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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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anfühlst«, gestand er lächelnd und fuhr mit seinen Händen über ihre hübschen Arme. »Aber bisher hatte ich nie die Gelegenheit es herauszufinden. Natürlich warst du damals einfach zu jung für jemanden wie mich. Aber inzwischen denke ich, dass der Altersunterschied nicht mehr so bedeutend ist.«
    »Entschuldige.« Ihre Stimme war ruhig und kühl. Trotz des Aufruhrs in ihrem Inneren, trotz ihrer Nervosität, brachte sie das Wort halbwegs normal heraus.
    »Du bist mir nicht im Weg.« Er hob eine Hand und spielte mit einer Locke, die ihr über die Wange gefallen war.
    »Aber du mir.« Sie wusste einfach nicht, wie man mit Männern umging, dachte sie. Hatte es niemals nötig gehabt. Aber sie war clever genug zu erkennen, dass jetzt offenbar ein Schnellkurs angeraten war. »Ich interessiere mich nicht für irgendwelche beiläufigen Flirts.«
    »Ich mich auch nicht« sagte er.
    Sie imitierte Margo, indem sie ihn möglichst gelangweilt anblickte. »Michael, ich bin sicher, dass sich zahlreiche Frauen geschmeichelt fühlen würden. Wenn ich Zeit hätte, wäre ich es vielleicht selbst. Aber ich habe keine Zeit. Meine Kinder warten auf ihr Abendbrot.«
    »Nicht übel«, stellte er anerkennend fest. »Die Rolle der edlen Dame scheint dir wirklich angeboren zu sein.« Er trat einen Schritt zurück. »Falls du mal etwas Zeit übrig haben solltest, weißt du ja, wo du mich finden kannst.«
    »Bitte grüß Josh und Margo von mir«, sagte sie und verließ auf wackligen Beinen den Stall.
    »Sicher. He, Süße?«
    Kaum erbost über das Kosewort, drehte sie sich noch einmal um. »Die Mäusefänger. Komm bloß nicht mit ein paar wuscheligen kleinen Kätzchen an. Ich will große hungrige Kater für den Stall.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, sagte sie möglichst würdevoll.
    »Da bin ich ganz sicher«, murmelte er, als sie entschieden weiterging. »Himmel, was für ein Weib«, sagte er zu Max und legte sich amüsiert die Hand auf das überraschend wild klopfende Herz. »Sie ist der Typ Frau, der einem Mann das Gefühl gibt, ein großer hungriger Kater zu sein. Nur wie eine Maus wie sie zu fangen ist, ist mir noch nicht ganz klar.«
    Kopfschüttelnd ging Michael in seine Wohnung hinauf, trat unter die Dusche und wusch sich den Stalldreck ab.
    »Dann ist unsere Margo also inzwischen Mama.« Michael grinste seine Gastgeberin an, die in dem pfirsichfarbenen Overall, der ihre verführerischen Rundungen durchaus vorteilhaft zu betonen verstand, alles andere als mütterlich aussah.
    »Ich bin eine phantastische Mama.« Nach europäischer Art küsste sie ihn auf beide Wangen, als sie ihn willkommen hieß. »Und ich liebe es, Mama zu sein.« Sie trat einen Schritt zurück, unterzog ihn einer eingehenden Musterung und war alles andere als enttäuscht. »Wie lange ist es her, Michael? Sechs, sieben Jahre?«
    »Länger. Ich habe damals versucht, die europäischen Rennstrecken auf den Kopf zu stellen, während du den Kontinent im Sturm erobert hast.«
    »Das waren Zeiten«, sagte sie ohne jede Wehmut, hakte sich bei ihm ein und führte ihn ins Haus.
    »Tolle Bleibe.« Nicht die Eleganz, sondern die Gemütlichkeit der kalifornisch-spanischen Einrichtung überraschte ihn.
    »Kate hat uns das Haus empfohlen. Du erinnerst dich doch noch an sie? Kate Powell.«
    »Aber sicher doch.« Sie schlenderten aus dem gefliesten Foyer in ein geräumiges Wohnzimmer, in dessen Kamin ein helles Feuer prasselte und in dem zwei dunkelbraune Ledersofas zum Verweilen luden. »Wie geht es ihr? Ich habe gehört, dass sie inzwischen ebenfalls verheiratet ist?«
    »Erst seit ein paar Wochen. Ich bin sicher, dass du Byron mögen wirst. Wenn du dich erst fertig eingerichtet hast, müssen wir unbedingt eine Party geben und dich mit allen Leuten bekannt machen.«
    »Ich bin kein allzu begeisterter Partygänger mehr.«
    »Dann eben nur ein kleines Fest. Was kann ich dir zum Trinken anbieten?« Sie glitt hinter eine mit elegantem Schnitzwerk verzierte Bar. »Josh wird jeden Augenblick hier sein«, bemerkte sie. »Er muss nur noch kurz eine Besprechung vorbereiten, hat er gesagt.«
    »Hättest du vielleicht ein Bier?«
    »Ich glaube, das kriegen wir irgendwie hin.« Aus einem kleinen Kühlschrank unter der Bar wählte sie eine Flasche aus. »Dann versuchst du jetzt also mit Pferden dein Glück.«
    »Sieht ganz so aus.«
    Er beobachtete, wie sie die Flasche öffnete und das Bier in ein hohes, schmales Glas schenkte. Am Mittelfinger ihrer linken Hand glänzten Gold und

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