Snowbound - Atemloses Verlangen
hast?«
»Oh doch.« Er warf eine Spielmaus auf den Boden, und Norbert jagte ihr nach, wobei er sie mit den Pfoten im Zimmer hin- und herschoss. »Aber das war es wert. Er ist ein toller kleiner Kerl.«
Indem er die Maus ins Maul nahm, trug Norbert sie die Treppe hinauf und verschwand, und Robyn drehte sich wieder zu Sean. »Na dann, wie wär’s mit einer Führung?«
»Viel mehr gibt es nicht zu sehen. Die Küche ist da drüben.« Er deutete auf die bescheidene, moderne Küche auf der linken Seite. »Die Treppe führt hinauf zum Dachboden, meinem Schlafzimmer. Das Badezimmer ist ebenfalls oben. Wie ich schon sagte, es ist nichts Besonderes …«
»Es ist großartig.« Sie musterte das sparsame, mit Bedacht arrangierte Mobiliar. »Und ordentlich.«
Erneut verfärbten sich seine Wangen und verliehen ihm ein attraktives jungenhaftes Aussehen. Wenn man bedachte, wie selbstbewusst er sonst immer wirkte, war es merkwürdig, da er in seinem eigenen Reich auf einmal fast unsicher wirkte.
»Ich wollte dich beeindrucken. Normalerweise ist es nicht so ordentlich. Und was die Einrichtung angeht …« Er machte eine Pause und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »Ich kann nicht glauben, dass sich dir das erzähle. Ich habe das Haus nur deswegen gekauft, weil es bereits möbliert war. Ich bin total untalentiert in solchen Sachen.«
Obwohl sie bezweifelte, dass es etwas gab, das er nicht konnte, widersprach sie ihm nicht. Genüsslich holte sie Luft. Der Geruch nach Fleisch und Zwiebeln ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen. »Was riecht hier so gut?«
»Das ist nur ein Eintopf, der auf dem Herd vor sich hinköchelt. Mach’s dir gemütlich. Ich hole uns eine Flasche Wein.«
Während sie auf ihn wartete, schlenderte sie durch das Wohnzimmer und bewunderte die verschiedenen Medaillen, Trophäen und Plaketten, die über die Regale und die Wände verteilt waren. An den Wänden hingen außerdem dekorative alte Hufeisen, Skier und Ölbilder, auf denen Wildtiere dargestellt waren. In dem Regal neben dem Fernseher standen auf wahren Begebenheiten beruhende Abenteuerbücher und Videos, die mit verschiedenen Daten und Orten rund um den Globus beschriftet waren.
»Was sind das für Videos?«, fragte sie, als er mit zwei Gläsern Rotwein zurückkehrte.
Er setzte sich auf die Couch und legte die Füße auf dem Kaffeetisch ab, wobei er die Knöchel kreuzte. »Trainingsvideos, ein paar sind von Wettkämpfen.« Er zuckte mit den Achseln. »Nichts Spannendes.«
»Kann ich mir eins anschauen?«
»Wenn du willst.«
Während sie an ihrem Wein nippte, fuhr sie mit den Finger über die Titel und verweilte bei einem Video, auf dem »Heli-Hölle in den Schweizer Alpen« stand. Fragend zog sie eine Augenbraue hoch.
»Nur zu. Da wirst du was zum Lachen haben.«
Mit der Fernbedienung schaltete er zuerst den Fernseher und dann den Videorecorder ein. Nachdem sie den Film in den Schlitz geschoben hatte, setzte sie sich zu ihm auf das Sofa, wobei sie auf ein paar Zentimeter Sicherheitsabstand achtete. Aber Sean legte den Arm um ihre Taille, zog sie näher an sich heran und lehnte sich dann lässig zurück.
»Ich beiße dich schon nicht«, brummte er leise, die Lippen gegen ihre Wange gepresst.
Sie verdrehte die Augen. »Ich weiß, ich weiß. Es sei denn, ich möchte es gern. Diese Sprüche kenne ich zur Genüge.«
»Das ist kein Spruch. Es würde mir niemals einfallen, deine makellose Haut mit Bissen entstellen. Daran zu lecken, wäre allerdings eine ganz andere Geschichte …«
Mit Mühe unterdrückte Robyn ein lustvolles Stöhnen. Dieser Mann würde es ihr unmöglich machen, an ihren guten Vorsätzen festzuhalten.
Das schwarz-weiße Rauschen auf dem Fernsehbildschirm verwandelte sich in einen blauen Himmel. Ein in der Sonne glänzender Hubschrauber schoss in den Bildausschnitt. Schließlich wurde er langsamer und stoppte dann ganz, sodass er über dem schneebedeckten Berggipfel schwebte. Eine Seitentür des Fahrzeugs wurde geöffnet, und ein Mann in königsblauem Schneeanzug und blauem Helm sprang aus der Öffnung und segelte durch die Luft.
»Bist du das?«, keuchte Robyn, der es den Atem verschlagen hatte.
»Jep.«
Sean landete Schnee aufwirbelnd auf einer unberührten weißen Schneefläche zwischen zwei Felsblöcken. Er richtete seine Skier nach vorn aus und attackierte den Berg. Keine Frage, »attackieren« war das richtige Wort. Anders konnte man nicht beschreiben, was er da tat.
Robyn hatte von kleinauf auf den
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