loch.
    Â»Ich schätze, er wußte einfach nicht, wann man loslassen muß, im Gegensatz zu anderen«, sagt sie. Dann dreht sie sich um und geht von dem Hubschrauber weg. Hinter sich kann sie hören, wie große Metallteile sich mit hoher Geschwindigkeit festfressen.
    Rife ist schon lange vorher ein Licht aufgegangen. Er läuft bereits mit einer Maschinenpistole in der Hand den Highway entlang und hält nach einem Auto Ausschau, das er beschlagnahmen kann. Über allem schwebt der RARE-Hubschrauber und beobachtet; Rife sieht hinauf, winkt mit einer Hand vorwärts und ruft: »Fliegt zum LAX! Fliegt zum LAX!«
    Der Hubschrauber kreist ein letztesmal über dem Schauplatz, sie verfolgen, wie Sascha die ruinierte Maschine abwürgt, wie wütende Kuriere Tony und Frank und den Präsidenten überwältigen und entwaffnen, wie Rife mitten auf der Straße steht, ein Pizzafahrzeug der Cosa Nostra anhält und den Fahrer hinausscheucht. Aber Raven beachtet das alles gar nicht. Er sieht Y. T. durch das Fenster an. Und als der Hubschrauber schließlich nach vorne kippt und in die Nacht hinein beschleunigt, grinst er ihr zu und zeigt ihr den aufwärts gerichteten Daumen. Y. T. beißt sich auf die Unterlippe und gibt ihm den Finger. Damit ist die Beziehung hoffentlich ein für allemal beendet.
    Y. T. leiht sich von einem staunenden Skater die Planke, stößt sich auf der Straße zum nächsten Buy ’n’ Fly ab und ruft Mom an, damit sie sie nach Hause mitnimmt.

68
    Hiro verliert Raven ein paar Meilen vor der Innenstadt aus den Augen, aber da spielt es schon keine Rolle mehr; er fährt direkt zu der Plaza und kreist dann mit hoher Geschwindigkeit um den Rand des Amphitheaters, ein Ein-Mann-Zaun. Raven kommt nach wenigen Sekunden angefahren. Hiro verläßt seinen Orbit und rast genau auf ihn zu, und sie prallen aufeinander wie zwei mittelalterliche Turnierkämpfer. Hiro verliert den linken Arm und Raven ein Bein. Die Gliedmaßen fallen zu Boden. Hiro läßt das Katana fallen und zieht das einhändige Schwert – das gegen Ravens langes Messer sowieso besser geeignet ist. Er schneidet Raven den Weg ab, als dieser gerade über den Rand des Amphitheaters fahren will, und drängt ihn zur Seite ab; Ravens Schwung trägt ihn binnen einer halben Sekunden eine halbe Meile weiter. Hiro bekommt ihn wieder ins Blickfeld, indem er ein paar vernünftige Kalkulationen anstellt – er kennt dieses Gebiet wie Raven die Strömungen der Aleuten kennt -, und dann donnern sie durch die engen Straßen des Finanzdistrikts des Metaversums, winken einander mit langen Messern zu und zerschnippeln und zerteilen Hunderte Avatars in Nadelstreifenanzügen, die ihnen in den Weg geraten.
    Aber sie scheinen einander nie zu treffen. Die Geschwindigkeiten sind einfach zu groß, die Ziele zu klein. Hiro hat bis jetzt Glück gehabt – er hat die

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