Snowbound - Atemloses Verlangen
einen Weckruf gebrauchen könntest.«
Was Karen brauchte, war, dass ihr jemand mit ihrem Skistock den Hintern versohlte. Robyn hätte ihr nicht von dem Kuss erzählen dürfen. Immer noch peinlich berührt, zog sie die Decke hoch bis unter das Kinn, obwohl ihr Flanellpyjama ohnehin mehr als nötig verdeckte. »Weckrufe sind normalerweise, ähem,
Anrufe
.«
Er deutete auf einen Tisch neben dem Fenster, auf dem ein Tablett stand, das mit Früchten, Joghurt, Waffeln und Speck beladen war. Daneben stand eine Kanne, von der sie hoffte, dass sie Kaffee enthielt. »Das Essen passt aber nicht durch das Telefonkabel.«
»Ich kann nicht glauben, dass du mir Frühstück gebracht hast.« Sie schwang die Füße aus dem Bett und fuhr sich durchs Haar, das vermutlich wie ein Rattennest aussah. »Und ich kann nicht glauben, dass Karen dir einfach den Schlüssel zu unserem Zimmer gegeben hat. Ich meine, du könntest ein Axtmörder oder sonst was sein.«
»Ja, ja, das bekomme ich dauernd zu hören. Du weißt schon, dass mich die Leute für einen axtschwingenden Psycho halten.«
Lachend stand sie auf und musterte ihn. Er sah wirklich gut aus in seiner roten Sanitäterjacke, den schwarzen Skihosen und den Skistiefeln. »Müsstest du nicht draußen auf der Piste sein, Leute retten?«
»Genau das tue ich. Ich rette dich.«
»Wovor?«
»Vor diesem trostlosen Zimmer.« Mit einem spitzbübischen Grinsen umfasste er ihre Taille und zog sie an sich.
Trotz ihres dicken Pyjamas spürte sie die Kälte, die seine Jacke ausströmte. Sofort bekam sie eine Gänsehaut, aber das leidenschaftliche Funkeln in seinen Augen verscheuchte sie. Ihr Körper, der nach dem erotischen Traum immer noch nach ihm lechzte, reagierte unabhängig von ihrem Gehirn und schmiegte sich an ihn, als wollte er den Traum wiederbeleben.
Und dann küsste er sie.
Es war kein richtiger Kuss, eigentlich berührte er nur ganz zart ihre Lippen, aber als er von ihr abließ, stand sie schwankend da wie ein jugendliches Groupie, der zum ersten Mal in seinem Leben einem echten Rockstar begegnete. Sie musste dringend ihre Hormone in den Griff bekommen.
Mit einem Räuspern versuchte sie, ihre Fassung wiederzugewinnen und warf einen Blick auf das Essen, das Teil seines Rettungsplans war. »Dein Berufsbild ist nicht besonders klar umrissen, wie?«
Sein umwerfendes Lächeln ließ ihren Herzschlag für eine Sekunde aussetzen. »Du musst unbedingt nach draußen in die Sonne.«
Sie linste durch das Fenster im zweiten Stock, das abgesehen von einem schmalen Spalt ganz oben an der Scheibe zugeschneit war. Noch einmal leichter Schneefall, und auch dieser schmalen Spalt würde sich schließen. Es war nicht ungewöhnlich, dass der Schnee im Winter den vierten oder sogar fünften Stock erreichte. Es gab viele Gäste, die ihr Fenster als Kühlschrank benutzten und während ihres Aufenthalts ihre Getränkeflaschen nach draußen in den Schnee steckten. »Die Sonne scheint doch gar nicht.«
»Oben auf dem Gipfel schon.« Er warf einen Blick auf seine Uhr und legte den Schlüssel auf die Kommode. »Wir sehen uns dann draußen, in Ordnung?«
Sie verdrehte die Augen. »Ja, ja. Gib mir eine Stunde.«
Was sie bekam, war ein weiteres spitzbübisches Grinsen. »Du bist morgens wirklich unglaublich sexy.« Mit einem letzten Zwinkern war er verschwunden.
Da sich ihre Beine plötzlich wie Gummi anfühlten, ließ sich auf einen Stuhl sinken. Seans fröhliche Art verblüffte sie. Ganz offensichtlich liebte er das Leben und war nicht bereit, sich das von irgendjemandem kaputtmachen zu lassen. Er war das genaue Gegenteil von ihr. Sie machte sich ständig Sorgen und hatte Schwierigkeiten, sich auch mal gehen zu lassen.
Selbst ihre Träume wurden von Ängsten beherrscht. Zumindest, bis Sean in ihnen aufgetaucht war.
Aber jetzt musste sie sich wieder der Realität stellen. Einer Realität, in der sie zum ersten Mal seit Jahren wieder auf einem Paar Ski stehen würde und keinen Showmaster für die Versteigerung hatte. Und was das Schlimmste war – sie hatte keinen Job mehr.
Sie hatte genug Geld gespart, um für ein paar Monate ihre Miete zu zahlen und sich weiterhin ein Auto leisten zu können, aber sie brauchte eine neue Arbeit – und das schnell.
Hoffentlich beruhigte sich Damon wieder und machte seine Drohung nicht wahr, dafür zu sorgen, dass sie bei der Mogul Mediengruppe nie wieder einen Job bekam. Das Unternehmen besaß mehr nordamerikanische Radio- und Fernsehsender als jede andere Firma,
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