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So erregend rätselhaft (German Edition)

So erregend rätselhaft (German Edition)

Titel: So erregend rätselhaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILY MCKAY
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eine Halskette verschluckt.“
    Die Schwester sah auf ihr Klemmbrett, dann warf sie Lucy einen grimmigen Blick zu. „Und einen Diamantring, nach den Angaben hier. Wer hat das Kind beaufsichtigt, als das passierte?“
    Bevor Dex antworten konnte, kam Lucy ihm zuvor. „Was spielt das für eine Rolle? Solche Unfälle passieren eben.“ Sie wandte sich an den Arzt. „Was können Sie da machen?“
    „Also, zuerst einmal müssen wir sie röntgen. Sehen, wie weit die Kette schon den Verdauungstrakt hinuntergewandert ist. Natürlich ist unsere Hauptsorge, dass sie sich in ihrem Magen oder im Darm verfängt. Falls das Röntgenbild zeigt, dass sie noch nicht sehr weit gewandert ist, können wir sie vielleicht einfach herausfischen.“
    Dex, der neben ihr stand, wurde blass, nickte aber entschieden. Lucy drückte seine Hand.
    Der Arzt nahm Dex Isabella ab. „Kleine Lady, du machst deinen Eltern heute Abend aber wirklich Sorgen.“ Er rümpfte die Nase. „Und wenn ich nicht irre, ist die erste Behandlung, die du brauchst, ein Windelwechsel.“
    Die Miene der Schwester wurde noch strenger. Der ultimative Beweis, dass sie als Eltern nichts taugten.
    Lucy errötete. In der Aufregung hatte sie nicht einmal daran gedacht, nach Isabellas Windel zu sehen. Sie nahm dem Arzt das Baby ab. „Ich erledige das.“
    „Ich habe keine Windeln mitgebracht.“ Dex wirkte zerknirscht. Offenbar war ihm die Missbilligung der Schwester auch nicht entgangen.
    „Keine Sorge. Ich habe immer eine Ersatzwindel und ein paar Babytücher in meiner Handtasche.“
    Als sie sich gleich darauf daranmachte, die Windel zu wechseln, überschlugen sich Lucys Gedanken.
    Natürlich wusste sie, dass kleine Kinder ständig etwas verschluckten. Normalerweise schieden sie die Dinge einfach wieder aus. Aber sie machte sich trotzdem Sorgen.
    Was, wenn sie operiert werden musste? Lieber Himmel. Eine Narkose. Sie war noch ein Baby. Was, wenn …
    Sie sah auf Isabella hinab.
    „Dex, sie hat doch einen Ring verschluckt, richtig?“
    „Ja.“
    „Einen Solitär. Nicht allzu groß. Vielleicht ein halbes Karat?“
    „Genau.“
    Lucy lachte leise, als große Erleichterung sie erfasste. Sie trat zurück, damit Dex einen Blick auf die geöffnete Windel werfen konnte. Obenauf lag der Ring. Er war zwar alles andere als sauber, aber er war heil.
    „Sie hat ihn nicht verschluckt, Dex. Sie hat ihn in ihre Windelhose gestopft.“
    Das war die einzig logische Erklärung, da Isabella ihn nicht derart schnell wieder ausgeschieden haben konnte.
    Stirnrunzelnd starrte Dex auf das unstrittige Beweisstück. „Aber für mich gab es keine andere Möglichkeit, als dass sie ihn verschluckt haben musste. Ich habe überall gesucht.“
    „Vermutlich …“ Sie musste erneut lachen. „Vermutlich hast du vergessen, in der Windelhose nachzusehen.“
    Dex schien eher verärgert als erleichtert zu sein. Irgendwie brachte sein Ärger sie noch mehr zum Kichern.
    Er fand die Situation gar nicht komisch. „Warum sollte sie das tun?“
    „Sie ist ein Baby. Die stecken alles Mögliche in ihre Windel. Das passiert eben. Zu ihrer Verteidigung, diese Windel saß sehr locker.“
    Das brachte ihr einen grimmigen Blick ein. „Wickle sie zu Ende. Ich sage dem Arzt Bescheid.“
    Eilig ging Dex hinaus, und es war ihm deutlich anzumerken, dass er sich wie ein Idiot fühlte.
    Und das machte das Ganze für Lucy noch komischer.
    Kichernd fischte sie mithilfe eines Babytuchs den Ring aus der Windel. Gleich darauf war Isabella sauber und hatte eine frische Windel an.
    Lucy besah sich den Ring, der an seiner zierlichen Platinkette von ihrem Finger baumelte. Als Dex gesagt hatte, er habe einen Ring verloren, hatte sie sich gefragt, warum er einen Diamantsolitär mit sich herumtrug. Schließlich waren Diamantringe die klassischen Verlobungsringe.
    Ihr war der Gedanke durch den Kopf geschossen, dass er ihr womöglich einen Heiratsantrag machen wollte. Das wäre letztendlich der perfekte Ausweg. Warum ein Kindermädchen anstellen, wenn du stattdessen eines heiraten kannst?
    Zum Glück hatte er das nicht getan. Sie erkannte jetzt, dass es nie seine Absicht gewesen war. Der Ring war durch ein einzelnes Kettenglied an der Kette befestigt, und diese hatte genau die richtige Länge für ein Mädchen. Dieser Ring sollte nicht von einer Erwachsenen getragen werden, sondern am Hals eines Kindes.
    Sie war unsagbar erleichtert, dass er nicht vorgehabt hatte, sie lediglich aus Bequemlichkeitsgründen zu bitten, ihn zu

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