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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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glitten ihr wieder die Kehle hinab, als sein Mund abermals auf ihre Lippen traf. »Als ich hereinkam und dich sah, habe ich unweigerlich an alte Märchen gedacht. Aschenputtel.«
    »Dornröschen«, korrigierte sie.
    »Ich weiß.« Er grinste sie unbekümmert an. »Ich kenne mich mit Märchen nicht sonderlich gut aus, ich glaube, ich habe irgendwo mal die Disneyversion gesehen. Mal gucken, ob ich mich richtig daran erinnere.«
    Als er sie abermals küssen wollte, sprang sie eilig auf. »Ich bin schon wach.« Zu wach, dachte sie, als ihr Herz schmerzlich gegen ihre Rippen hämmerte. Zu lebendig. Von allzu großem Verlangen erfüllt.
    »Ich schätze, das ist im Augenblick das Beste, was wir tun können. Ich war eben in der Küche und habe Mrs. Williamson ein paar ihrer phantastischen Kekse abgeschwatzt. Eigentlich bin ich gekommen, um dich zu sehen, aber ich bin eben eine schwache Kreatur.«
    »Niemand kann ihren Keksen widerstehen.« Sicherlich sah sie vollkommen zerzaust aus, dachte sie, und strich sich vorsichtig über das Haar.
    »Nicht! Es gefällt mir, wenn es in alle Richtungen steht. Du wirkst immer viel zu perfekt.«
    »Du solltest mich mal sehen, wenn ich mit den Mädchen gerungen habe, bis sie endlich in ihren Betten liegen.« Trotzdem ließ sie die Hand wieder sinken, während sie sprach. »Kayla hat gesagt, Judy Prentice käme heute Abend bei dir vorbei.«
    »Sie war auch da, zusammen mit ihrer Tochter und ihrem Ehemann. Ihre Tochter scheint tatsächlich eine richtige Pferdenärrin zu sein. Sie haben eine gute Stute gekauft. Ich glaube, dass sie gut zu Mandy passen wird.«
    Freudig sagte sie: »Oh, das ist ja wunderbar, Michael. Gratuliere.«
    »Ich bin gekommen, weil ich mich bei dir bedanken wollte.« Er pflückte eine cremig weiße Hibiskusblüte von einem in der Nähe stehenden Busch und reichte sie ihr.
    Absurd gerührt und zugleich lächerlich nervös starrte sie die Blüte an. »Ich habe nichts weiter getan als deinen Namen zu erwähnen, aber trotzdem, gern geschehen. Judy kennt jede Menge Leute, die pferdebesessen sind. Ich bin sicher, dass sie dich weiterempfehlen wird.«
    »Darauf baue ich. Ich würde dich gern zum Essen einladen.«
    Sie rückte ein Stückchen von ihm ab. »Wie bitte?«
    »Ich bin gerade flüssig«, sagte er und klopfte auf die Tasche mit dem Scheck. »Und außerdem schulde ich dir was.«
    »Tust du nicht. Es war nur…«
    »Ich würde dich gern zum Essen einladen, Laura. Ich begehre dich, aber ich würde vorschlagen, wir gehen am besten auf die konventionelle Art und Weise vor. Du bist mir aus dem Weg gegangen seit dem Abend im Country Club.«
    »Nein, das bin ich nicht. Wirklich nicht.« Oder zumindest kaum. »Ich hatte einfach viel zu tun.«
    Er konnte sich vorstellen, dass sie zahlreiche gesellschaftliche Verpflichtungen hatte. Mitgliedschaften in diversen Komitees, Verabredungen zum Lunch, die Jobs, die sie angenommen hatte, damit sie sich nicht langweilte. »Ich hätte nicht gedacht, dass sich eine Templeton so leicht verschrecken lässt.«
    Er hatte ihren wunden Punkt getroffen. »Es geht nicht darum, dass du mich verschreckt hättest. Ich habe wirklich einfach viel zu tun.«
    »Dann hast du eben ein gemeinsames Abendessen gut. Lass mich wissen, wann du mich zwischen deine diversen Termine schieben kannst.«
    Als er sich erheben wollte, nahm sie seine Hand. »Ich wollte nicht undankbar sein.«
    »Du?« Er setzte ein schmales Lächeln auf. »Niemals.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass du…«
    »Dass ich mich an dich heranmache?«, beendete er beinahe rüde ihren Satz. »Als ich das letzte Mal beim Arzt war, hat der mir bestätigt, dass nach wie vor Blut in meinen Adern fließt. Falls du kein Interesse hast, brauchst du es nur zu sagen. Wahrscheinlich komme ich mit einer Abfuhr durchaus zurecht.«
    »Ich weiß nicht, was ich bin, aber auf keinen Fall uninteressiert.« Am liebsten hätte sie sich mit der Hibiskusblüte zart ihre Wange gestreichelt. »Aber ich glaube nicht, dass ich bereit bin, mich dem Glitzern in deinen Augen zu stellen. Das heißt, ich weiß, ich bin es nicht. Also wechseln wir am besten das Thema, ja?«
    Sie atmete tief ein, um die Peinlichkeit zu akzeptieren, dass er sie grinsend anblickte. »Kayla hat mir erzählt, du hättest sie reiten lassen.«
    »Ist es dir nicht Recht? Wahrscheinlich hätte ich dich erst fragen müssen.«
    »Nein.« Sie fuhr sich abermals mit einer Hand durchs Haar. »Nein, das ist schon in Ordnung. Ich bin dir sehr dankbar dafür,

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