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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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stieß dann einen Seufzer aus. »Das hätte ich ebenfalls wissen sollen«, meinte sie.
    »Früher, als wir noch Pferde hatten, hatten wir natürlich auch Katzen, aber Peter…« Sie brach ab und machte müde die Augen zu. Nein, sie würde nicht schon wieder mit der alten Klage anfangen. »Da ich mich sowieso am besten möglichst gleich morgen auf den Weg ins Tierheim mache, bringe ich einfach gleich noch ein paar Katzen von dort mit.«
    »Du holst deinem Kind einen Hund aus dem Tierheim?«, fragte er erstaunt.
    »Und warum bitte nicht?«
    »Es gibt nichts, was dagegen spricht.« Er führte Max in Richtung Zaun. »Ich hätte einfach gedacht, dass du eher auf reinrassige Tiere stehst, das war alles. Es gibt jede Menge Leute, die nur reinrassige Pferde wollen. Araber, Vollblüter. Dabei ist eines der hübschesten, cleversten und schnellsten Tiere in meinem Stall das, was man einen Mischling nennt. Ich persönlich hatte schon immer eine Vorliebe für Mischlinge.«
    »Der Charakter ist mir wichtiger als die Abstammung.«
    »Wie schön.« Geistesabwesend bückte er sich, pflückte eine Butterblume aus dem Gras und gab sie ihr. »Ich würde sagen, dass deine beiden Mädchen beides besitzen. Sie sind wahre Schönheiten. Herzensbrecherinnen. Ich muss zugeben, dass mich die Kleine innerhalb einer Minute um den kleinen Finger gewickelt hat. Und dass sie es weiß.«
    »Du überraschst mich.« Sie starrte auf die leuchtend gelbe Blüte in ihrer Hand und folgte ihm trotz ihrer Müdigkeit und ihrer schmerzenden Füße in den Stall. »Ich hätte dich nicht für die Art Mann gehalten, der kleine Kinder mag. Vor allem keine Mädchen«, sagte sie.
    »Streuner wie ich sind eben immer wieder voller Überraschungen.«
    »Ich habe damit nicht. . .«
    »Ich weiß.« Er führte Max in seine Box und schloss die Tür. »Die Kleine hat deine Augen geerbt, rauchgrau und stürmisch zugleich. Ali hat deinen Mund, weich und sinnlich und zugleich entsetzlich starrsinnig.« Er grinste Laura fröhlich an. »Du scheinst für die Zucht mehr als geeignet zu sein«, erklärte er.
    »Ich nehme an, ich sollte dir für dieses Kompliment danken, auch wenn es bisher niemand so ausgedrückt hat. Und ich weiß es zu schätzen, dass du sie so nett unterhalten hast, aber ich möchte nicht, dass du dich in irgendeiner Weise dazu verpflichtet fühlst.«
    »Tue ich auch nicht. Ich habe gesagt, dass ich die beiden mag. Und das stimmt. Außerdem sind sie mir etwas schuldig für die Vorführung. Max und ich arbeiten nie umsonst. Ich könnte etwas Hilfe brauchen.«
    »Hilfe?«
    »Ausmisten, Stroh verteilen. Es sei denn, du hättest ein Problem damit, dass deine Töchter mit Mistgabeln in der Gegend herumlaufen.«
    Sie hatte selbst als Kind beinahe täglich die Ställe ausgemistet, erinnerte sie sich. »Nein. Es tut ihnen sicher ganz gut.« Automatisch hob sie die Hand und streichelte Max den großen Kopf. »Du hast hier ein kleines Wunder vollbracht«, stellte sie fest und sah sich anerkennend um.
    »Ich habe ein breites Kreuz und jede Menge Ehrgeiz«, sagte er.
    »In welcher Beziehung?«
    »Ich will etwas machen aus meinem Talent. Reitpferde, Stuntponys, Springpferde. Irgendwie komme ich mit Pferden einfach gut zurecht.«
    »Falls Max ein Beispiel für dein Können ist, würde ich sagen, du hast sogar großes Talent. Hast du dich wirklich mal als Söldner verdingt?«, fragte sie unvermittelt.
    »Unter anderem. Ich habe alles Mögliche gemacht, und war auch der nichtsnutzige Herumtreiber, für den Mrs. Sullivan mich heute noch zu halten scheint.«
    »Oh.« Sie rollte mit den Augen und räusperte sich. »Ich nehme an, Annie erinnert sich an dich immer noch als den Jungen, der Josh seine erste Zigarette angeboten hat.«
    »Eins meiner geringeren Vergehen. Ich selbst habe vor sechs Monaten mit dem Rauchen aufgehört. War einfacher als ständig in Sorge zu sein, ob ich vielleicht eines Tages das Heu anzünde«, erklärte er.
    »Oder an Lungenkrebs zu sterben«, fügte sie hinzu.
    »An irgendetwas muss jeder sterben«, meinte er.
    In dem Moment, als er die Hand hob, um Max das Zaumzeug abzustreifen, drehte sie sich um, sodass sie mit ihm zusammenstieß. Aus Neugier, aber auch um sie am Fallen zu hindern, zog er sie an seine Brust.
    Weich. Zerbrechlich, wie er sie sich vorgestellt hatte. Und als er sich leicht bewegte, nahm er die sanfte Schwellung ihrer Brüste an seinem Oberkörper wahr. Mit großen Augen starrte sie ihn an.
    »Ich habe mich immer schon gefragt, wie du dich

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