Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
aus. »Rein mit dir und Augen zu. Ich möchte, dass du an nichts mehr denkst. An nichts. Vor allem nicht an das, was dieser Schweinehund gesagt hat, nur um dich wieder aufzuregen.«
    Seltsam, dachte Laura, an den Rändern sah sie alles grau in grau, als enge sich ihr Blickfeld ein. »Kate, er hat sie nie geliebt. Er hat es mir gesagt. Er hat meine Babys nie geliebt. Er hat mich nie geliebt.«
    »Denk nicht darüber nach.« Vor Mitgefühl hätte Kate beinahe geweint. »Mach dir keine Gedanken. Schlaf.«
    »Er tat mir so furchtbar Leid. Wir alle tun mir so furchtbar Leid. Ich bin so müde.«
    »Ich weiß. Ich weiß, mein Schatz. Leg dich am besten erst mal hin.« Wie eine Mutter in der Sorge um ein krankes Kind strich sie die Decke über ihrer Freundin glatt. »Schlaf.« Sie nahm am Rand des Bettes Platz und griff nach Lauras Hand.
    »Früher habe ich immer davon geträumt, wie alles einmal sein würde. So voller Liebe. So perfekt.«
    »Pst«, murmelte Kate, während Lauras Stimme allmählich leiser wurde. »Träum von etwas anderem. Finde einen neuen Traum.«
    »Ist sie eingeschlafen?«, fragte Margo aus Richtung der Tür.
    »Ja.« Kate wischte sich eine Träne aus den Augen. Und dachte an das Kind in ihrem Leib. Das Kind des Mannes, den sie liebte und geheiratet hatte, und der nicht nur sie, sondern auch bereits sein ungeborenes Baby auf Händen trug. »Ich hasse Peter Arschloch Ridgeway«, sagte sie.
    »Reg dich nicht auf.« Margo betrat das Zimmer, legte Kate eine Hand auf die Schulter und blickte auf die schlafende Laura. »Als sie wieder hereinkam, sah sie so… gebrochen aus. Ich könnte ihn umbringen dafür, dass er sie immer noch so unglücklich macht.«
    »Reg dich nicht auf«, wiederholte Kate Margos Worte. »Wir werden schon dafür sorgen, dass sie wieder auf die Beine kommt.«
    Laura war immer noch schwindlig vor Müdigkeit, als sie endlich nach Hause fuhr. Sie dachte kurz an ein langes, dampfendes Bad, kühle, glatte Laken und einfaches Vergessen, doch sie wusste, das Zusammensein mit ihren Kindern war tausendmal wichtiger als dieser Luxus. Sie brauchte ihre Töchter, brauchte sie mehr als je zuvor.
    Sicher fände sie sie wie fast jeden Tag im Stall. Bongo begrüßte sie als erster und kam mit flatternder Zunge hechelnd auf sie zugeschossen. Unmittelbar vor ihren Füßen blieb er stehen, setzte sich auf sein dickes Hinterteil und reckte eine Pfote in die Luft.
    »Was ist denn das?« Entzückt beugte sie sich zu ihm hinab.
    »Du kannst ja inzwischen richtige Kunststücke. Dann hat also Michael mit dir gespielt. Was kannst du denn sonst noch alles, he? Kannst du dich zum Beispiel hinlegen?«
    Sofort drückte er sich platt auf den Boden und hob in Erwartung des üblichen Hundekuchens hoffnungsvoll den Kopf.
    »Kannst du dich auch auf die Seite drehen? Toter Hund spielen?«
    »Daran arbeiten wir noch.« Michael gesellte sich zu ihnen und gab Bongo den ersehnten Hundekuchen. »Man muss für jede Show bezahlen«, klärte er Laura auf.
    »Die Mädchen sind sicher ganz aus dem Häuschen.«
    »Sie bringen ihm gerade bei, sich auf die Seite zu rollen. Und er macht ansehnliche Fortschritte.« Statt des Hundes sah er jedoch Laura an und nahm die dunklen Schatten unter ihren Augen wahr. »Kommst du gerade erst zurück?«
    »Hmm. Ich war auf der Suche nach den Mädchen, und außerdem wollte ich kurz nach dem Fohlen sehen. Wie geht es der Kleinen?«
    »Phantastisch, was mehr ist, als man von dir behaupten kann.« Die Frustration und die Verärgerung, die den ganzen Tag über in ihm gebrodelt hatten, brachen sich in harschen Worten Bahn. »Bist du eigentlich wahnsinnig? Den ganzen Tag arbeiten zu gehen, nachdem du die ganze Nacht über kein Auge zugemacht hast? Du hättest hinter dem Steuer einschlafen und dich auf dem Highway umbringen können«, schalt er sie.
    »Ich hatte Termine.«
    »Das ist Schwachsinn, Laura. Einfach Schwachsinn. Was ist hier los? Was soll der Unsinn, du hättest Ridgeway einfach mit deinem gesamten Geld abhauen lassen und müsstest jetzt gleich zwei Jobs machen, um über die Runden zu kommen?«
    »Sei ruhig.« Sie sah sich ängstlich um. Hoffentlich hatten die Mädchen nichts davon gehört. »Ich weiß nicht, mit wem du geredet hast, aber das alles geht weder dich noch diesen Jemand irgendetwas an. Ich will nicht, dass die Mädchen etwas davon mitbekommen, ja?«
    »Es geht mich ganz sicher etwas an, wenn du eine ganze Nacht lang nicht zum Schlafen kommst, weil du mir hilfst, und wenn du

Weitere Kostenlose Bücher