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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Schuhe nicht. Aber ich will meine roten Schuhe anziehen.«
    »Du kannst ruhig gehen und ihr beim Suchen helfen«, sagte Ali und setzte ein zögerliches Lächeln auf. »Ich komme dann gleich runter. Und nochmals, danke, dass du mir die Haare so schön gemacht hast.«
    »Nichts zu danken.« Da sie die Trauer in Alis Augen sah, beugte sie sich vor und küsste sie. »Ich spiele gern mit deinem Haar. Und ich denke, falls du etwas von meinem Lipgloss nehmen möchtest, ist das okay.«
    »Du meinst, bevor wir gehen, nicht nur für die Zeit, während der ich auf der Bühne bin?«
    »Nur heute Abend.« Laura legte einen Finger aüf Alis Lippen. »Schließlich möchte ich nicht, dass mein Mädchen mir allzu schnell entwächst.«
    »Maamaa, meine Schuhe.«
    »Ebenso wenig wie sie«, murmelte Laura. »Ich komme schon. In zehn Minuten bist du unten, Ali, abgemacht?«
    Sie fand die Schuhe. Wer hätte je gedacht, dass sie im Schuhregal am gewohnten Platz stehen würden? dachte sie.
    Nachdem sie mit einer Bürste durch ihr eigenes Haar gefahren war, bugsierte Laura die Mädchen Richtung Tür.
    »Kommt schon, Leute, wir müssen wirklich los. Der Zug fährt in fünf Minuten ab. Ich gehe schon, Annie!«, rief sie, als es plötzlich klingelte. »Könnten Sie, bevor Sie gehen, noch mal nach Bongo sehen? Er hat sich unter meinem Bett verkrochen und…«
    Sie brach ab, als sie die Tür öffnete und Michael vor ihr stand.
    »Michael! Du bist wieder zu Hause.«
    »So sieht es aus.«
    Wenn sie ihm hier in ihrem eigenen Haus, vor den Kindern, in die Arme gefallen wäre, hätte er seinen Beschluss sicher nicht aufrecht halten können, dachte er. Aber sie lächelte ihn einfach an und reichte ihm die Hand.
    Kayla war diejenige, die ihm in die Arme fiel. »Haben Sie Max auch wieder mit zurückgebracht?« Mit der Spontaneität des Kindes umklammerte sie ihn und gab ihm einen Kuss. »Ist er auch wieder nach Hause gekommen?«
    »Aber sicher doch. Max und ich reisen immer zusammen. Wo hast du diese roten Schuhe her, mein Herz? Wirklich phänomenal.«
    »Mama hat sie mir gekauft. Es sind meine Lieblingsschuhe.«
    »Sie sind tatsächlich gekommen.«
    Michael hielt in der Bewunderung von Kaylas Schuhen inne und blickte Ali an. Mit dem verwunderten Gesichtsausdruck und den Augen, die vor Rührung schwammen, war sie das Abbild ihrer Mutter.
    »Ich habe doch gesagt, dass ich kommen würde.«
    »Ich dachte, Sie hätten es vergessen. Ich dachte, Sie hätten zu viel zu tun.«
    »Sodass ich die Einladung einer wunderschönen Ballerina vergesse, ihr beim Tanzen zuzusehen?« Er schüttelte den Kopf und richtete sich auf. »Himmel, dann hätte ich ja wohl ein Gedächtnis wie ein Sieb.« Er legte den Kopf auf die Seite und hielt ihr einen Strauß rosafarbener Moosröschen hin. »Schließlich haben wir eine Verabredung, nicht wahr? Du hast hoffentlich nicht schon irgendjemand anderen angerufen, der jetzt meinen Platz einnimmt?«
    »Nein. Sind die für mich?« Mit vor Verwirrung und Freude großen Augen starrte sie die Blumen an. »Für mich?«
    »Für wen denn bitte sonst?«
    »Für mich.« Sie atmete den Duft der Rosen ein. »Vielen Dank. Mama, Michael hat mir Blumen mitgebracht.«
    »Das sehe ich.« Ihre Augen schwammen ebenfalls. »Sie sind wirklich wunderschön.«
    »Wir stellen sie in die Vase aus Waterford-Kristall.« Annie stand mit gefalteten Händen ein paar Schritte hinter den Mädchen und blickte Michael an. »Wenn ein Mädchen die ersten Blumen von einem Mann bekommt, sollte man sie behandeln wie etwas ganz Besonderes.«
    »Ich möchte sie selbst in die Vase stellen.«
    »Das solltest du auch tun. Es wird nicht lange dauern, Miss Laura.«
    »Ja, schon gut. Danke, Annie.«
    »Ich helfe dir.« Kayla rannte den Flur hinab. »Lass mich mal dran riechen, Ali.«
    »Ihre ersten Blumen«, murmelte Laura voll Rührung und Verwunderung.
    »Mann, warum kriegen Frauen bloß immer feuchte Augen, sobald man mit etwas Gestrüpp vor ihnen steht?«
    Was ihn daran erinnerte, dass er Laura bisher nie Blumen geschenkt hatte. Zumindest keine richtigen, sondern immer nur irgendwelche kleinen Blüten, die er achtlos irgendwo gepflückt hatte. Er hatte einfach nie daran gedacht. Er hatte ihr, so erkannte er, nie etwas anderes geschenkt als guten, heißen Sex.
    »Blumen haben etwas Symbolisches.« Und Laura erinnerte sich an die hübschen kleinen Wildblumen, die sie von ihm bekommen hatte. So reizend, so einfach, so richtig, dachte sie.
    »Für Frauen haben fast alle Dinge etwas

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