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Snowbound - Atemloses Verlangen

Snowbound - Atemloses Verlangen

Titel: Snowbound - Atemloses Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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genommen hatte, die diesen Mann auszumachen schien.
    So weit wollte sie bei ihr Suche nach mehr Kicks in ihrem Leben allerdings nicht gehen. Aber immerhin hatte sie sich für eine anspruchsvolle Piste entschieden und fuhr diese nun mit einer Kühnheit und Zuversicht hinunter, von der sie zuvor nicht zu träumen gewagt hätte. Sie warf einen flüchtigen Blick über die Schulter. Karen war der Erhebung ebenfalls ausgewichen. Kluges Mädchen. Die Kamikazesprünge überließ man lieber Irren wie Sean.
    Als sie wieder nach vorne sah, wäre sie beinahe in ihn hineingekracht. Er hatte gebremst, um einer gestürzten Skifahrerin wieder auf die Beine zu helfen. Robyn flitzte eine weiße Wolke aufwirbelnd an ihm vorbei und rief: »Wir sehen uns im
Après Ski!«
    Er zeigte ihr zwei hochgereckte Daumen, und sie raste weiter den Hang hinunter, wobei sie eine Kurve so rasant nahm, das sie hätte schwören können, dass ihre Organe die Plätze gewechselt hatten. Angst und Triumph vermischten sich in ihrem Inneren zu einem ekstatischen Hochgefühl, das ihr die Luft aus der Lunge presste. Nun begriff sie, wie sich Sean fühlen musste, wenn er aus Hubschraubern sprang und steile, mit Felsbrocken übersäte Berghänge hinunterraste. Das Adrenalin schoss durch ihre Venen und sorgte für ein ihr bisher unbekanntes Hochgefühl und dafür, dass sie sich plötzlich unbesiegbar fühlte.
    Als Karen sie überholte, wurde ihr klar, dass sie sich immer noch zurückgehalten hatte, immer noch nicht bis ihre Grenzen gegangen war.
    »Komm schon!«, rief Karen ihr über die Schulter zu, wobei sie etwas abbremste. »Beeil dich, damit wir als Erste unten sind!«
    »Du hast aber nicht vergessen, dass das mal sein Beruf war – immer als Erster unten zu sein?«
    »Dann nehmen wir eine Abkürzung.«
    Am Rand der markierten Piste bremste ihre Freundin scharf ab. Schneeflocken umwirbelten einen Wegweiser, der auf eine schmalere Piste hinwies, eine der sogenannten Höllenabfahrten des Ferienorts. Diese Steilhangpisten waren Abkürzungen zu anderen gewarteten Pisten, zu Hütten, die sich auf dieser Höhe des Bergs befanden und zu Winterfreizeitzentren. Sie lockten mit einem Hinterlandabenteuer, aber ohne die Skifahrer extremen Gefahren auszusetzen. Während des Sommers wurden diese Wege von Wanderern und Reitern genutzt. Der vor ihnen liegende Weg führte zu einem Campingplatz und zu einer Hütte, in der sie und ihre Eltern häufig die Ferien verbracht hatten.
    Dennoch war Robyn nicht ganz überzeugt von der Sache, insbesondere, nachdem sie die Warnung unter dem Wegweiser gelesen hatte.
Dieses Gebiet wird nicht regelmäßig von der Bergrettung überwacht. Skifahren nur mit Partner erlaubt.
    Sie drehte sich zu Karen um und warf ihr einen kühlen Blick zu. »Bist du verrückt? Ich glaube nicht, dass ich dafür schon bereit bin.«
    Aber Karen lachte nur. »Komm schon. Das ist doch Kinderkram. Nicht mal echtes Hinterland. Das wird ein Riesenspaß.«
    »Und was ist, wenn ich mich verletze oder feststecke oder-«
    »Das passiert schon nicht. Und wenn doch, dann schicke ich dir einen Sanitäter von der Bergrettung«, fügte Karen bedeutungsvoll mit den Augenbrauen wackelnd hinzu.
    Visionen davon, wie Sean sie aus einer Schneewehe rettete und aufwärmte, ließen sie innerlich erschaudern, allerdings vor Verlangen und nicht vor Kälte. Definitiv nicht vor Kälte. »In Ordnung, aber nur, wenn ich mein Okay gebe.«
    »Ganz, wie du willst«, stimmte Karen grinsend zu. Mit diesen Worten folgte sie den Furchen, die die vorherigen Skifahrer im Schnee hinterlassen hatten.
    Eisiger Wind blies Robyn ins Gesicht, während sie reglos dastand und ihre Freundin dabei beobachtete, wie sie sich selbstbewusst und ohne sichtbare Anstrengung auf den Weg machte. Würde sie das schaffen? Sie hatte sich vorgenommen, etwas zu riskieren und ihre Grenzen auszutesten. Andererseits sie hatte gerade erst wieder angefangen, dass Skifahren zu genießen, und sie wollte keine komplette Närrin aus sich machen, indem sie sich auf einen Piste wagte, mit der sie überfordert war.
    Andererseits konnte sie Karen auch nicht allein losziehen lassen, und ihre Freundin war schon fast nicht mehr zu sehen. Das Geräusch über den Schnee kratzender Skier bewirkte, dass sie sich umdrehte und einen Skifahrer vorbeiflitzen sah, der sie anstrahlte. »Nichts wie ran!«, rief er ihr zu.
    Vor zehn Jahren hätte sie gedacht, dass er sich über sie lustig machte oder sie zu etwas ermutigen wollte, bei dem sie versagen

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