Snowbound - Atemloses Verlangen
ein Kichern zu unterdrücken. »Du bist echt seltsam.«
»Also bin ich nicht nur irre, sondern auch noch seltsam?«
In seiner Stimme schwang ein amüsierter Unterton mit, und in seinen Augen lag ein liebevolles Funkeln. Er war ein toller Fang, und langsam fragte sie sich, warum sie gegen ihre Zuneigung für ihn ankämpfte. Noch nie zuvor hatte sie sich in der Gesellschaft eines Mannes wirklich wohl gefühlt, und bisher war es ihr auch nie möglich gewesen, sich in der Gegenwart eines Mannes zu entspannen und zu amüsieren. Sie war immer wachsam geblieben und hatte darauf gewartet, dass ihre Verabredung merkte, dass sich unter ihrem von Diäten und Fitnesstraining gestählten Körper in Wahrheit ein Wal verbarg – und darauf, dass er sie fallen ließ, sobald er es merkte. Aber bei Sean hatte sie nicht das Gefühl, wachsam sein zu müssen … wahrscheinlich, weil sie nicht zulassen würde, dass er die Gelegenheit bekam, ihr wehzutun.
»Du bist definitiv beides.«
Das Musikvideo im Fernsehen war vorbei, und die vertraute Stimme des Videojockeys zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie drehte sich zum Fernseher um und sah George Walker, einen VJ , der nach einer kurzen, aber erfolgreichen Zeit beim Radio die Musikvideoszene im Sturm erobert hatte.
»Potzblitz«, murmelte sie.
»Ist Heiliger Strohsack die korrekte Antwort?«
Aufgeregt stützte sie die Arme auf den Knien ab und beugte sich vor Richtung Fernseher. »Nein, nein. Das ist Potzblitz. Ein Freund aus meiner Collegezeit.« Sie schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Unglaublich, dass ich nicht schon früher daran gedacht habe.«
»Muss ich ihn als Konkurrenten betrachten?«, erkundigte er sich neckend, wobei seine Stimme zu ihrer Überraschung ein klein wenig eifersüchtig klang.
Lachend schüttelte sie den Kopf. »Wir waren nur gute Freunde. Er ist entweder mit Cheerleadern oder mit leichtlebigen Mädels aus irgendwelchen Studentenverbindungen ausgegangen.« Obwohl er nicht sexuell an Robyn interessiert gewesen war, hatte sie eine enge Freundschaft verbunden. Er war immer für sie da gewesen, allzeit bereit, jeden, der ihr wehtat, zur Rede zu stellen und ihm eine Tracht Prügel zu verpassen.
»Du willst ihn darum bitten, dir bei der Versteigerung zu helfen?«
»Wenn er sie moderieren würde, kämen die Leute garantiert scharenweise.«
Er deutete auf das Telefon, das hinter der Couch auf einem Tisch stand. »Du kannst ihn gern anrufen, wenn du möchtest.«
»Ich habe seine Nummer im Hotel. Ich rufe ihn an, wenn ich wieder dort bin.«
»Dann lass uns essen.« Sean stand auf und nahm ihre Hand. »Hast du Lust, mir in der Küche Gesellschaft zu leisten? Das Essen müsste fertig sein.«
Von neuer Hoffnung erfüllt und überzeugt, dass George sie nicht hängen lassen würde, folgte Robyn Sean in die Küche, wo er zwei runde Brotlaibe aus dem Ofen zog. Sie rochen einfach himmlisch … und sehr vertraut. Als er die Oberseiten der Brote abschnitt und den dampfenden, lockeren Teig aus dem Inneren löffelte, lächelte sie.
»Das ist mein absolutes Lieblingsbrot.«
»Rosmarin-Cheddar-Brot? Es eignet sich großartig als Servierschale für Schmorgerichte. Allerdings muss ich ehrlicherweise zugeben, dass ich sie nicht selbst gebacken habe. Ich habe sie nur gekauft.«
Vermutlich war sie diejenige gewesen, die sie gemacht hatte. »Im
Hausfreunde
. Das wolltest du also kaufen, als ich dich heute dort getroffen habe.«
»Du hast mich ertappt.« Er legte die beiden ausgehöhlten Brotlaibe auf zwei Teller. »Ich liebe diesen Laden. Dort gibt es die besten Schokoladenstrudel. Und die Besitzer stecken mir immer noch was Kleines zusätzlich in die Tüte.« Er zwinkerte ihr zu. »Wahrscheinlich weil ich so geistreich und charmant bin.«
»Das kann schon sein. Meine Mutter hatte schon immer eine Schwäche für Männer wie dich.«
»Im Ernst? Die Bäckerei gehört deiner Mutter?«
»Jep.«
»Jetzt verstehe ich auch, warum du Mehl im Gesicht hattest.« Er legte den Kopf schräg und musterte sie prüfend. »Ja, jetzt sehe ich es auch. Du hast dieselben Augen und dieselbe Haarfarbe.« Er zwinkerte ihr wieder zu. »Deine Mutter ist sexy.«
Sie knuffte ihn gegen die Schulter. »Und du bist total verdreht.«
»Und seltsam und irre. Möchtest du der Liste noch etwas hinzufügen?«
»Sexy«, platzte sie heraus und schlug sich im nächsten Moment erschrocken auf den Mund. Hatte sie das wirklich gerade gesagt? Ja, zumindest wenn das spitzbübische Grinsen in
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