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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Michael Fury höchstpersönlich ist. Ich hatte mich schon gefragt, wann du endlich bei mir anklopfen würdest.«
    »Sind Sie jetzt endlich bereit, mich zu heiraten?«
    »Vielleicht.« Sie zwinkerte vergnügt. »Schließlich bist du zu einem rechten Prachtburschen herangewachsen, wenn ich das so sagen darf.«
    Er hatte sich bei ihr immer zu Hause gefühlt, daher ging er durch den Raum, nahm ihre großen Hände und küsste sie. »Sagen Sie mir, wann und wo.«
    »Du bist mir einer.« Bei einer anderen Frau hätte man das Blubbern, das aus ihrer Kehle stieg, vielleicht Kichern genannt. »Setz dich, Junge, und erzähl mir von deinen Abenteuern.« Wie stets, wenn eins ihrer Kinder zu Besuch erschien, nahm sie Kekse aus einer großen Blechdose, legte sie auf einen Teller und stellte diesen auf den Tisch. »Und; jetzt verkaufst du also Pferde, stimmt's?«
    »Ja, Ma'am. Genau das habe ich eben gerade getan.« Er klopfte auf seine Hemdtasche, während sie ihm eine Tasse Kaffee einschenkte.
    »Sehr schön. Und auf all deinen Reisen hast du keine Frau gefunden, die zu dir passt?«
    »Ich habe immer gehofft, dass Sie mich eines Tages doch erhören würden«, sagte er, ehe er in einen der Kekse biss und verzückt die Augen schloss. »Niemand backt so gut wie Sie, Mrs. Williamson. Weshalb sollte ich mich mit etwas geringerem als dem Besten zufrieden geben?«
    Sie versetzte ihm einen Schlag ins Kreuz, der ihn beinahe kopfüber in seine Kaffeetasse fallen ließ. »Oh, du bist wirklich ein Schwerenöter, Michael«, lachte sie.
    »Das haben schon einige gesagt. Machen Sie immer noch Ihren berühmten Apfelkuchen? Den, der einem Mann die Freudentränen in die Augen treibt?«
    »Wenn du dich benimmst, backe ich vielleicht einen für dich.« Sie kehrte an ihren Herd zurück und rührte erneut im Topf. »Unsere kleine Kayla verbringt inzwischen viel Zeit bei dir im Stall.«
    »Wenn Sie mich nicht erhören, werde ich sie heiraten.«
    »Sie ist ein wahrer Engel, findest du nicht auch?« Die Köchin stieß einen schwärmerischen Seufzer aus. »Und Allison ebenfalls. Ein wirklich liebes Mädchen, süß und aufgeweckt. Miss Laura macht ihre Sache mit den beiden wirklich gut. Und das, obgleich sie ganz alleine ist.
Ihn
haben die Kinder nie wirklich interessiert.«
    Wenn man Informationen wollte, dachte Michael, während er einen zweiten Keks nahm, war es immer das Beste, wenn man direkt zur Quelle ging. Mrs. Williamson war ein regelrechter Springbrunnen, wenn es um Insider-Informationen ging.
»Er
scheint hier nicht sonderlich beliebt zu sein.«
    Sie schnaubte verächtlich. »Weshalb sollte er? Pedantisch, steif und zu aufgeblasen, um auch nur guten Tag zu sagen. Er hat nie auch nur eine Minute seiner ach so wertvollen Zeit mit seinen beiden wunderbaren Mädchen zugebracht. Und dann hat er noch mit seiner Sekretärin und mit wer weiß wem noch alles herumgemacht.« Vor Empörung griff sie sich ans Herz. »Ich sollte nicht darüber sprechen. Es steht mir nicht zu.«
    Aber er wusste, dass er nicht sonderlich drängen musste, damit sie weitersprach. »Dann würde Ridgeway also kaum jemals zum Vater des Jahres gekürt?«, fragte er in möglichst beiläufigem Ton.
    »Hah! Sicher noch nicht mal zum Vater der Minute«, antwortete Mrs. Williamson erbost. »Und was seine Rolle als Ehemann betrifft, tja, er hat unsere liebe Miss Laura von Beginn an eher als Anhängsel denn als Ehefrau gesehen. Und bei den Bediensteten hat er sich mit seiner arroganten Art auch nicht unbedingt beliebt gemacht.«
    Michael fuhr sich mit der Zunge über die Zähne, ehe er feststellte: »Trotzdem war Laura ziemlich lange mit ihm verheiratet.«
    »Sie nimmt ihre Versprechen und ihre Pflichten eben ernst. Das Mädchen ist einfach zu anständig. Es hat ihr beinahe das Herz gebrochen, als sie schließlich die Scheidung eingereicht hat, obwohl es das einzig Richtige war und keiner von uns es auch nur für eine Sekunde bedauert hat. Und jetzt heiratet er diese rothaarige Schlange. Tja, ich würde sagen, die beiden haben einander wirklich verdient.«
    Zur Bewältigung des Gesagten klopfte sie mit dem Holzlöffel auf den Rand des Topfs.
    »Ich wette, Ridgeway hat nie Kekse in Ihrer Küche gekriegt.«
    »Hah! Als hätte er sich je dazu herabgelassen, hier aufzutauchen. Der Herr des Hauses, großer Gott. Vielleicht höre ich nicht mehr so gut wie früher mal, aber ich höre, was ich hören muss, also denk ja nicht, ich hätte nicht gewusst, dass er versucht hat, Miss Laura dazu zu

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