So bloody Far (German Edition)
Ich bin eifersüchtig. Ist es das, was du hören willst, Hase? Ich könnte Mike mit Wonne den Hals umdrehen, weil du Zeit mit ihm verbringst, ihn anlächelst, mit ihm reiten gehst …“ Far hatte die Genugtuung zu sehen, wie Songlians Gesichtszüge völlig entgleisten.
„Was?“ Staunend gab Songlian seine steife Haltung auf und setzte sich neben Far auf das Bett. „Du bist tatsächlich bloß eifersüchtig? Und ausgerechnet auf Mike? Wie, beim Blut, kommst du darauf, mo chroí? Ich dachte, ich hätte dir gestern im Heu gezeigt, wen ich wirklich liebe.“
Für die vielen Lügen werde ich ganz sicher im Höllenfeuer schmoren, sagte Far seufzend bei sich und behauptete ins Blaue hinein: „Er erinnert dich an Luc.“
„Nur weil er ebenfalls blond ist? Glaub mir, er sieht Luc keineswegs ähnlich. Außerdem ist Luc tot und du lebst. Und ich liebe dich. Hörst du mir eigentlich zu, wenn ich dir das sage? Oder muss ich dir in den Hintern treten, bis du es endlich mal kapierst?“ Songlian beugte sich vor und küsste Far.
„Ich liebe nur dich, mo chroí.“
„Dann bin ich ja beruhigt“, murmelte Far mit einem erzwungenen Lächeln. Innerlich wand er sich vor Qualen. Rasch trank er das Blut aus. Songlian nahm ihm das Glas zum Ausspülen ab.
„Willst du nicht ein bisschen die Mädels bespaßen, Song? Ich mache für ein, zwei Stunden die Augen zu und ruhe mich aus. Und hinterher sehen wir uns an, was Galway zu bieten hat, okay?“
„Okay.“ Songlian küsste ihn ein weiteres Mal und verschwand mit einem letzten zärtlichen Blick aus dem Zimmer.
Einen Moment lang blieb Far still sitzen, ehe er sich fluchend erhob und seine Reisetasche unter dem Bett hervorzog. Rasch packte er ein paar Klamotten ein, die Songlian auf den ersten Blick in den Schrank nicht gleich vermissen würde. Die gepackte Tasche ließ er anschließend aus dem Fenster in ein Gebüsch fallen und hoffte, dass sie dort bis zu den frühen Morgenstunden niemand fand. Anschließend warf er sich auf das Bett, umklammerte sein Kopfkissen und fühlte sich hundeelend.
Es gab eine riesige Universität in Galway und die Gefährten stießen überall auf Horden von Studenten. Monika und Evelyn bestaunten das imposante Universitätsgebäude und schwelgten eine Zeit lang in Erinnerungen an ihre eigenen Studienzeiten. Sie schlenderten die Shop Street entlang und stöberten dort in den vielen Geschäften, besuchten die Kathedrale und sahen den Jongleuren am Eyre Square zu, die Äpfel, Fackeln und Ringe durch die Luft wirbelten. Mike schlug ihnen anschließend einen Besuch im City Museum am Spanish Arch vor und Songlian wurde sehr still, als er sich alte Bilder und Fotos aus der Umgebung anschaute. Er war gerade in die Betrachtung einer Straßenaufnahme versunken, da küsste ihn Far kurz auf den Nacken.
„Wenn ich könnte, würde ich die Zeit für dich zurückdrehen“, erklärte er.
„Nein, lieber nicht.“ Songlian schenkte ihm ein engelsgleiches Lächeln. „Ich würde die jetzige Zeit sehr vermissen.“
Fars Herz zog sich krampfhaft zusammen. Was nur hatte Bhreac mit ihm vor und würde er Songlian wiedersehen?
„Selbst ohne lange Ohren und große Füße bist du das niedlichste Häschen, das ich kenne“, murmelte er derartig sanft, dass Songlian sofort aufmerkte.
„Far, bist du immer noch eifersüchtig oder wieso bist du auf einmal so seltsam? Mike interessiert mich nicht. Ehrlich.“
„Das ist gut zu hören.“ Far versuchte sich an einem Lächeln und einen Moment lang blickte Songlian ihn sehr ernst an, ehe er nach Fars Hand fasste und sie festhielt.
„Sieh mal, dort drüben ist eine Abbildung der alten Innenstadt zu sehen.“
„Diese Bilder wühlen dich viel zu sehr auf, Song.“
„Aye“, gab der seufzend zu. „Aber sie wecken auch schöne Erinnerungen.“
„Songlian, sieh mal, was ich entdeckt habe.“ Mike drängte sich unhöflich zwischen sie und zog Songlian mit sich. Hinter seinem Rücken schenkte er Far einen gehässigen Blick.
„Ich mache dich fertig, du kleine, miese Ratte“, zischte Far zwischen zusammengebissenen Zähnen beinahe lautlos hervor und eilte den beiden hinterher.
In einem Pub bekam er die Gelegenheit sich Mike vorzunehmen. Als der Handlanger die Toiletten aufsuchte, folgte er ihm rasch. Mit einem schnellen Blick vergewisserte er sich, dass sie allein waren, packte Mike am Kragen und warf ihn grob gegen die Wand. Mike keuchte vor Schmerz, was Far zufrieden registrierte. Wenn er sich nicht um
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