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So finster, so kalt

So finster, so kalt

Titel: So finster, so kalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Menschig
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tust.«
    Er trat an die Wohnungstür.
    »Ich bin wie ein Vampir.«
    Merle wich einen Schritt zurück.
    »Wenn du mich einlädst, komme ich hinein.«
    Er trat über die Schwelle.
    »Und du wirst mich so schnell nicht mehr los.«
    Jakob schloss die Tür und stieß mit dem Ellbogen an den Lichtschalter. Sie standen fast im Dunkeln, nur durch die offene Wohnzimmertür drang ein schwacher Schein. Ein Versehen?
    »Egal«, raunte er und trat auf Merle zu. Sie schluckte und fragte sich, was sie da gerade getan hatte. Die Umrisse seiner Jacke ließen ihn noch größer erscheinen. Dann beugte er sich zu ihr und zog sie an sich. Ein leises Stöhnen, wie ein Knurren, entrang sich seiner Kehle, als er sie auf den Mund küsste. Ganz zart zunächst, doch sie öffnete die Lippen, und seine Zunge tastete sich fordernd heran. Gleichzeitig streichelten seine Hände über ihren Rücken, zogen gierige Kreise und jagten ihr einen wohligen Schauder nach dem anderen über die Haut.
    Sie konnte nicht sagen, wann er Jacke und Schuhe ausgezogen hatte. Sein helles Hemd leuchtete in der Dunkelheit. Sie griff nach dem Kragen und zog ihn wieder an sich. Durch den Stoff seiner Hose spürte sie seine Bereitschaft. Sie lächelte nervös.
    Dann griff er ganz unerwartet nach ihren Beinen. Im nächsten Augenblick hob er sie hoch, ging überraschend zielstrebig zur Schlafzimmertür, schaute kurz hinein und legte sie halb auf dem Bett ab. Er kniete sich über sie und schob die Hand unter ihren Rock. Sie schluckte hörbar, als seine Finger immer höher wanderten.
    Sie begann, die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen, während seine Hand den Saum der Strumpfhose erreicht hatte und wieder abtauchte. Ihr String-Tanga dehnte sich. Seine Finger waren kühl und vorsichtig, aber zielstrebig. Mit der anderen Hand löste er seinen Gürtel und öffnete die Jeans.
    Merle gab das Hemd auf und wollte sich aufsetzen, doch Jakob kam ihr zuvor. Mit einem langen Kuss hielt er sie auf dem Bett, während seine Finger einen gleichmäßigen Rhythmus gefunden hatten. Sie bekam kaum noch Luft. Ihr Verstand meldete sich mit einem letzten Vorwurf, in dem die Worte »Fremder« und »Kondom« vorkamen. Dann löste er sich auf.
    Jakob streifte seine Hose ab. Sie sah seinen großen Umriss, und für einen Moment wurde ihr flau im Magen. Wen hatte sie sich da ins Haus geholt? Dann kniete er wieder auf ihr und schob mit einer Hand den Rocksaum hoch. Sie hörte das Nylon reißen.
    Er keuchte. Seine Hand bewegte sich schneller. Merle drückte sich mit den Fersen vom Boden ab und ließ sich nach hinten rutschen. Mit einem Krachen gab die Strumpfhose nach. Sie zog Jakob mit sich und schubste ihn dann rückwärts auf das Kissen. Er stöhnte leise und wollte sich wieder erheben, doch sie war bereits auf ihm. Während sie sich mit einer Hand von den Resten der Strumpfhose und dem Tanga befreite, schob sie den Rock hoch und setzte sich rittlings auf ihn. Sie schrie leise auf, als er in sie eindrang. Er packte sie an der Hüfte und schob sie erst sanft, dann immer schneller auf und ab. Sie ließ sich mitreißen.
    Dann hielt er inne und bäumte sich ein letztes Mal auf. Atemlos brach sie auf seiner Brust zusammen, bevor sie sich von ihm löste und abrollte. Sie langte nach dem Schalter der Nachttischlampe und knipste ihn an. Warmes Licht erleuchtete die Szene aus zerwühlten Laken und der Kleidung, die sie ausgezogen hatten. Jakob hatte sich halb aufgerichtet und ließ sich jetzt auf das Kissen zurückfallen. Er blinzelte sichtlich erschöpft und beschattete die Augen mit einem Arm. Merle zog den engen schwarzen Pulli über den Kopf und öffnete den BH .
    Jakob stutzte. »Was hast du vor?«
    Jetzt fand sie sein Grinsen ein wenig verlegen. Während sie den Rock auszog, betrachtete sie seine breite Brust unter dem halb geöffneten Hemd. Auch wenn er einen kleinen Bauchansatz hatte, konnte man kaum übersehen, dass er ins Fitnessstudio ging. Er hatte eine ungewöhnlich große Blinddarmnarbe, aus der er ein Tattoo hatte machen lassen. Die Narbe selbst war der feixende zahnbewehrte Mund eines kleinen Kobolds mit langen dünnen Gliedern und einer Zipfelmütze. Er wirkte hässlich und durchtrieben. Merle schauderte. So ungefähr könnte ihr nächtlicher Besucher ausgesehen haben.
    »Was ist?« Jakob folgte ihrem Blick seinen Bauch hinab. »Oh, der. Das ist eine Jugendsünde. Gefiel mir damals besser als die Narbe. Würde ich heutzutage nicht mehr machen.«
    Albern, sie benahm sich albern. Um sich ihren Mut

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