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So ein Mist!

So ein Mist!

Titel: So ein Mist! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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Pizzaklotz herum.
    So nennen wir die steinharte Kantinenpizza. Du kannst davon nicht wirklich abbeißen, wenn du nicht mit einem Lächeln wie ein professioneller Eishockeyspieler enden willst. Die meisten von uns zerhacken sie einfach mit Messer und Gabel und versuchen, kleine Stücke abzuhauen. Das Holzhackergeräusch war in der ganzen Kantine zu hören. Mookie hatte es bereits geschafft, die Hälfte seines Pizzaklotzes zu essen.
    Ich sägte an meinem eigenen Klotz herum. Heute war die Pizza besonders hart. Wahrscheinlich hatten die Küchenladys eine Extralieferung Zement bekommen. Ich sägte weiter und legte meine ganze Kraft hinein. Mein Messer konnte sie nicht einmal einritzen. Ich stach mit der Gabel in die Pizza. Sie sprang von meinem Tablett und schlug auf dem Tisch zwischen mir und Mookie auf. Es kümmerte mich nicht – ich hatte nicht besonders viel Hunger.
    »Stirb!«, schrie Mookie und stieß seine Gabel in meinen Pizzaklotz.
    Der Pizzaklotz schnellte in die Luft und sprang wieder in meine Richtung zurück.
    »Tod dem Klotz!«, schrie ich. Ich stach wieder auf ihn ein.
    Er machte einen Doppelsalto mit halber Drehung und landete auf Mookies Tablett.
    »Akrobatische Pizza! Hammer!« Er packte seine Gabel mit beiden Händen und ging damit auf die Pizza los.
    »Pizzahockey!«, schrie Denali und schlug ihren Klotz mit der Gabel zu Adam.
    »Abgeblockt!«, brüllte Adam und knallte ihn zurück.
    Alle Zweitbesten machten jetzt mit ihren Klötzen mit.
    Wir kamen langsam in einen Rausch aus Stechen und Stochern. Ich schlug so fest auf meinen Klotz, dass er einen guten Meter in die Luft schoss. Während er herunterfiel, sprang Mookie von seinem Stuhl auf und versuchte, ihn mitten in der Luft aufzuspießen. Seine Gabel glitt an der Kante der Pizza ab und ließ sie an meinem Ohr vorbeifliegen.
    Mookie kam immer näher auf mich zu. Er stürzte nach vorne, wobei er die Gabel immer noch fest in seiner Faust hielt. Glücklicherweise stoppte ich seinen Fall.
    Mit meinem Gesicht.
    Ich starrte nach unten. Ich musste schielen, um seine Hand zu sehen.
    Dieser folgte das verschwommene, glänzende Ding, das sich zwischen seiner Faust und meiner Nase befand.
    Der Gabelstiel …
    In meinem Gesicht …
    Ich begann zu schreien. Mookie taumelte nach hinten, als hätte er die Gabel gerade in eine Steckdose eingeklemmt. Er machte einen halben Salto über seinen Stuhl und landete flach auf dem Boden.
    Ich riss an der Gabel, aber sie steckte fest. Hinter meiner zusammengeballten Faust konnte ich Abigail sehen, die mich vomTisch der Opfer aus anstarrte. Sie sah aus, als würde sie sich einen Horrorfilm anschauen. Und Mookie, der immer noch platt auf dem Boden lag, gab das perfekte Horrorfilm-Opfer ab. Alle anderen an meinem Tisch starrten ihn an.
    Ich sprang von meinem Stuhl auf und raste zum Jungenklo am Ende des Flurs. Ich stürzte durch die Tür, rannte zu der Reihe von Waschbecken hinüber und blickte mich erstaunt im Spiegel an.
    Die zwei mittleren Zinken der Gabel waren in der Mitte meiner Nase versenkt. Die zwei äußeren Zinken durchbohrten mein Nasenloch. Ich hätte als Frontsänger einer Punkrock-Band durchgehen können. Auf jeden Fall schrie ich wie einer.
    Der Anblick brachte mich völlig zum Ausflippen. Ich zerrte an der Gabel. Sie bewegte sich nicht. Ich zog fester daran. Vergebens.
    Die Tür schwang auf. »Oh Mann«, sagte Mookie. »Ich hatte gehofft, dass sie nicht zu tief drinstecken würde, aber das sieht echt tief aus. Das muss doch wehtun.«
    Ich fing an zu nicken, hörte jedoch plötzlich auf, als mir die Wahrheit mit einem Schlag bewusst wurde: Es tat nicht weh.
    »Das ist alles mein Fehler«, sagte Mookie. »Ich bin der schlechteste beste Freund auf der ganzen Welt. Oder der beste schlechteste Freund. Tut mir leid. Ich wollte dich echt nicht aufgabeln.«
    »Weiß ich doch. Vergiss es. Hilf mir einfach, sie rauszubekommen.«
    Mookie klemmte seinen Zeigefinger gegen seinen Daumen, streckte seine Hand aus und schnipste mit dem Finger gegen das Ende der Gabel. Sie vibrierte, wobei sie so ein Geräusch wie wubba-wubba-wubba machte. »Cool. So was Ähnliches wie die Stimmgabeln im Musikunterricht.« Er schnipste noch mal, fester.
    »Hör auf damit!«
    »’tschuldigung. Ich muss mich erst mal in diese Sache einarbeiten. Es kommt nicht jeden Tag vor, dass dich jemand bittet, ihn zu entgabeln.« Mookie packte die Gabel und zog. Sie rührte sich nicht. Er packte sie mit beiden Händen, stemmte einen Fuß gegen meine Brust

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