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So ein Mist!

So ein Mist!

Titel: So ein Mist! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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mich volle Kanne fertiggemacht hat. Deshalb muss ich mit Abigails Onkel sprechen.«
    Mookie wischte sich mit seinem Handrücken Soße vom Kinn ab. »Vielleicht lässt es später nach.«
    »Und was, wenn nicht?« Als mir dieser Gedanke durch den Kopf schoss und Angst einflößende Loopings drehte, suchte ich automatisch in der Tasche nach meinem Inhalator, nahm ihn heraus und erstarrte.
    »Was ist los?«, fragte Mookie.
    »Meine Lunge fühlt sich gesund an.« Obwohl ich aufgeregt war, brauchte ich den Inhalator zum ersten Mal in meinem Leben nicht. Das machte mir echt Angst.

6
DIE UMKEHRKUR

    »Keinen Hunger?«, fragte Mom, als ich an diesem Abend in meinem Hähnchen rumstocherte. Dad hatte auf dem Heimweg angehalten, um eine große Tüte Hähnchenflügel zum Abendessen zu besorgen. Das macht er oft, wenn Mom davon anfängt, dass sie Zucchini-Lasagne kochen wolle.
    »Nicht so richtig.« Normalerweise kann ich ein Dutzend Hähnchenflügel essen und habe immer noch Platz für ein paar Kugeln Kekseis. Heute aber hätte ich schon Schwierigkeiten gehabt, nur ein paar Spatzenhirne zu essen. Ich hatte den ganzen Tag über keinen Hunger gehabt. Das war schräg, weil Essen zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört – besonders dann, wenn es nicht von einem meiner beiden Eltern zubereitet wurde. Sollte das so weitergehen, könnte ich tatsächlich als das dünnste Kind der Schule enden. Obwohl ich wahrscheinlichmindestens einen Monat lang nichts essen dürfte, um für Gervaise »das Stöckchen« Halleck eine Konkurrenz darzustellen.
    »Wirst du krank?« Mom fühlte meine Stirn. »Du bist erkältet! Oje. Ich wusste, dass du dir etwas zuziehen würdest. Ich messe lieber mal deine Temperatur.«
    »Mir geht’s gut.« Als mir plötzlich einfiel, dass meine Temperatur eventuell nicht normal sein könnte, war ich lieber vorsichtig. »Es gab Pizza zu Mittag. Die Stücke waren riesig. Kann ich mir das Hähnchen für später aufheben?«
    »Ich denke schon …«, sagte Mom.
    Während meine Eltern aßen, saß ich da und stierte auf die Fleischstückchen auf meinem Teller. Totes Fleisch. Ich begann zu glauben, dass die Hähnchenflügel und ich vieles gemeinsam hatten.
    Nach dem Abendessen rief ich Abigail an. Sie nahm aber nicht ab.
    An diesem Abend dachte ich ständig über die Gabel nach, die sich in meine Nase gebohrt hatte. Vielleicht hatte Mookie ja recht. Wegen des Unfalls könnte ich mich in so was wie einem Schockzustand befinden. Eventuell hat sich mein Gehirn ausgeschaltet. Aber ich hatte die heiße Pfanne auch nicht gefühlt. Zudem war meine Zunge immer noch taub.
    Mitternacht kam und ging. Ich konnte immer noch nicht schlafen. Ich schaltete meine Lampe ein und erledigte so viele Mathehausaufgaben, dass es für die nächsten paar Tage reichte. Dann las ich fünf Kapitel Gemeinschaftskunde. Nicht einmal das wirkte als Schlaftablette. Jetzt war es fast zwei Uhr. Ich ging nach unten und machte den Computer an.
    Was könnte ich bloß machen?
    Ich dachte über dieses Zombie-Spiel nach. Vielleicht konnteich online einige Tipps finden und jedem beweisen, dass ich kein vidiotischer Vollloser war. Ich begann zu suchen. Ich fand einen Haufen Seiten mit Hinweisen und Testversionen. Aber ich stolperte auch über eine PC-Version des Spiels, und, was noch besser war, man konnte das erste Level umsonst ausprobieren.
    Dad ermahnte mich immer, mit dem Downloaden von Sachen vorsichtig zu sein. Das Spiel kam aber direkt von der Website des Unternehmens, und unser Virenprogramm sagte, dass es in Ordnung sei.
    Der Download dauerte fast fünfzehn Minuten und die Installation weitere zehn. Also fing ich mit dem Spielen erst gegen halb drei an.
    Ich stellte es auf leicht ein. Diese PC-Version war der auf der Spielkonsole ziemlich ähnlich, sodass ich sofort gekillt wurde. Normalerweise fange ich genau in dem Moment an, voll nervös und kopflos zu werden. Ich hob meine Hand und fixierte sie. Sie zitterte überhaupt nicht. Sie war auch nicht nass geschwitzt. Meine zweite Figur hielt länger durch. Meine dritte Figur schaffte die ganze Strecke bis zum ersten Checkpoint. Ich wurde besser.
    Das Nächste, was mir zu Bewusstsein kam, war, dass es Viertel nach drei war und ich das erste Level gepackt hatte. Ich stellte die Schwierigkeit von leicht auf normal und machte noch ein Spiel.
    Ich habe es richtig gut hinbekommen. Vielleicht könnte ich wirklich beweisen, dass ich besser war, als alle dachten. Ich beschloss, nicht auf schwer umzuschalten. Noch

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