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So ein Mist!

So ein Mist!

Titel: So ein Mist! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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beitreten, aber sie hatten keine Uniform in meiner Größe. Als ich klein war, war ich viel größer.«
    »Wie sieht dieser Pilz aus?«, fragte ich.
    »Er ist klein und besitzt einen silbrigbraunen Hut mit weißen Flecken. Er wächst meist im Schatten. Ich glaube, dass icheinen guten Platz zum Suchen kenne.« Sie wühlte in ihrem Rucksack. »Ich habe Schokolade mitgebracht. Beim Wandern ist sie der perfekte Energielieferant. Wusstet ihr, dass sie Theobromin enthält? Das ist gut gegen Asthma.«
    Mookie schnappte ihr einen Riegel aus der Hand. »Danke!«
    »Gern geschehen.« Sie holte noch einen Riegel für sich selbst und einen für mich heraus.
    »Nein danke.« Auch wenn ich Schokolade mag, einen weiteren Gang zum Barren lohnte sie doch nicht.
    Wir liefen hinter Abigail den Weg entlang und dann einen steilen Hügel hinab, der von Tannen und etwas umsäumt war, das Ahornbäume oder Eichen gewesen sein könnten. Mit Bäumen kenne ich mich überhaupt nicht aus.
    »Und du bist dir da jetzt ganz sicher?«, fragte ich Abigail, als wir den nächsten Hügel hinaufsteuerten.
    »Ich bin mir sicher. Eine Lösung ist kein Kleidungsstück.«
    »Ja, ja, schon klar. Ich weiß. Man findet nicht immer genau das, was man will.«
    Abigail nickte. »Haargenau.«
    Wir waren mit Sicherheit schon fast eine Stunde gelaufen. Abigail und Mookie redeten die ganze Zeit. Nur nicht wirklich miteinander.
    Abigail zeigte über ihren Kopf. »Seht mal – ein Zigeunervogel.«
    »Ich wollte neulich ein Zigeunerschnitzel«, sagte Mookie. »Dad sagte, dass er mir eines machen würde, aber Mom meinte, wir sollten nichts aus anderen Kulturen klauen. Was auch immer das heißt.«
    »Diese Farne sind toll.«
    »Ich mag Farne nicht. Farn Westmeier hat mir in der zweiten Klasse in die Nase gekniffen.«
    »Diese Gesteinsformation wurde hier wahrscheinlich während der letzten Eiszeit abgelagert.«
    »Hast du noch Schokolade?«
    Ich lief ihnen einfach hinterher. Ich hatte keine Lust zu reden. Und ich machte mir über meinen Daumen Gedanken. Wahrscheinlich hatte ich ihn verhunzt oder vielleicht sogar gebrochen. Zwar konnte ich ihn immer noch bewegen, aber er baumelte herum. Und der Knochen sah aus, als würde er versuchen, die Haut zu durchstoßen. Obwohl ich das total gruselig fand, konnte ich es nicht lassen, daran herumzuwackeln wie an einem losen Zahn.
    »Ist das nicht wunderschön?«, fragte Abigail, als wir die Spitze eines anderen der endlosen Hügel erreichten, die wir hinaufgeklettert waren. »Das ist mein Lieblingsplatz. Hier komme ich immer her, wenn ich mal richtig nachdenken will. Seht euch die Aussicht an. Sie ist atemberaubend.«
    »Und der Pilz?«, fragte ich.
    Abigail zeigte auf einen umgestürzten Baum. »Das ist ein guter Ort, um mit der Suche zu beginnen.« Sie ging hinüber und spähte unter den Baumstamm.
    »Ich glaube, ich sehe einen. Au ja. Hab ihn!«
    »Ist das der letzte Inhaltsstoff?«, fragte ich.
    »Das hoffe ich.« Abigail machte sich daran, den Hügel wieder hinunterzusteigen.
    Aber nicht so sehr wie ich. So großartig sich auch der Sieg beim Schulsporttag angefühlt hatte, konnte ich es kaum erwarten, zu meinem keuchenden, unsportlichen Dasein als lebendiger Junge zurückzukehren, der sich den Bauch mit Hähnchenflügeln vollschlagen und am Wochenende ausschlafen konnte.
    Als wir am Parkplatz ankamen, wartete Abigails Mom bereits auf uns. »Na, Kinder, war die Wanderung schön?«, fragte sie.
    »Sie war großartig«, sagte Abigail. »Wir sind ganz bis zum Aussichtspunkt gegangen. Wir haben einen Bussard, ein Murmeltier und fünf verschiedene Moosarten gesehen.«
    »Und schau mal, was ich gesehen habe«, sagte Abigails Mom. Sie zeigte auf eine Schachtel auf dem Vordersitz. »Ich weiß doch, dass du und deine Freunde Wissenschaft mögen.«
    Auf dem Deckel stand Chemiebaukasten für kleine Genies . Darauf war ein lächelndes Kind abgebildet, das ein Reagenzglas in der Hand hielt, aus dem ein Rauchpilz aufstieg.
    »Danke, Mom.« Abigail nahm es in die Hand und sagte dann: »Oh Mann! Das ist gefährlich. Es enthält Quecksilber und Kadmium. Und auch noch Radium! Das sollten sie Kindern nicht in die Hand geben.«
    »Sie würden es nicht verkaufen, wenn es nicht sicher wäre«, antwortete ihre Mutter.
    Abigail schob die Schachtel unter den Sitz. Ich hatte das dumpfe Gefühl, dass sie dort auch bleiben würde. Mookie und ich quetschten uns wieder hinten in den Van. Vom Laufen waren meine Füße müde. Ich war froh, dass ich sie spüren

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