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So bloody Far (German Edition)

So bloody Far (German Edition)

Titel: So bloody Far (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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Bremse und würgte den Motor ab. Einen Augenblick lang starrten sie sich durch die Windschutzscheibe hindurch an. Mit einiger Genugtuung bemerkte Songlian, wie Lucas Hände am Lenkrad zitterten. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, trat Songlian um den Wagen herum, öffnete die Tür und nahm auf dem Beifahrersitz Platz.
    „Wohin so spät am Abend, Lucas?“, fragte er. Der antwortete nicht, sondern blickte weiterhin stumm geradeaus.
    „Ich hoffe, dass du dich bei meiner nächsten Frage nicht so bockig zeigen wirst.“
    „Ich habe dir nichts zu sagen“, entgegnete Lucas leise. Ehe er sich versah, riss ihm Songlian eine Hand von dem Lenkrad und setzte seinen Dolch an einen Finger an.
    „Das solltest du dir gut überlegen, Lucas. Wie bekannt ist, wachsen Gliedmaßen auch bei einem Vampir nicht nach. Sag mir einfach, wo Far ist.“
    „Far? Far Baxter?“ Lucas schaute angstvoll auf den Dolch und versuchte erfolglos seine Hand aus Songlians Griff zu ziehen. Die scharfe Schneide ritzte seine Haut.
    „Ich … ich denke, ihr seid zusammen“, stotterte Lucas.
    „Du weißt genau, dass Lorcan ihn hat entführen lassen“, knurrte Songlian, der der Spielchen überdrüssig wurde.
    „Nein …“ Lucas schrie auf. Blut floss und sein abgetrennter Finger schlug neben seinen Füßen auf die Fußmatte des Wagens auf. Schon lag der Dolch an einem weiteren Finger. Mit der linken Hand wollte Lucas nach ihm zu schlagen, während er die Verletzte an sich zu reißen versuchte. Songlian verdrehte ihm schmerzhaft den Arm. Der Vampir neben ihm schnappte vor Schmerz nach Luft.

„Antworte! Schnell! Wo ist Far? Wo haben Lorcan und Bhreac ihn hingebracht?“
    „Bhreac? Wieso Bhreac? Der ist seit Monaten in Moskau. Und mir hat keiner gesagt, dass Lorcan deinen Baxter entführen wollte.“ Lucas heulte vor Schmerz.
    „Bhreac ist in Moskau?“, wiederholte Songlian. Er hatte sich wohl verhört.
    „Sag ich doch. Er muss sich dort um seine Geschäfte kümmern. Das ist alles, was ich weiß. Lass los! Bitte!“, kreischte Lucas mittlerweile. In einer verzweifelten Aktion versuchte Lucas ihm den Ellenbogen ins Gesicht zu schlagen und gleichzeitig den Dolch an sich zu bringen. Eine Sekunde später rieselte seine Asche auf den Fahrersitz. Wie betäubt lehnte sich Songlian zurück.
    „Er ist gar nicht in New York.“ Er begann hysterisch zu lachen und vergrub das Gesicht in den Händen. Tage und Wochen hatte er mit sinnlosem Suchen vergeudet. Und nur, weil er zu dumm gewesen war und angenommen hatte, dass Lorcan hinter der Entführung steckte. Langsam hob er den Kopf. Soviel er wusste, unterhielt Bhreac im Namen der Familie in Moskau mehrere Clubs und hatte ebenfalls Beziehungen zur Drogen- und Waffenszene. Wenn ihn nicht alles täuschte, dann wurde in einigen der Clubs auch der Prostitution nachgegangen. Ein schrecklicher Gedanke schoss ihm durch den Kopf: Bhreac würde Far doch nicht in einem der Bordelle abgeben, sobald er die Lust an ihm verlor?
    Verzweiflung ist ein schlechter Gefährte, hatte seine Mutter immer gesagt und damit Recht behalten. Mit einem Fluch, der sich und seine komplette Sippe einschloss, rutschte er ungeachtet des Aschehäufchens hinter das Lenkrad und startete den Wagen. Jonathan würde auf seine Kunst zurückgreifen und ihm einen möglichst schnellen Flug besorgen müssen. Moskau war immer einen Besuch wert. Und in diesen Moment lockte es ihn mehr denn je.
     
     
    ™ ˜
    Über den abgeschlossenen Deal konnte sich Bhreac nicht beschweren. Far stand zu seinem Wort, was er überaus schätzte. Und trotzdem war er nicht ganz zufrieden. Unübersehbar schlug Fars Herz weiterhin nur für seinen kleinen Bruder, obwohl er Songlians Namen niemals aussprach. Obwohl er nun bereitwillig mit Bhreac das Bett teilte, war es immer er, der die Initiative ergreifen musste. Und auch wenn Far auf die Liebkosungen reagierte und diese zurückgab, so blieb seine Miene dabei völlig leidenschaftslos. Bhreac verstand sich selbst nicht mehr. Warum reichte ihm das nicht? Warum wollte er mehr von diesem vollkommen beherrschten Mann, den ständig eine frostige Aura umgab? Er blickte auf Far herab, mit dem er im Bett lag. Mit angezogenen, leicht gespreizten Beinen bot er sich wie üblich an. Den Kopf hatte er allerdings zur Seite gedreht und die Augen geschlossen. Das schien ebenfalls Tradition zu werden.
    „Kannst du mir nicht einmal ein Lächeln schenken?“
    Far antwortete nicht, aber wenigstens öffnete er die Augen und sah ihn

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