So coache ich
Oder jemanden haben, der die Ergebnisse des Darüberredens schriftlich festhält, damit später Schlüsse daraus gezogen werden können. Schreiben Sie insbesondere auf,
wer an Sie glaubt,
wer Ihnen Türen öffnet,
wer Ihnen bei Problemen zur Seite steht,
wen Sie fragen können,
wer Ihnen Mut macht,
wer Ihnen wohlgesonnen ist,
wer Ihnen helfen kann,
was Sie selbst tun können.
Der Küchentisch-Überblick ist meine favorisierte Methode, wenn es um das Handeln in Gruppen, in Systemen geht. Zu erkennen, wo Ihr Platz und was Ihre Rolle in dieser Situation ist, dient der Klarheit und der Möglichkeit, aktiv etwas zu verändern. Er verhilft zu der Erkenntnis, dass die einzige »Figur« in dieser Situation, die man bewegen kann, die eigene
ist. Oder wie ich zu sagen pflege: »Der einzige Mensch, den Sie verändern können, ist der, den Sie heute früh gewaschen /gekämmt/rasiert/geschminkt haben.«
Besonderheit beim Coachen
Nehmen Sie sich Zeit, drängen Sie den anderen nicht zu schnellen Antworten. Das Draufgucken ist entscheidend. Die wirklich weiterbringenden Überlegungen entstehen aus dem Hingucken und dem Reden über die Situation. Fragen Sie als Coaching-Partner ruhig öfter nach: Sind das schon alle Menschen, die in Ihrem Leben eine Rolle spielen? Manchmal bringt einen das Denken an die verstorbene Großmutter, die ein wichtiges Vorbild in der Kindheit gewesen ist, weiter, als das Aufstellen von fünf weiteren Kollegen. Und die Konkurrenz zum Bruder kann jemanden mehr treiben als die eigenen Karrierewünsche. Aus dem Küchentisch-Überblick sollten Handlungsimpulse entstehen: Was werde ich wann tun? Deshalb immer eine To-do-Liste vorbereiten, auf der diese Impulse sofort notiert werden. Und nicht vergessen: ein Datum dazu!
Besonderheit beim Selbstcoaching
Natürlich können Sie auch für sich allein die Situation, in der Sie sich befinden, mithilfe von Figuren anschauen. Nehmen Sie meine Beschreibung als Anleitung und notieren Sie Ihre eigenen Antworten. Ziel des Küchentisch-Überblicks ist es, aus der Betroffenenperspektive herauszukommen und das Ganze zu sehen: die anderen Menschen um Sie herum in ihrer Bedeutung für Sie zu erkennen und zu überlegen, was Sie an den Beziehungen zu einzelnen ändern möchten. Die wichtigste Frage dabei: Wer kann mich unterstützen – und wie kann ich aus Gegnern Verbündete machen? Also, was können Sie tun, um die Beziehung positiv zu verändern? Führen Sie eine To-do-Liste, auf der Sie alle guten Ideen notieren.
5. Die Madonna-Methode
Anwendung: Selbstbewusstsein und Persönlichkeitsentwicklung
Situation: Beim Selbstcoachen und Coachen von anderen
Voraussetzung: Mut, sich auf Ungewöhnliches einzulassen
Methode: Die Als-ob-Methode
Dauer: 15 bis 30 Minuten
»Madonna imponiert mir. Die hat Power. Die macht, was sie will. Die schert sich nicht um die Meinung von anderen Leuten. Und macht ’ne super Musik.« So schwärmte mir vor vielen Jahren eine Frau im Coaching vor. Und wir kamen sehr schnell darauf: Genau das war auch ihr Thema – zu tun, was sie sich wünscht, ohne dauernd auf andere Leute zu hören.
Seitdem gehört die »Madonna-Methode« zum festen Repertoire meiner Coaching-Übungen. Sie eignet sich aber auch sehr gut zum Selbst-Coaching. Probieren Sie es doch mal aus: Wollen Sie Ihre Persönlichkeit entwickeln oder noch mehr als bisher Ihre Wünsche und Träume leben? Dann nutzen Sie die Madonna-Methode für Ihr privates »Benchmarking«. Benchmarking nennt man in Unternehmen eine Qualitätsstrategie, mit der man von den besten Mitbewerbern lernen kann: Was machen die besser als wir, wo können wir etwas verändern? Genau so können Sie Ihre Qualität steigern.
Hier die sieben Arbeitsschritte der Madonna-Methode:
Vorbild: Suchen Sie sich eine Person, die Sie bewundern, verehren oder einfach klasse finden. Es kann sich um einen Menschen aus der Öffentlichkeit handeln (lebend oder historisch): Madonna oder Frau Künast, Harald Schmidt oder Sophie Scholl, Brad Pitt oder Mahatma Gandhi, Karl der Große oder Mutter Teresa, Sylvie van der
Vart oder Senta Berger, eine Nobelpreisträgerin oder ein Topmanager ... Die Person kann aber auch eine Figur aus Literatur oder Film sein: Der kleine Prinz, James Bond, Ally McBeal, Spiderman, Siddhartha, Lara Croft oder Tic,Tric und Trac.
Ein weiteres Suchfeld: Gibt es FreundInnen, Verwandte, Chefs/Chefinnen oder LehrerInnen, die Ihnen imponieren oder früher imponiert haben? Notieren Sie den Namen, egal ob Mann
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