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Snow Crash

Titel: Snow Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenson Neal
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Stunden Material aus dieser Zeit vorhanden – selbstverständlich überwiegend Outtakes, die nie gesendet wurden. Nach zwei Jahren Tätigkeit in dieser Branche trat Rife in die Firma seines Großonkels ein, eines Finanzmagnaten, dessen Reichtum auf Öl begründet wurde. Das Material enthält einige Zeitungsartikel zu diesem Thema, die, wie ich nach der Lektüre sagen kann, textlich alle aufeinander aufbauen – was darauf hindeutet, daß sie aus derselben Quelle stammen.«
    Â»Einer Pressemitteilung.«
    Â»Dann gibt es fünf Jahre lang keine Meldungen mehr.«
    Â»Er führte etwas im Schilde.«
    Â»Danach finden wir weitere Berichte, überwiegend aus den Religions-Teilen Houstoner Zeitungen, die von Rifes Beteiligung an verschiedenen Organisationen erzählen.«
    Â»Für mich war das eine Zusammenfassung. Ich dachte, Sie könnten keine Zusammenfassung machen.«
    Â»Kann ich auch nicht. Ich zitiere eine Zusammenfassung, die Dr. Lagos kürzlich Juanita Marquez in meiner Gegenwart gegeben hat, als sie dieselben Daten studierten.«
    Â»Machen Sie weiter.«
    Â»Rife spendete fünfhundert Dollar für die Highlands-Kirche der Feuertaufe unter Reverend Wayne Bedford, Hoherpriester;
zweitausendfünfhundert Dollar für die Pentecost Jugendliga von Bayside unter Reverend Wayne Bedford, Präsident; hundertfünfzigtausend Dollar für die Pentecost Kirche der Neuen Dreifaltigkeit unter Reverend Wayne Bedford, Gründer und Patriarch; zwei Komma drei Millionen für das Rife Bible College, Reverend Wayne Bedford, Präsident und Aufsichtsrat der theologischen Abteilung; zwanzig Millionen Dollar für die Archäologische Abteilung des Rife Bible College; plus fünfundvierzig Millionen für die Astronomische Abteilung und hundert Millionen für die Abteilung Computerwissenschaft.«
    Â»Fanden diese Spenden vor der Hyperinflation statt?«
    Â»Ja, Sir. Es handelte sich um, wie es heißt, richtiges Geld.«
    Â»Dieser Wayne Bedford – ist das derselbe Reverend Wayne, der Reverend Waynes Pearly Gates leitet?«
    Â»Derselbe.«
    Â»Wollen Sie mir sagen, daß Rife den Reverend Wayne besitzt?«
    Â»Er besitzt die Mehrheit von Pearlgates Associates, dem multinationalen Konzern, der die Kette Reverend Waynes Pearly Gates kontrolliert.«
    Â»Okay, sichten wir weiter«, sagt Hiro.
    Hiro wirft einen Blick über die Brille und vergewissert sich, daß Vitaly immer noch nicht in der Nähe des Konzerts angelangt ist. Dann taucht er wieder ein und überfliegt Videos und Zeitungsartikel, die Lagos gesammelt hat.
    In dem Zeitraum, als Rife seine Spenden an Reverend Wayne tätigte, tauchte er zunehmend häufiger im Wirtschaftsteil auf, zuerst in Lokalzeitungen, dann im Wall Street Journal und in der New York Times. Es kam zu einem wahren Wirbelsturm an Publicity – eindeutig PR-Maßnahmen -, als die Japaner versuchten, ihn mit ihrem Alte-Kameraden-Netz aus dem Telekommunikationsmarkt zu drängen und er in Amerika damit an die Öffentlichkeit ging und zehn Millionen seines Privatvermögens dafür verwendete, die Amerikaner davon zu überzeugen, daß die Japaner doppelzüngige Intriganten waren. Ein triumphierender Umschlag von The Economist, als die Japaner schließlich klein
beigaben und ihn den Glasfasermarkt in ihrem Land und damit fast in ganz Ostasien übernehmen ließen.
    Zuletzt dann die Lifestyle-Artikel. L. Bob Rife hat seinen PR-Manager wissen lassen, daß er eine humanitäre Seite von sich zeigen will. Eine Personality-Show bringt eine Lobhudelei über Rife, als er sich eine neue Jacht aus Überschußbeständen der US-Regierung gekauft hat.
    L. Bob Rife, der letzte der Magnaten des neunzehnten Jahrhunderts, wird mit seinem Innenarchitekten in der Kapitänskajüte gezeigt. Sie sieht auch so schon hübsch aus, wenn man bedenkt, daß Rife das Schiff von der Marine gekauft hat, aber für ihn nicht texanisch genug. Er möchte, daß sie sozusagen ausgeweidet und neu gebaut wird. Dann Aufnahmen von Rife, wie er seinen stierförmigen Körper durch die engen Gänge und steilen Treppen des Schiffsinneren manövriert – die typische, langweilige Marinekulisse aus grauem Stahl, die er, so versichert er dem Interviewer, deutlich freundlicher gestalten lassen wird.
    Â»Wissen Sie, es gibt eine Geschichte, wonach Rockefeller sich eine Jacht gekauft hat, eine ziemlich

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