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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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seinen harten, wollüstigen Kuss erwiderte.
    Sein Körper war so straff, so unnachgiebig maskulin, Muskeln, die unter ihren Händen federten, alte Narben, deren Linien sie mit ihren suchenden Fingern ertastete. Seine Haut war glühend heiß und feucht, als sie ihm verzweifelt in die Schulter biss.
    Die Luft war reif und schwer, und mit jedem Atemzug schmeckte sie ihn. Was auch immer er ihr antun würde, nähme sie begierig hin, was auch immer er von ihr fordern würde, gäbe sie ihm gern.
    Er hob ihre Hüften an und seine Augen brannten sich in ihr Gesicht, ehe er mit einem harten Stoß seiner Männlichkeit in sie eindrang. Ihre Hände, die sich zuvor an seine Arme geklammert hatten, glitten schlaff und leblos neben ihr ins Heu, als ihr Körper zu zerbersten schien.
    »Bleib bei mir, Laura.« Seine Finger vergruben sich in ihrem Fleisch, als er sich geschmeidig auf und ab bewegte. »Bleib bei mir«, flehte er.
    Hatte sie denn eine Wahl? Sie war gefangen unter ihm. Ihr Atem ging langsam und flach, ihr Blick war trüb, aber sie bewegte sich in seinem Takt. Stoß für Stoß in seinem Takt.
    Er erschauderte, als sie sich endlich wie eine feuchte Faust um ihn zusammenzog, und focht einen harten Kampf, um es ihr nicht auf der Stelle gleichzutun. Noch nicht. Denn schließlich gab es mehr. Sein Blut rann wie heiße Lava durch die Adern, doch er wollte noch mehr.
    Also zerrte er sie hoch, bis sie ihn mit ihren Beinen fest umschlang, bis ihn ihr Körper fließend wie Wasser umschmeichelte. Trieb sie erneut in heiße Leidenschaft, bis schließlich ihr Kopf an seine Schulter sank.
    Dann, erst dann, vergrub er sein Gesicht in ihrem Haar und ließ sich fallen.
    Sein Gewicht drückte sie tief ins Heu. Es war ein seltsames, berauschendes Gefühl, wieder unter dem vollen Gewicht eines Mannes begraben zu sein. Und die Erkenntnis, dass er sich nicht bewegen konnte, dass er ebenso betäubt, ebenso gesättigt war wie sie, war wie ein Triumph.
    Laura hatte keinen Zweifel, dass es ihm wie ihr erging. Sie hatte seinen Blick gesehen, hatte seine Hände gespürt, hatte das kehlige Knurren aus seinem Mund gehört. Der wunderbare Augenblick, in dem es auch um ihn geschehen und er in ihr gekommen war, hatte ihn erschüttert bis in seine Grundfesten.
    Hier, in dem dunklen, vom süßlichen Geruch von Heu und Pferden erfüllten Raum, mit zerrissenen Kleidern und tosendem Blut, fühlte sie sich endlich wieder als Frau. Nicht als Mutter, als Freundin, als verantwortungsvolles Mitglied der Gesellschaft, dachte sie. Sondern als Frau.
    Sie wollte jetzt nicht alles kaputt machen, indem sie irgendwelche banalen Geständnisse machte. Dass es nie zuvor so schön für sie gewesen war, dass sie nicht gewusst hatte, dass eine solche Leidenschaft existierte. Es wäre für sie beide besser, dachte sie, wenn sie auf das Erlebnis möglichst gleichmütig reagierte.
    Also lächelte sie, fand die Kraft, die Hand zu heben, und strich ihm übers Haar. »Sieht aus, als hätte ich einen meiner Gutscheine tatsächlich eingelöst.«
    »Wie war noch mal dein Name, Süße?« Sein Lachen kitzelte auf ihrer Haut.
    Unter Aufbietung seiner letzten Kraftreserve rollte er sich auf die Seite und zog sie mit sich, bis sie auf seinem Oberkörper lag. Ihr Mund wurde von einem selbstzufriedenen, schläfrigen Lächeln umspielt. Sie hatte Heu im Haar.
    »Gott, du bist wirklich hübsch. Ein hübsches, kleines Ding. Und obendrein entpuppt sich die ach-so-anständige Laura Templeton beim Sex überraschenderweise als regelrechte Dampfmaschine. Wer hätte das gedacht?«
    Sie auf alle Fälle nicht, und so hob sie leicht die Brauen und lächelte. »Ich kann nicht sagen, dass mich je zuvor jemand mit solchen Worten beschrieben hätte. Aber ich muss sagen, die Beschreibung gefällt mir.«
    »Warum erzählst du mir nicht endlich, weshalb du heute Abend eigentlich hierher gekommen bist?«
    »Um das Fohlen zu sehen.« Sie zupfte einen Halm aus seinem Haar und sah ihn an. »Auf dem Weg zu dir. Du wusstest, dass ich kommen würde, nicht?«
    »Ich hatte darauf gehofft. Wenn du nicht gekommen wärst, hätte ich die Mauern der Festung überwinden und dich von dort entführen müssen. Lange hätte ich es sicher nicht mehr ausgehalten ohne dich.«
    »Michael.« Gerührt legte sie eine Hand an seine Wange. »Du hättest mich entführt?«
    »Süße, natürlich hätte ich das getan.«
    »Das ist das erste Mal, dass mir jemand so etwas sagt.« Sie wartete eine Sekunde und beobachtete, wie einer ihrer Finger

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