Snowbound - Atemloses Verlangen
Stelle ein vergrößertes Foto von ihm prangte, das ihn dabei zeigte, wie er die Medaille entgegennahm. Solche Fotos hatte die Besitzer über die ganze Ferienanlage verstreut, nachdem sie ihn als Sanitäter eingestellt hatten.
Sie haben doch nichts dagegen, wenn wir Werbung damit machen, dass ein Olympiasieger zu unserem Bergwacht-Team gehört, oder?
, hatten sie gefragt – und zwar zwei Wochen,
nachdem
sie die Fotos von ihm aufgehängt hatten.
»Silber. Gold habe ich um zwei Hundertstel Sekunden verfehlt.« Verblüfft über ihr kaum wahrnehmbares Nicken und ihr unglückliches Gesicht, rutschte er näher an sie heran. »Ich versteh’s nicht. Warum fällst du jetzt nicht über mich her?«
Ihr Blick hellte sich auf, als sie laut loslachte, und vertrieb seine Besorgnis. »Wie hast du es geschafft, die Medaille über deinen vom Ego angeschwollenen Kopf zu bekommen?«
Lächelnd schüttelte er den Kopf. »Schon gut, was ich sagen wollte, ist-« Er holte tief Luft und überlegte, wie er sich und seinen angeschwollenen Kopf aus der Schlinge ziehen konnte. »Normalerweise ist das der einzige Grund, warum eine Frau mich will.« In der Vergangenheit hatte er die erfolgreicher Profisportler-Karte freimütig und oft ausgespielt.
Ihr Blick wanderte langsam und genüsslich über seinen Körper, und als sich ihre Augen trafen, verschlug ihm das Feuer, das in ihren brannte, die Sprache. »Oh, das bezweifle ich.«
Die leisen Worte ließen sein Herz schneller schlagen. »Ist diese Sportlersache ein Problem für dich?«
Die Leidenschaft in ihren Augen kühlte sich merklich ab. »Nur, wenn mir daran gelegen wäre, dich zu mögen.«
»Da komme ich nicht mit.« Allerdings musste er zugeben, dass das eine interessante Entwicklung war. Vor ihm saß eine Frau, die ihn wegen dem, was er war,
nicht
wollte. Normalerweise war es umgekehrt. Seine Hochachtung vor ihr stieg gewaltig.
Draußen nahm der Wind zu und rüttelte an den Fenstern. Robyn betrachtete den Schnee, der sich vor dem Fenster auftürmte, und gerade als er sich fragte, ob sie noch etwas dazu sagen würde, drehte sie sich zu ihm um.
»Ich habe gerade eine Beziehung hinter mir, in der es nur um den äußeren Schein ging, und darum, wie man in der Öffentlichkeit dasteht. Ich habe es gehasst. Ich habe es gehasst, dass namenlose Mädchen an der Seite des Stars zu sein. Das will ich nicht noch einmal erleben.« Während sie sprach, zeichnete sie mit ihren im French Style manikürten Fingernägeln kleine Kreise auf den Tisch. »Ich weiß, dass ich nur ein paar Wochen hier bin, aber das macht es nur noch schlimmer. Ich will nicht nach Hause fahren und dich dann in den Nachrichten oder in einem Werbespot sehen müssen.«
Das konnte er verstehen. Vor drei Jahren war er mit einem Supermodel ausgegangen, und nach dem unschönen Ende war er ständig von ihrem digital vergrößerten Gesicht verspottet worden, das ihn aus Zeitschriften, dem Fernsehen und von Plakatwänden herunter verhöhnt hatte – sie war einfach überall gewesen.
»Dann habe ich gute Neuigkeiten für dich«, sagte er. »Ich nehme nicht mehr an Skiwettkämpfen teil, und seit über einem Jahr hatte ich keine Werbeanfragen mehr.«
Er sah keinen Sinn darin, ihr von dem Sportkommentatoren-Auftritt zu erzählen, da es sich dabei womöglich nur um eine einmalige Sache handelte. An diesem Abend hatte er seinen neuen Boss im Studio der Zweigniederlassung des Senders vor Ort getroffen, und auch wenn der Typ sich sicher zu sein schien, dass Sean fest eingestellt werden würde, hatte der Mann einen halbseidenen Eindruck auf ihn gemacht, sodass Sean ihm nicht über den Weg traute.
Entweder sie besaß eine bewundernswerte Intuition, oder ein bitterer Unterton in seiner Stimme hatte ihn verraten, denn ihre Stimme wurde weich. »Warum nimmst du nicht mehr an Skiwettkämpfen teil?«
Er setzte die Bierflasche an die Lippen – nicht, weil er Durst hatte, sondern vielmehr, weil er Zeit gewinnen wollte. Nach mehreren Schlucken war seine Kehle nicht mehr ganz so zugeschnürt. »Der Grund war ein schlimmer Sturz. Ich habe mir das Bein und mehrere Rippen gebrochen.«
»Während des Trainings?«
»Ja.« Nein, aber das wussten nur seine Familie und Todd. Er nahm ihre Hand und streichelte mit den Fingern die seidige Innenfläche. »Jetzt bin ich an der Reihe. Du weißt alles über mich, und ich kenne nur deinen Namen.«
Achselzuckend sah sie hinunter auf ihre Hände, als versuchte sie zu entscheiden, ob sie ihm erlauben sollte, sie
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