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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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Brandy ins Ohr geflüstert?«
    Â»Eine Sprache, die ich nicht kenne«, sagt Da5id. »Nur Gebabbel.«
    Gebabbel. Babel.
    Â»Hinterher hast du ausgesehen, als hätte dich der Schlag getroffen.«
    Da5id sieht zerknirscht drein. »Ich war nicht vom Schlag getroffen. Ich fand die ganze Sache nur so seltsam, daß ich wohl einen Augenblick aus der Fassung gekommen bin.«
    Hiro betrachtet ihn mit einem außerordentlich zweifelnden Blick. Da5id bemerkt es und steht auf. »Möchtest du sehen, was deine Konkurrenten in Japan so treiben?«
    Â»Welche Konkurrenten?«
    Â»Du hast doch früher Avatars für Rockstars entworfen, oder nicht?«
    Â»Immer noch.«
    Â»Nun, Sushi K ist heute abend hier.«
    Â»Ach ja. Frisur so groß wie eine Milchstraße.«
    Â»Man kann die Strahlen von hier sehen«, sagt Da5id und winkt zum nächsten Quadranten, »aber ich will den ganzen Aufbau sehen.«
    Es sieht aus, als würde irgendwo in der Mitte des Rockstarquadranten die Sonne aufgehen. Über den Köpfen der dichtgedrängten Avatars kann Hiro einen Fächer orangefarbener Strahlen sehen, deren Ursprung sich irgendwo in der Mitte der Menge befindet. Der Fächer bewegt sich, dreht sich, schwankt von einer Seite auf die andere, und das ganze Universum scheint sich mit ihm zu bewegen. Auf der Straße wird der volle Glanz von Sushi
Ks Haartracht durch Vorschriften über Höhe und Breite beeinträchtigt. Aber Da5id gestattet hier im Inneren von The Black Sun alle Freiheiten des Ausdrucks, daher erstrecken sich die orangefarbenen Strahlen bis zu den Grundstücksgrenzen.
    Â»Ich frage mich, ob ihm schon jemand gesagt hat, daß die Amerikaner keinen Rap von einem Japaner kaufen«, sagt Hiro, während sie hinüberschlendern.
    Â»Vielleicht solltest du es ihm sagen«, schlägt Da5id vor, »und ihm die Gefälligkeit in Rechnung stellen. Weißt du, er hält sich im Augenblick in L. A. auf.«
    Â»Wahrscheinlich in einem Hotel voller Speichellecker, die ihm erzählen, was für ein großer Star er sein wird. Er müßte einmal richtiger Biomasse ausgesetzt werden.«
    Sie fädeln sich in einen Verkehrsstrom ein, der einen schmalen Kanal durch die Menge bildet.
    Â»Biomasse?« sagt Da5id.
    Â»Eine Ansammlung lebendes Gewebe. Das ist ein Ausdruck der Ökologie. Wenn du einen Morgen Regenwald oder eine Kubikmeile Ozean oder einen Quadratblock Compton nimmst und alle nichtlebende Substanz entfernst – Sand und Wasser -, dann bekommst du die Biomasse.«
    Da5id, durch und durch Bithead, antwortet: »Versteh’ ich nicht.« Seine Stimme hört sich seltsam an; eine Menge weißes Rauschen erfüllt sein Audio.
    Â»Industrieausdruck«, sagt Hiro. »Die Industrie lebt von der menschlichen Biomasse Amerikas. Wie ein Wal, der Krill aus dem Meer fischt.«
    Hiro zwängt sich zwischen zwei japanische Geschäftsleute. Einer trägt eine blaue Uniform, aber der andere ist ein Neotraditionalist im dunklen Kimono. Und er hat, wie Hiro, zwei Schwerter bei sich – das lange Katana an der linken Hüfte und das einhändige Wakizashi schräg in den Taillengürtel gesteckt. Er und Hiro betrachten die gegenseitige Bewaffnung neugierig. Dann schaut Hiro weg und tut so, als hätte er es nicht bemerkt, während der Neotraditionalist erstarrt, abgesehen von den Mundwinkeln, die nach unten gezogen sind. Hiro hat das schon
oft gesehen. Er weiß, er wird gleich in einen Kampf verstrickt werden.
    Die Leute gehen aus dem Weg. Etwas Großes und Unaufhaltsames drängt sich durch die Menge und schiebt Avatars hierher und dorthin. Im Inneren von The Black Sun besitzt nur eines die Macht, Leute derart rumzuschubsen, und das ist ein Rausschmeißdaemon.
    Als sie näherkommen, kann Hiro sehen, daß es sich um ein ganzes Rollkommando handelt, Gorillas in Fräcken. Echte Gorillas. Und sie scheinen es auf Hiro abgesehen zu haben.
    Er versucht auszuweichen, stößt aber gleich gegen etwas. Sieht so aus, als hätte ihn das Bigboard schließlich doch in Schwierigkeiten gebracht; er ist auf dem Weg zur Bar hinaus.
    Â»Da5id«, sagt Hiro. »Pfeif sie zurück, Mann. Ich werde es nicht mehr benutzen.«
    Alle Leute in der näheren Umgebung sehen über Hiros Schultern; ihre Gesichter werden von einem Durcheinander bunten Lichts angestrahlt.
    Hiro dreht sich um und sieht nach Da5id, aber Da5id ist nicht mehr

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