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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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Geschäftsberichte über The Black Sun, Film- und Videoclips, Software, gekritzelte Telefonnummern.
    Â»Jedesmal, wenn du zur Tür reinkommst, spüre ich im tiefsten Inneren ein leichtes Beben im Betriebssystem«, sagt Da5id. »Ich habe immer eine Vorahnung, als würde The Black Sun abstürzen.«
    Â»Muß das Bigboard sein«, sagt Hiro. »Es tastet routinemäßig einen Sekundenbruchteil lang einige der Fallen im Low Memory-Bereich ab.«
    Â»Ah, das ist es. Bitte wirf das Ding weg«, sagt Da5id.
    Â»Was, das Bigboard?«
    Â»Ja. Es war einmal total auf der Höhe, aber jetzt ist es, als würde man einen Fusionsreaktor mit einer Steinaxt bearbeiten.«
    Â»Danke.«
    Â»Ich gebe dir alle Hilfe, die du brauchst, wenn du es zu etwas Ungefährlicherem updaten willst«, sagt Da5id. »Ich wollte deine Fähigkeiten nicht in Frage stellen. Ich will nur sagen, du solltest etwas mehr mit der Zeit gehen.«

    Â»Was verdammt schwer ist«, sagt Hiro. »Es gibt keinen Platz mehr für einen freiberuflichen Hacker. Man braucht einen der großen Konzerne als Rückendeckung.«
    Â»Das weiß ich wohl. Und ich weiß, daß du es nicht erträgst, für eine große Firma zu arbeiten. Darum sage ich ja, ich gebe dir alles, was du brauchst. Für mich wirst du immer zu The Black Sun gehören, Hiro, auch wenn sich unsere Wege getrennt haben.«
    Das ist der klassische Da5id. Er redet wieder mit dem Herzen und läßt den Verstand außen vor. Wenn Da5id kein Hacker wäre, wüßte Hiro nicht, ob er überhaupt genügend Hirn für irgend etwas hätte.
    Â»Sprechen wir von etwas anderem«, sagt Hiro. »Hatte ich gerade eine Halluzination, oder reden du und Juanita wieder miteinander?«
    Da5id lächelt ihn überheblich an. Seit der »Unterhaltung« vor mehreren Jahren war er immer überaus freundlich zu Hiro. Es war eine Unterhaltung, die als freundschaftliches Gespräch bei Bier und Austern zwischen zwei langjährigen Waffenbrüdern begann. Erst als bereits drei Viertel der »Unterhaltung« vorbei waren, dämmerte Hiro, daß er just in dem Moment gefeuert wurde. Seit der »Unterhaltung« weiß man, daß Da5id Hiro manchmal nützliche Infos und Gerüchte zukommen läßt.
    Â»Auf der Suche nach etwas Nützlichem?« fragt Da5id mit wissender Miene. Er ist, wie viele Bitheads, vollkommen arglos, hält sich aber in solchen Augenblicken für die Reinkarnation von Machiavelli.
    Â»Ich muß dir was sagen, Mann«, sagt Hiro. »Das meiste von dem, was du mir gibst, speise ich nie in die Bibliothek ein.«
    Â»Warum nicht? Verdammt, ich gebe dir meine besten Gerüchte. Ich hab gedacht, du verdienst Geld damit.«
    Â»Ich ertrage es nicht«, sagt Hiro, »mit meinen Privatgesprächen herumzuhuren. Was meinst du, warum ich immer pleite bin?«
    Und noch etwas erwähnt er nicht, nämlich daß er sich stets als Da5id ebenbürtig betrachtet hat und den Gedanken nicht
erträgt, von Da5ids Brosamen und Krümeln zu leben wie ein Hund, der sich unter seinem Tisch zusammengerollt hat.
    Â»Ich war froh, Juanita hier zu sehen – auch wenn sie nur in Schwarzweiß kam«, sagt Da5id. »Daß sie The Black Sun nicht benutzt – das ist so, als hätte Alexander Graham Bell sich geweigert, das Telefon zu benutzen.«
    Â»Warum ist sie heute abend hier gewesen?«
    Â»Etwas beschäftigt sie«, sagt Da5id. »Sie wollte wissen, ob ich gewisse Leute auf der Straße gesehen habe.«
    Â»Jemand Besonderen?«
    Â»Sie macht sich Sorgen wegen eines ziemlich großen Burschen mit langem schwarzem Haar«, sagt Da5id. »Der was anbietet, das – denk nur – Snow Crash heißt.«
    Â»Hat sie es in der Bibliothek versucht?«
    Â»Ja. Nehm’ ich jedenfalls an.«
    Â»Hast du den Kerl gesehen?«
    Â»Na klar. Er ist nicht schwer zu finden«, sagt Da5id. »Steht gleich draußen vor der Tür. Das hab’ ich von ihm bekommen.«
    Da5id läßt den Blick über den Tisch schweifen, nimmt eine der Hypercards und zeigt sie Hiro.
    Snow Crash
Gratisprobe
Karte in der Mitte zerreißen
    Â»Da5id«, sagt Hiro, »ich kann nicht glauben, daß du von einer Schwarzweißperson eine Hypercard genommen hast.«
    Da5id lacht. »Es ist nicht mehr wie früher, mein Freund. Ich habe soviel Antivirenprogramme in meinem System, daß

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