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So erregend rätselhaft (German Edition)

So erregend rätselhaft (German Edition)

Titel: So erregend rätselhaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILY MCKAY
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heiraten. Das hätte sie wohl nicht ertragen.
    Nachdem sie den ziemlich schmutzigen Ring in ein Babypflegetuch gewickelt und sorgfältig in der Innentasche ihrer Handtasche verstaut hatte, richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Isabella.
    „Mach dir keine Sorgen um Mr. Mürrisch“, raunte sie Isabella zu und gab ihr einen Kuss auf ihren süßen kleinen Bauch. Isabella jauchzte vor Freude. „Du hast ihm ganz schön Angst gemacht, du kleiner Schlingel. Deshalb ist er so mürrisch.“
    Ja, Dex hatte große Angst gehabt. Er war geradezu in Panik gewesen.
    Tatsächlich hatte er sich mehr aufgeregt als sie. Sicher, er hatte nicht so viel Erfahrung mit kleinen Kindern. Er hatte noch nicht die unzähligen kleinen Aufregungen erlebt, die Babys ihre Eltern durchmachen lassen.
    Auch wenn sie nicht Isabellas Mutter war, sondern nur ihre Tante, empfand sie all die Ängste und Sorgen genauso intensiv wie eine Mutter.
    Sie hatte nur nicht erwartet, dass Dex sie auch empfand.
    Vor diesem Vorfall hätte sie nicht gedacht, dass sich Dex jemals so große Sorgen um Isabella machen würde.
    Als sie sich die Hände wusch, überschlugen sich ihre Gedanken.
    Sie war sich so sicher gewesen, dass Dex kein guter Vater sein würde. Sie war einfach davon ausgegangen, dass er kalt und gefühllos war. Genau der Typ Vater, den sie nicht für Isabella wollte.
    Alles, was sie getan hatte, beruhte auf dieser Annahme. All die Lügen, die sie aufgetischt hatte. All die Täuschungsmanöver. Alles, weil sie sich so absolut sicher gewesen war, dass Isabella Dex eigentlich gleichgültig war.
    Aber was, wenn sie sich getäuscht hatte?
    Dex fuhr allein nach Hause zurück, nachdem er Isabella mit ihrem Kindersitz in Lucys Wagen verstaut und somit in Lucys Obhut gegeben hatte. Wohin sie auch gehörte.
    Immer wieder machte er sich die größten Vorwürfe.
    Dümmere Fehler gab es kaum. Welcher Idiot überließ einem Baby einen Ring zum Spielen? Welcher Idiot dachte nicht daran, in der Windel nach dem verlorenen Ring zu suchen?
    Wenn er in Isabellas Windelhose nachgesehen hätte, dann hätte er wenigstens nicht Lucy anrufen müssen. Dann hätte sie wenigstens nichts von seiner Dummheit erfahren. Aber vermutlich hätte er ihr sowieso alles erzählt. Nein, es war vermutlich besser, dass sie wusste, wie unfähig er war.
    Letzten Endes war zwar alles gut ausgegangen, aber sie hatten einfach nur Glück gehabt. Er hatte nichts dazu beigetragen.
    Alles lief auf eines hinaus. Er hatte nicht die geringste Ahnung vom Vatersein. Er konnte ja noch nicht mal auf einen Säugling aufpassen.
    Als er die Auffahrt hinauffuhr, war Lucy schon da. Sie war gerade dabei, eine bereits schlafende Isabella aus ihrem Autositz zu nehmen.
    Verschlafen öffnete Izzie die Augen, dann klammerte sie sich mit ihren kleinen Händen an Lucys Shirt, schmiegte sich an ihren Hals und schlief friedlich weiter. Ein paar Minuten später, als Lucy sie in ihrem Zimmer in das Kinderbettchen legte, bewegte Izzie sich nicht einmal.
    Während er zusah, wie Lucy Isabella zu Bett brachte, überkam Dex tiefe Erleichterung und gleichzeitig Angst. Heute Abend hätte nicht viel gefehlt, und er hätte sie verloren. Hätte beide verloren.
    Er konnte es Lucy ganz sicher nicht verdenken, dass sie ihm einen distanzierten, kühlen Blick zuwarf, als sie ihn an der Tür stehen sah.
    Als sie die Gästezimmertür hinter sich schloss, sagte sie leise: „Ich nehme an, wir müssen über alles reden. Und du bist mit Sicherheit nicht der Typ, der die Dinge aufschiebt, oder?“
    „Und ich dachte, du könntest es kaum erwarten, mir die Hölle heißzumachen. Was heute passiert ist, hat dir schließlich gezeigt, dass du recht hattest“, sagte er, während sie die Treppe zum Wohnzimmer hinuntergingen.
    „Ja. Das könnte man meinen.“ Sie ließ sich aufs Sofa fallen, stützte die Ellbogen auf die Knie und sah ihn an. „Ich erwartete, dass du heute Abend versagst. Ich habe damit gerechnet.“
    „Und ich habe nicht daran gezweifelt, nicht zu versagen“, räumte er ein, ohne seinen Ärger zu verbergen. Er ging zur Bar hinüber, um sich einen Brandy einzuschenken, dann auch einen für Lucy. Wenn ihre Nerven auch nur halb so angespannt waren wie seine, konnte sie einen Drink gebrauchen. „Ich bin es nicht gewohnt zu versagen.“
    Sie nippte an ihrem Brandy. „Ja, das kann ich mir denken. Aber das, was heute Abend passiert ist, war nicht dein Versagen. Es war nicht dein Fehler, sondern meiner.“
    „Lucy …“
    „Nein,

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