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Snowbound - Atemloses Verlangen

Snowbound - Atemloses Verlangen

Titel: Snowbound - Atemloses Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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persönlich halte das für keine große Sache, selbst wenn Sean lügt. Es ist ja nicht so, dass ihr beiden vorhättet, demnächst zu heiraten oder so. Aber die Tatsache, dass er hinter dir her ist und nicht umgekehrt, beweist doch, dass er die Wahrheit sagt, stimmt’s?«
    »Das Argument des Tages.«
    »Dann tu’s. Schnapp ihn dir.«
    »Mal sehen.«
    Karen verdrehte die Augen, und Robyn seufzte. Sie war bereit für eine oberflächliche Affäre. Das war sie wirklich. Natürlich würde sie bei dieser Sache ihrer eigenen Natur zuwiderhandeln müssen. Sie nahm das Leben – und Beziehungen – ernst. Und egal, wie sehr sie es auch versuchte, sie war einfach nicht in der Lage, ihre Gefühle aus allem herauszuhalten.
    Das war einer der Gründe, warum sie davor Angst hatte, etwas mit Sean anzufangen. Wenn er einfach nur ein hübsches Gesicht ohne ernstzunehmende Persönlichkeit gewesen wäre, dann wäre eine bedeutungslose Affäre vielleicht möglich gewesen – das hatte sie schon erlebt. Aber er schien so viel mehr zu sein, ein Mann, dem sie mit Haut und Haaren verfallen könnte, wenn sie nicht aufpasste. War es wirklich möglich, mit ihm eine zwanglose Affäre zu haben, bei der man einfach nur Spaß hatte?
    Möglicherweise zermarterte sie sich völlig umsonst das Gehirn. An diesem Abend würde sie ihn besser kennenlernen, und vielleicht – nur vielleicht –, würde das perfekte Bild, das er von sich präsentierte, Risse bekommen. Seine Fehler würden zutagetreten, und sie konnte ihre oberflächliche Affäre haben, ohne dass ihr ihre Gefühle einen Strich durch die Rechnung machten.
    Na schön, dann war es beschlossene Sache. Sie würde die Leine locker lassen, damit er sich selbst daraus ein Strick drehte.
    Als Robyn die Tür zur Bäckerei ihrer Mutter aufstieß, klingelten Glöckchen. Die Bäckerei hatte einen deutschen Namen:
Hausfreunde.
Der Name passte gut zu dem urigen Geschäft, das regelmäßig aus allen Nähten platzte, weil es voller Leute war, die ihre Mutter als Freunde und nicht als Kunden betrachtete. Auch dieser Tag bildete keine Ausnahme. Alle Tische waren besetzt, und vor der Verkaufstheke hatte sich eine Schlange gebildet. Stammkunden unterhielten sich miteinander, und die neuen Kunden bewunderten die Sammlung deutscher Kuckucksuhren und die Fotos an den Wänden, auf denen stattliche Berghütten zu sehen waren.
    Robyn schlängelte sich durch die Menge, wobei ihr das Wasser im Mund zusammenlief, als ihr der Duft herzhafter Brote und süßen Gebäcks in die Nase stieg. Das waren die Gerüche, die sie mit Behaglichkeit, Glück und Kindheit verband. Die Bäckerei war der einzige Ort gewesen, an dem sie Trost vor der grausamen Welt gefunden hatte, und an diesem Tag suchte sie Trost wegen ihrer widerstrebenden Gedanken zu Sean.
    »Mein kleines Mädchen!« Ein schwacher deutscher Akzent schwang in Gretchen Montgomerys Stimme mit, als sie aus der Küche eilte, um ihre Tochter in die Arme zu schließen. Bevor Robyn wieder zu Atem kam, schleifte ihre Mutter sie in Richtung Küche und umarmte sie gleich noch einmal. »Du siehst wunderbar aus, Schatz! Ein bisschen dünn vielleicht, aber das bekommen wir schon wieder hin.«
    Robyn seufzte. Ihre Mutter war grundsätzlich der Meinung, dass jeder zehn Pfund mehr auf den Rippen haben sollte. »Wo ist Dad?«
    »Er und deine Brüder müssten gleich hier sein. Sie wollten bei dem Menü für das Klassentreffen helfen.«
    Das Klassentreffen. Robyns Magen zog sich zusammen. Sicher, sie hatte jetzt ein Date, aber die Versteigerung würde eine Katastrophe werden, wenn sie nicht endlich jemanden fand, der die Moderation übernahm. »Ich habe gehört, das du die Aktion mit einem Geschenkgutschein unterstützt.«
    »Mehrere von den hier ansässigen Geschäften haben einen Preis für die Tombola spendiert.«
    »Schwesterherz!«
    Der dreiundzwanzigjährige Joe, ihr jüngster Bruder, ließ einen Karton mit Lebensmitteln fallen und tapste in ihre Richtung wie ein fast ausgewachsener Welpe, der sich noch nicht in seinem neuen Körper zurechtgefunden hatte. Er schloss sie in seine langen Arme, und bevor er loslassen konnte, kamen ihr anderer Bruder und ihr Vater dazu und umarmten sie ebenfalls.
    »Jungs«, sagte sie lachend, »ich bekomme keine Luft.«
    Die drei ließen sie los, und Greg zog spielerisch an einer ihrer roten Locken. »Wer reden kann, der atmet auch.«
    Sie knuffte ihn gegen den Arm. »Daran hätte ich denken sollen, schließlich hast du immer auf mir gesessen, bis ich

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