So bloody Far (German Edition)
Fee entgegennahm. Was tat eigentlich Far hier, wenn er doch ein Gefangener Bhreacs war? Und wieso konnte er sich so frei bewegen? Ehrlich gesagt fühlte sich Songlian ein wenig verwirrt. Die Verwirrung steigerte sich, als sich Far zu Bhreac beugte und ihn küsste.
„Was zum …“ Fassungslos stand Songlian da und hatte Mühe seine gleichgültige Haltung nach außen hin zu wahren. Es kam noch heftiger. Far stellte sein Glas ab und beugte sich über Bhreacs Schritt. Der warf den Kopf zurück, legte die Arme zu beiden Seiten auf die Rückenlehne und ließ sich von Far genussvoll vor aller Augen bedienen. Songlian kniff hinter der runden Sonnenbrille für einen Augenblick die Augen zusammen, denn er schien ihnen nicht trauen zu können. Mit aller Gewalt versuchte er das Geschehen zu begreifen, während er mit den Zähnen knirschte. Far sah so verdammt attraktiv aus, in seiner figurbetonenden Latexhose und dem weiten, an Brust und Armen geschnürten schwarzen Seidenhemd. Allerdings spielte er im Moment definitiv auf der falschen Flöte. Songlians Unterleib zog sich krampfhaft zusammen, als er Bhreacs wohliges Erschauern registrierte. Sein verfluchter Bruder zog Fars Gesicht zu sich heran und sie küssten einander wieder. Die vertraute Geste, mit der Bhreac Far eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht strich, versetzte Songlian einen weiteren Stich. Hatte Bhreac Far telepathisch beeinflusst? Ihm auf mentaler Ebene das Hirn verknotet und ihn umgedreht? Oder war Far übergelaufen? Erschrocken schob er diesen Gedanken von sich und verpasste sich eine innerliche Ohrfeige. Wenn er dies glaubte, dann konnte er augenblicklich nach New York zurückfliegen.
„Der Typ ist heiß“, sagte da eine Stimme neben ihm. Songlian fuhr erschrocken herum. Es war nur Tikhon, der neben ihm stand. Der rothaarige Russe taxierte ebenfalls Far.
„Kennst du ihn?“, erkundigte sich Songlian. Tikhon schüttelte den Kopf.
„Nicht wirklich. Ich habe ihn vorgestern bereits im Star Lihoradki, im Sternenfieber , gesehen.“ Das Sternenfieber war ein weiterer Club von Bhreac, in dem harte, schrille Elektronikmusik gespielt wurde. Dort wurden auch die heftigeren Drogen konsumiert, wie Songlian wusste.
„Sie nennen ihn Verhovai Severnyi . Lass lieber die Finger von dem Typen, sonst beißt er sie dir ab. Der ist einfach eine Nummer zu groß für einen von uns“, fuhr Tikhon fort. Das war starker Tobak und Songlian brauchte einen Moment, um das Gesagte zu verarbeiten.
„Der Kerl ist der Eiswolf? Ganz sicher? Ich dachte es wäre der Weißblonde, den man so nennt.“
Tikhon schüttelte den Kopf und grinste. „Hast du dich in den Typen verguckt?“
Songlian erlangte nur mühsam seine Fassung zurück und legte Tikhon einen Arm um die Schulter, denn Far war aufgestanden und schlenderte langsam in ihre Richtung. Beim Blut! Er konnte sich völlig frei bewegen. Bhreac schaute sich nicht einmal nach ihm um.
„Er sieht geil aus, aber wie du schon sagst, spielt er wohl in einer anderen Liga. Komm, lass uns tanzen.“ Er zog Tikhon zur Tanzfläche, die einzige Möglichkeit, um Far noch rechtzeitig auszuweichen. Sie begannen zu der psychedelischen Musik zu tanzen, wobei sich ihre Hüften verlockend berührten. Tikhon verstand es, aus einem einfachen Tanz ein erotisches Erlebnis zu machen und er heizte Songlian ganz schön ein. Sein Unterleib rieb sich immer wieder an Songlians Bein, der mehr als deutlich die stramme Erektion des Russen spürte. Mit einem leisen Lächeln auf den Lippen zupfte er Tikhon das Shirt aus der Hose und ließ seine Hände darunter gleiten. Tikhons leidenschaftliches Seufzen ging in der lauten Musik unter. Aus den Augenwinkeln bemerkte Songlian, dass Far ihn aufmerksam beobachtete. Also beugte er sich vor und schob seine Zunge zwischen Tikhons Lippen, während er einen Arm um dessen Nacken schlang. Es war notwendig, Far zu täuschen und einen x-beliebigen Clubbesucher zu spielen, der hier nur sein Vergnügen suchte. Sollte er tatsächlich von Bhreac beeinflusst worden sein, dann konnte er Songlian ungewollt verraten.
Inzwischen rieb Tikhons Hand über eine empfindliche Stelle und Songlian stöhnte unwillkürlich an seinem Mund auf.
„Komm mit mir“, rief ihm der Russe ins Ohr, um die Musik zu übertönen und zog ihn mit sich.
Far hatte den attraktiven Gothic entdeckt, der sich in einer ruhigeren Ecke herumdrückte, und in seine Richtung zu blicken schien. Sollte das etwa ein Flirtversuch sein? Die dunkle
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