So fern wie ein Traum
anzusehen.«
»Lügnerin.« Er drückte sie sanft gegen das Holz und als plötzlich die Tür nachgab, und sie beinahe nach hinten fiel, fing er sie mit einem Arm auf. »Ich wette, er hat dich nie in Unordnung gebracht, nicht wahr? Immer höflich, immer der Gentleman. Das bekommst du von mir nicht.«
»Ich…« Sie war panisch, erregt, zu Tode erschrocken. Als sie unter ihren Füßen das Rascheln von Stroh vernahm, blickte sie sich um. Die Box war leer. Sie war mit ihm allein. Und es gab keine Möglichkeit zur Flucht. »Ich weiß nicht, wie man so was macht.«
»Ich schon. Ich kann dich dazu bewegen, dass du bleibst, oder ich kann dich in die Flucht schlagen. Ich frage mich, was von beidem es werden wird. Aber da du zu mir gekommen bist, werde ich entscheiden, wie es weitergeht.«
Er schob seine Hände in den Ausschnitt ihrer Bluse und riss sie mit einer heftigen, schockierenden Bewegung auf. »Entweder du bleibst, oder du gehst jetzt sofort.«
Seine dunklen Augen sahen sie fordernd an. Kühle Nachtluft strich über ihre nackte Haut. »Wenn du bleibst, gehörst du mir. So, wie ich es will. Also bleib oder lauf davon.« Er packte ihr Haar, riss ihren Kopf zurück und blickte ihr abwartend ins Gesicht.
»Bleib«, murmelte er, presste seine Lippen auf ihren Mund und begann mit seiner Plünderung.
Schwindel und Verzweiflung wallten in ihr auf, als er sie ins Heu zerrte und ihre Lippen, ihre Kehle, ihre Brüste brandmarkte. Sie schrie leise auf, als er seine Zähne in sie grub, als glühende Hitze aus ihrer Brust in ihre Lenden schoss, und sich ihr Körper in ungewohntem Verlangen unter ihm wand.
Jetzt gab es kein Zurück mehr. Die Entscheidung war gefällt. Jetzt würde er sie nehmen wie er es zahllose Male in den Träumen getan hatte, die ihr des Nachts den Schlaf raubten. Rau und schnell und gnadenlos.
Und sie wollte es, den schmerzlichen Schwindel, der sie die Kontrolle verlieren ließ, die harten, rauen, ungeduldigen Hände, die über ihre Haut kratzten, den gnadenlosen, beinahe brutalen Mund, der sich an ihren Lippen gütlich tat.
Sie fand sein Fleisch – glühend heiß und seidig weich und völlig anders als das duftende Heu, das ihre Haut stach, ein Kontrast, der ihren Schwindel vertiefte. Das Geräusch ihrer Kleidung, die unter seinen wilden Händen riss, Händen, die tasteten und kneteten und sie vollends in Besitz nahmen, klang unerklärlich erotisch in ihrem Ohr.
Sie hörte, wie sie leise schrie, wie sie vor Entsetzen und Leidenschaft zugleich keuchend nach Atem rang. Hilflos wie ein Floß auf sturmumtoster See wurde sie hin und her geworfen, bis sie sich schließlich ihrem Schicksal ohne jede Gegenwehr ergab.
Jedes Mal, wenn sie ihre Hände nach ihm ausstreckte, wenn sie ihre sorgsam gepflegten Nägel in seinem Fleisch vergrub, verstärkte sich das Tosen seines Bluts. Jedes Mal, wenn sie stöhnte, wenn sie wimmerte, peitschte sein Puls. Als sie sich das erste Mal zusammenkrümmte und sein Name – Michael – wie ein Schluchzen über ihre Lippen kam, wurde ihm schwindelig.
Er konnte jeden neuen Schock in ihren Augen sehen, den verhangenen, grauen Sturmwolken, die sich vergrößerten, bis sie nichts mehr sahen und sie sie mit einem kehligen Stöhnen wohlig schloss. Niemand hatte ihr je zuvor etwas Ähnliches gegeben, da konnte er ganz sicher sein. Niemand hatte sie dorthin geführt, wohin er sie führen würde. Nichts von all den Dingen, die sie je bekommen hatte, keiner der Orte, die sie in ihrem privilegierten Leben je bereist hatte, glich diesem Erlebnis. Tief in seinem Inneren trauerte er, ihr nicht mehr bieten zu können, aber er würde dafür sorgen, dass es für diesen Abend mehr als genug war.
Für diesen Abend und solange ihre Beziehung andauern würde, würde und könnte er jemand für sie sein, wie sie ihn nie zuvor gehabt hatte.
Er spürte jeden dunklen Blitz neuen Vergnügens, der durch ihren Körper zuckte, ehe er sich auf seinen Körper übertrug und dort zerbarst. Er hörte ihr schockiertes Keuchen und sog es begierig ein. Er könnte mehr nehmen, viel mehr, könnte sie dazu bringen, sich in verzweifelter Begierde unter ihm zu winden. Und ihre zarte, weiche Haut, duftend und weiß wie Elfenbein, würde getränkt mit dem sauberen Schweiß von gutem Sex.
Seine Hände waren so mächtig, stark und schnell. Sie umfassten, liebkosten und zerstörten sie. Ihre eigenen Hände waren verloren in seinem langen Haar, zerrten ihn zu ihr herab, bis sein Mund wieder auf ihren Lippen lag und sie
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