Snowbound - Atemloses Verlangen
langen Tag und einem nervenaufreibenden Treffen mit seinem neuen Arbeitgeber.
Nach Luft schnappend, zog er sich ein weiteres Mal zurück, dieses Mal unterbrach er den Kontakt ganz und machte einen Schritt nach hinten.
»Robyn«, sagte er heiser und in der Hoffnung, dass sie ihm die Ausrede abkaufte, »wir hören besser auf, ehe Karen auftaucht und uns in flagranti erwischt.«
Sichtbar aufgewühlt atmete sie laut aus, bevor sie sich mit einer ruhigen Geste ein paar Haarsträhnen hinter das Ohr klemmte. »Wie kommst du darauf, dass ich mich von dir zu etwas verführen lasse, bei dem sie uns in flagranti erwischen könnte?«
Er streckte die Hand aus, um mit dem Finger den Umriss ihres Kinns nachzuzeichnen, und verspürte einen Stich der Enttäuschung, als er ihre verführerisch seidige Haut berührte. »Mein unwiderstehlicher Charme?« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und klopfte mit dem Fuß auf den Boden, aber ihre Mundwinkel zuckten amüsiert. »Jeder hat das Recht auf ein bisschen Hoffnung«, fügte er hinzu.
»Na schön, du Skiwunder, dann hoffe, so viel es dir Spaß macht. Ich gehe jetzt ins Bett.« Geschmeidig wie eine Katze glitt sie in ihr Zimmer. »Allein.« Feixend schloss sie die Tür.
Eine Sekunde lang stand er reglos da und fragte sich, wie weit er gekommen wäre, wenn er ein paar altbewährte Tricks versucht hätte – aber letztendlich spielte das keine Rolle, denn er war sich nicht sicher, ob seine Nerven es zugelassen hätten, es bis zum Ende durchzuziehen.
Wie sollte er sie verführen, wenn er Angst hatte, in letzter Sekunde zu versagen?
Fluchend ging er die Treppe hinunter ins Erdgeschoss, wo sich die Gruppe von Nachtskifahrern inzwischen zerstreut hatte. Als er fast am Fuß der Treppe war, rief jemand seinen Namen. Er drehte sich um und sah seinen neuen Arbeitgeber neben dem Kamin in der Eingangshalle stehen. Sean streckte die Hand aus.
»Mr. Slade. Noch mal Hallo.«
»Bitte nennen Sie mich Damon.«
»Sicher, Damon.« Sean ließ die Hand des anderen Mannes los und widerstand der Versuchung, sich die Handfläche an der Jeans abzuwischen. »Genießen Sie Ihren Aufenthalt?«
Damon nickte. »Das tue ich tatsächlich. Haben Sie Lust, mir auf einen Drink Gesellschaft zu leisten?«
»Nett, dass Sie fragen, aber nein. Ich muss jetzt wirklich los-«
Damon packte Sean am Ellbogen. »Ich würde gern kurz mit Ihnen sprechen. Ich bin mir sicher, dass Ihnen das nichts ausmacht.«
Sean machte es etwas aus, aber der Mann war sein neuer Boss, der Kerl, der entschied, was aus ihm wurde, also stimmte er zu. Er versuchte, nicht darüber nachzudenken, dass ihm das vor zwei Jahren nicht hätte passieren können. Damals hatte ihn niemand zu etwas zwingen können, das er nicht wollte.
Sie gingen Richtung
Moose,
aber als sie gerade in die Bar gehen wollten, hielt Sean inne, da er laute Rufe hörte. Zwei Männer von der Bergwacht liefen eilig durch die Eingangshalle auf den Vordertür des Hotels zu. Einer von ihnen, der schon seit sechs Jahren dabei war, blieb vor Sean stehen.
»Ein Mann ist aus dem Lift gestürzt und hat dabei drei Skifahrer erwischt. Einer von ihnen hat einen Herzstillstand, und ein anderer ist von seinem eigenen Skistock durchbohrt worden. Wir könnten deine Hilfe brauchen.
»Bin dabei.« Alle Bergretter hatten ein Notfallhilfe-Training absolviert, aber nur eine Handvoll waren so wie Sean geprüfte Rettungssanitäter, deshalb konnte seine Hilfe nützlich sein. »Wann werden die Opfer hergebracht?«
Mitch war einen Blick auf seinen Pieper. »Zwei Minuten.«
»Ich komme sofort.«
Mitch rannte weiter, und Sean drehte sich zu Damon herum. »Ich muss los.«
Damon klopfte ihm auf die Schulter. »Geben Sie mir eine Minute. Sie haben zwei.«
Verdammt. Dieser Typ war wirklich aalglatt. »Worum geht’s?«
»Es geht um Robyn.«
Sean runzelte die Stirn. Ganz sicher konnte Damon nicht gesagt haben, was er gerade gehört hatte. »Um wen?«
»Die Frau, mit der sie gerade zusammen waren. Haben Sie so schnell ihren Namen vergessen?«
Sean, dem sich nicht nur die Nackenhaare sträubten, sondern der auch allmählich sauer wurde, musste sich anstrengen, damit seine Stimme normal klang. »Ich bin nur überrascht, dass Sie sie kennen.«
»Ich kenne sie«, sagte Damon in einem Ton, der deutlich machte, wie gut er sie kannte. Das machte Sean noch wütender, was seltsam war, da er noch nie der eifersüchtige Typ gewesen war. »Sie müssen mir einen Gefallen tun. Ich wäre Ihnen sehr dankbar,
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