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So bloody Far (German Edition)

So bloody Far (German Edition)

Titel: So bloody Far (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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wollte, dass Bhreac ihn wieder als Spielzeug sah. Das würde alles leichter machen. Schließlich führten sie keine Liebesbeziehung. Es gab bloß Hass, der sie miteinander verband. Selbst wenn Bhreac diesen Hass irgendwie missen ließ. Oder verbarg er ihn nur vor Far? Waren diese Zärtlichkeiten, die sanften Berührungen und die schmeichelnden Worte, die er in Fars Ohren flüsterte, eine ausgefeiltere Art der Folter? In stummer Verzweiflung senkte er den Kopf. Schläge wären ihm deutlich lieber. Sie schmerzten wenigstens an der richtigen Stelle.
    „Eiswolf?“
    Langsam drehte Far den Kopf. In der Tür trat einer von Bhreacs menschlichen Laufburschen von einem Fuß auf den anderen.
    „Bhreac will, dass du dich für den Club umziehst und zu ihm runter kommst“, richtete der Mann seine Botschaft aus.
    „Ich bin in fünf Minuten fertig.“ Far blickte erneut in den Garten, bis sich der Bursche zurückgezogen hatte. Dann erlaubte er sich ein bitteres Lächeln.
    Ein Spielzeug, das man präsentieren musste …
     
     
    Die dunkelblaue Limousine brachte die Vampire in den Gay-Club Satana Serdtse, das Satans Herz . Hier traf sich die dunkle Szene Moskaus, die Gothics, die Satanisten und die, die einfach nur neugierig und erpicht auf Neues waren. Sogar die Moskauer Vampire waren zahlreich vertreten, suchten Spaß und Abwechslung oder leichte Beute. Die Einrichtung war in Silber, nachtblau, schwarz und blutrot gehalten, die Musik dumpf und unheimlich. Die Bedienungen trugen schwarze, strenge Anzüge mit rüschenbesetzten Hemden. Wodka und Absinth flossen in breiten Strömen, auch leichtere Drogen waren hier zu haben. In den Zimmern des Untergeschosses konnten Mitglieder des Clubs je nach Lust und Laune dominante Spielchen treiben, entweder mit dem eigenen Partner oder mit dem ganz speziellen Personal des Clubs. Cailean persönlich hatte die hierzu benötigten Angestellten ausgesucht und die Ausstattung der Zimmer überwacht, schließlich hatte er für derartige Spielereien ein Faible. Mit ausdruckslosem Gesicht ließ Far ihm jetzt den Vortritt, als sie aus der Limousine stiegen und sich in das Satana Serdtse begaben. Wie ein Schatten folgte er Bhreac und dessen Cousin auf einem lässigen Rundgang durch den gut gefüllten Club. Wachsam schaute er sich dabei um, musterte rasch die ihn umgebenden angetrunkenen Gesichter der Feiernden und Tanzenden. Plötzlich blieb sein Blick an einer Gestalt hängen, die an der Bar stand. Der Vampir, der seine Aufmerksamkeit erregt hatte, trug sein kurzes Haar mit Gel streng zurückgekämmt. Sein eng anliegendes, schwarzes Shirt schimmerte leicht in dem blutroten Licht der Theke. Dazu trug er einen mit Schnallen und Riemen besetzten Chain Skirt und Schuhe mit dicken Profilsohlen. Lässig lehnte er an der Bar, ein Glas mit dem grünen Absinth in der Hand. Sein Gesicht war makellos, die Lippen schwarz geschminkt und die Augen von den kleinen, runden Gläsern einer Sonnenbrille verborgen. Fars Herz begann schneller zu schlagen. Seine mühsam gepflegte Betonmauer erhielt einen Riss.
    „Song“, formten seine Lippen, obwohl kein Laut über sie drang. Der Fremde schien ihn durch die Sonnenbrille zu mustern, hauchte ihm auf einmal mit einem spöttischen Lächeln einen Kuss zu, trank den Absinth auf Ex und tauchte schließlich in der Menge unter. Far starrte ihm hinterher.
    „Eiswolf.“ Einer von Bhreacs menschlichen Handlangern stieß Far behutsam an, ohne dass er reagierte. Er versuchte noch immer den Fremden in der Menge ausfindig zu machen. Es konnte nicht Songlian gewesen sein. Oder doch? Far streckte seine mentalen Fühler aus, doch es waren zu viele Vampire im Club, deren Präsenz miteinander verschmolz. Außerdem konnte man anhand dieser Präsenz lediglich einen Vampir von einem Menschen unterscheiden, aber nicht herausfinden, wer derjenige war. Voller Zweifel schüttelte Far den Kopf. Songlian hätte sich bestimmt zu erkennen gegeben. Außerdem trug er die Haare deutlich länger. Konnte eine andere Frisur und ungewohnte Kleidung eine Person derartig verändern?
    „Eiswolf!“ Mit einem wilden Knurren wischte Far die zupfende Hand beiseite und der Mensch wich hastig zurück. Woher sollte Songlian aber auch wissen, dass er in Russland war? Far verfluchte Schminke und Sonnenbrille.
    „Sicher nur eine Täuschung durch das Licht und vielleicht eine leichte Ähnlichkeit“, murmelte er, trotzdem hätte er den Mann gerne näher betrachtet.
    „Bhreac wartet“, versuchte der Mensch

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