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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Sicherheit gebracht. Aber das Haus ist zerstört. Es wird einige Zeit dauern, es wieder aufzubauen, falls er das überhaupt will. Bis dahin braucht er für sich und seine Pferde übergangsweise eine Unterkunft. Ich habe da an unsere Stallungen und die darüber liegende kleine Wohnung gedacht, die schon seit Jahren nicht mehr benutzt werden.«
    Furcht stieg in ihr auf. »Josh .. .«
    »Hör mich bitte nur zu Ende an. Ich weiß, Mom und Dad waren ihm gegenüber immer ein bisschen, hmm, argwöhnisch.«
    »Das ist noch milde ausgedrückt.«
    »Aber er ist ein alter Freund«, kam Josh auf sein Anliegen zurück. »Und zwar ein guter Freund. Außerdem ist er ziemlich geschickt. Niemand hat mehr irgendetwas an dem Gebäude repariert, seit. . .« Er brach ab und räusperte sich.
    »Seit ich die Pferde verkauft habe«, beendete Laura seinen Satz. »Weil Peter kein Interesse an ihnen hatte und nicht wollte, dass ich so viel Zeit mit ihnen verbringe.«
    »Die Sache ist die, das Gebäude sollte nicht einfach leer stehen, bis es irgendwann verfällt. Und da du dich weigerst, den Erhalt des Anwesens auch nur teilweise aus Templetonschem Kapital zu finanzieren, kämen dir die Mieteinnahmen doch sicherlich zupass.«
    »Über dieses Thema haben wir bereits oft genug gesprochen, denke ich.«
    »Also gut.« Er sah ihren starrsinnig zusammengekniffenen Mund und ging nicht weiter auf das Thema ein. »Aber die Mieteinnahmen aus einem Gebäude, das du sowieso nicht nutzt, könntest du gebrauchen, oder etwa nicht?«
    »Ja, aber…«
    Er hob eine Hand. Zuerst würde er es mit logischen Argumenten probieren. »Außerdem könntest du jemanden brauchen, der die schwere Arbeit übernimmt und die Ställe wieder in Ordnung bringt. Das ist etwas, was du allein ganz einfach nicht leisten kannst.«
    »Das stimmt, aber …«
    Jetzt, dachte Josh, zöge er am besten sein Trumpf-Ass hervor. »Und ich habe einen alten Freund, dessen Heim unter ihm fortgespült worden ist. Ich würde es als persönlichen Gefallen ansehen, wenn du ihm helfen würdest.«
    »Das war ein Schlag unter die Gürtellinie«, murmelte sie.
    »Die waren schon immer am wirksamsten.« Er wusste, dass er gewonnen hatte und nahm sie in den Arm. »Hör zu, ich denke, dass ein solches Arrangement für alle Beteiligten von Vorteil ist, aber gib ihm bitte ein paar Wochen Zeit, ehe du zu dem Schluss kommst, dass es doch nicht geht. Falls es wider Erwarten tatsächlich nicht funktioniert, werde ich etwas anderes für ihn finden, ja?«
    »Also gut. Aber falls er irgendwelche Saufgelage, Pokerrunden oder Orgien veranstaltet. . .«
    ». . . werden wir versuchen, möglichst diskret zu sein«, fiel Josh ihr grinsend ins Wort. »Tausend Dank.« Er küsste sie und nahm ihr das Baby aus dem Arm. »Er ist ein guter Kerl, Laura. Jemand, auf den du dich, wenn es mal eng wird, hundertprozentig verlassen kannst.«
    Laura rümpfte die Nase, als er zusammen mit J. T. den Raum verließ. »Ich habe nicht die Absicht, mich auf Michael Fury zu verlassen. Vor allem nicht, wenn's eng wird«, murmelte sie.

3
    Der letzte Ort, den sich Michael Fury auch nur übergangsweise als Wohnsitz hätte vorstellen können, war das prächtige Templetonsche Anwesen. Oh, er hatte es früher häufig genug aufgesucht, unter Thomas und Susan Templetons diskret und Ann Sullivans weniger diskret wachsamem Blick.
    Er war sich der Tatsache durchaus bewusst, dass die Templetonsche Wirtschafterin ihn stets als wilden Straßenköter betrachtet hatte, der unbefugter weise zwischen ihren reinrassigen Zöglingen herumstreunte, und sie augenscheinlich in beständige Sorge um die Unschuld ihrer Tochter versetzte.
    Allerdings hätte sie unbesorgt sein können, was letzteren Punkt betraf. Wie prachtvoll Margo auch stets gewesen war, Michael hatte in ihr nie etwas anderes als die flüchtige Freundin gesehen.
    Vielleicht hatte er sie gelegentlich geküsst. Wie sollte ein Mann auch solchen Lippen widerstehen? Aber mehr hatte sich zwischen ihnen beiden niemals abgespielt. Sie war für Josh bestimmt gewesen, das hatte er bereits vor all den Jahren trotz aller jugendlicher Kurzsichtigkeit sicher erkannt.
    Und Michael Fury war niemand, der jemals einen seiner Freunde hinterging.
    Trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft waren sie Freunde geworden. Wahre Freunde, dachte er. Und Michael sah nur wenige Menschen als wahre Freunde an. Er hätte und hatte alles für Josh Templeton getan, und wusste, dass es umgekehrt nicht anders war.
    Trotzdem hätte er ihn

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