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So berauschend wie die Liebe

So berauschend wie die Liebe

Titel: So berauschend wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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Verhalten angesehen hätte. Aber sie saß da – ohne Slip unter dem Rock – mit einem sehr flauen Gefühl im Magen in Gesellschaft einer reizenden Dame, die jedoch mit den Tränen kämpfte, und eines Mannes, der sie, Lucy, verabscheute.
    „Er ist köstlich.“ Sie sah Lorenzo spöttisch an. „Aber ich muss mich jetzt entschuldigen.“ Sie stand auf. „Ich bin seit acht Uhr heute Morgen unterwegs und würde mich gern etwas frisch machen.“
    „Selbstverständlich, meine Liebe. Wo sind nur meine Manieren?“, rief Anna Zanelli aus. „Ich war einfach so überwältigt …“
    „Schon gut, Mamma .“ Lorenzo erhob sich ebenfalls. „Ich werde Lucy ihr Zimmer zeigen.“ Bei diesen Worten legte er ihr einen Arm um die Taille und führte Lucy aus dem Salon.
    Sobald sie jedoch in der Eingangshalle waren, entzog sich Lucy seiner Berührung. „Wir haben kein Publikum mehr.“
    Eine spitze Bemerkung, die Lorenzo mit hochgezogenen Brauen quittierte. „Hier entlang.“
    Lucy folgte ihm die imposante Treppe hinauf, rechts um die Galerie herum und dann in einen Flur, wo Lorenzo die zweite Tür auf der linken Seite öffnete. „Meine Mutter hat die große Suite nebenan, sodass du restlos sicher bist.“
    Sicher vor was oder wem? überlegte Lucy, während sie sich staunend in dem ganz in Gold und Elfenbein dekorierten Raum umsah. Von der Bettdecke aus feinstem, spitzenbesetztem elfenbeinfarbenem Satin bis hin zu dem zierlichen, mit kunstvollen Perlmuttintarsien verzierten antiken Beistelltisch neben der Chaiselongue vor dem offenen Kamin war die Einrichtung überaus elegant und feminin.
    „Bad und Ankleidezimmer befinden sich dort.“ Lorenzo deutete auf eine Tür auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes. „Ich denke, das Hausmädchen hat deine Sachen bereits ausgepackt. Wenn du noch irgendetwas brauchst, musst du nur klingeln.“
    Lucy verspürte große Lust, ihn zu erwürgen. Er stand so kühl und distanziert da, dabei hatte er ihr vor Kurzem noch den Spitzenslip vom Leib gerissen. Nein, es war klüger, nicht daran zu denken!
    „Was ich wirklich brauche, sind eine Tasse Tee und ein Sandwich. Abgesehen von dem winzigen Kuchen vorhin habe ich seit dem Frühstück nichts mehr gegessen, und ich bin halb verhungert.“
    „Es war abgesprochen, dass du auf dem Flug ein Mittagessen bekommst. Hat man es dir nicht angeboten?“
    „Angeboten schon, aber ich habe es abgelehnt, weil ich den Eindruck hatte, dass der schneidige Flugbegleiter zum Dessert etwas ganz anderes im Sinn haben könnte.“
    „Wie bitte?“, fuhr Lorenzo zornig auf. „Das hättest du mir sagen müssen! Ich werde ihn sofort entlassen.“
    „Nein, nicht meinetwegen. Tatsächlich hat mich seine Haltung mir gegenüber nicht überrascht. Sicher ist er es gewohnt, dir das ein oder andere leichte Mädchen einzufliegen“, erwiderte sie bewusst verletzend und registrierte das wütende Aufblitzen in seinen dunklen Augen.
    Rasch ging sie an ihm vorbei ins Bad und hörte im nächsten Moment, wie die Tür des Schlafzimmers nachdrücklich ins Schloss fiel.

8. KAPITEL
    Das Bad war, wie der Rest des Hauses, ein Traum – ganz in hellem Marmor gehalten, mit einer großen Badewanne auf einem Podest und einer hypermodernen Doppeldusche. In den Schränken und auf den Spiegel- und Waschtischablagen fanden sich sämtliche Toilettenartikel, die das Herz begehrte … einschließlich Lucys eigener, eher bescheidener Kulturtasche.
    Lucy nahm sich ein exklusives Duschgel, zog sich rasch aus und genoss erst einmal den Luxus einer ausgiebigen warmen Dusche. Nachdem sie sich mit einem der flauschigen Badetücher abgetrocknet hatte, wickelte sie sich ein zweites um den Körper, nahm die Bürste aus ihrer Kulturtasche, löste die Haarnadeln aus ihrer Frisur und bürstete sich das Haar.
    Erfrischt kehrte sie ins Schlafzimmer zurück, wo sie auf dem Tisch neben der Chaiselongue ein Tablett mit Sandwiches erwartete. Lorenzo hatte ihren Wunsch also nicht vergessen und offenbar dem Hausmädchen Bescheid gegeben. Lucy machte es sich auf dem Sofa bequem, goss sich eine Tasse Tee ein und biss hungrig in ein Sandwich nach italienischer Art: mit knusprigem Brot, Käse, Tomaten und einem Gewürz, das sie nicht kannte. Es war köstlich.
    „Lucy? Lucy …“
    Lorenzo wollte sie nicht berühren. Es war schwer genug für ihn, sie so zu sehen. Sie lag schlafend auf der Chaiselongue, einen Arm angewinkelt unter dem Kopf, den anderen lose über der Taille. Ihr blondes Haar umschmeichelte leicht

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