So frei wie der Himmel
abzuholen, würde er den vernachlässigten Garten, die verrosteten Drahtspulen und die alten Reifen sehen.
"Hallo Nigel", seufzte sie ins Telefon.
"Du klingst nicht gerade glücklich", sagte Nigel, der selbst ziemlich bedrückt wirkte.
Jesse hat mir das Land gezeigt und ich ihm die Entwürfe. Er weigert sich, über einen Verkauf auch nur nachzudenken.«
"Dann bring ihn dazu, seine Meinung zu ändern."
"Man merkt, dass du noch nie einen McKettrick getroffen hast." Auf einmal wurde ihr übel. Sie fuhr auf den Seitenstreifen, weil sie befürchtete, sich übergeben zu müssen.
"Er ist eine alte Flamme von dir, nicht wahr?"
"Wir waren zweimal zusammen im Kino, Nigel. Damals ging ich noch auf die Highschool. Das war nicht mal ein Funken, geschweige denn eine Flamme."
"Und wenn du mit ihm schlafen würdest..."
Cheyenne erstarrte. "Ich fasse nicht, dass du das gerade wirklich gesagt hast", sagte sie tonlos.
"Nun komm schon, Cheyenne. Geschäfte werden ständig so abgeschlossen."
"Aber nicht in meinem Fall!"
"Du hast erst letztes Jahr eine Woche mit Dr. Wie-hieß-er-noch-mal in Aspen verbracht, und danach hat er dreihunderttausend Dollar investiert."
Vergiss das indianische Getrommel in deinen Adern, dachte Cheyenne, das hier erfordert echtes Kriegsgeheul. "Seine Frau war auch dabei. Du hast doch nicht im Ernst geglaubt ..."
"Selbstverständlich habe ich das. Du hast einen Wahnsinnskörper und ein tolles Gesicht. Wie sonst hättest du so viele kluge Geschäftsleute überzeugen können, dicke Schecks für Meerland Ventures auszustellen?"
"Vielleicht mit Hirn?"
Einen Moment herrschte Schweigen. Dann ruderte Nigel zurück. "Cheyenne, sei vernünftig. Es war doch nur normal anzunehmen..."
"Du Mistkerl!"
"Cheyenne ..."
Sie kurbelte das Fenster herunter, schleuderte das Telefon hinaus, blickte kurz in den Rückspiegel, bevor sie es mit den Vorderrädern überfuhr.
Als sie zu Hause vorfuhr, kam Ayanna ihr entgegen. Sie sah besorgt aus. "Nigel hat angerufen. Das Telefon war noch keine fünf Minuten angeschlossen
"Nigel kann mich mal." Stur starrte Cheyenne geradeaus durch die Windschutzscheibe.
"Ich vermute, mit Jesse ist es nicht besonders gut gelaufen?"
Plötzlich öffnete Cheyenne mit Schwung die Tür, Ayanna trat hastig einen Schritt zurück. "Es lief sogar sehr gut mit Jesse - davon abgesehen, dass er wohl lieber sterben würde, als mir oder sonst jemandem das Land zu verkaufen."
"Ach, Liebes."
"Ist schon gut, Mom."
Ayanna musterte sie. "Ich habe heute einen Job gefunden", sagte sie dann. jm Supermarkt. Die Einkäufe der Kunden in Tüten packen. Wenn ich das gut mache, stellen sie mich sogar ein. Cheyenne, das würde bedeuten, ich wäre krankenversichert und hätte Urlaubsanspruch."
Am liebsten hätte Cheyenne geweint. Ihre Mutter war zwar noch nicht alt, aber trotzdem sollte sie nicht mehr den ganzen Tag auf den Füßen stehen, Tüten packen und zu den Autos der Kunden tragen.
"Dann hat wenigstens eine von uns einen Job", sagte sie jedoch nur.
Nach Cheyennes Aufbruch wollte Jesse nicht zurück ins Haus. Es war einfach viel zu groß und viel zu leer. Also bürstete er die Pferde, brachte ihnen Wasser und Futter und fuhr anschließend in die Stadt.
Eigentlich wollte er ein paar Runden Poker im Lucky’s spielen. Doch stattdessen bog er auf den Parkplatz von McKettrickCo und stellte den staubigen Truck neben Keegans eleganten schimmernden Jaguar.
Myrna Terp, die Empfangsdame, begrüßte ihn mit einem erfreuten Lächeln. "Sie kommen einen Tag zu spät zu der großen Konferenz."
"Ich bin hier, um mit meinem Cousin zu sprechen. Und natürlich, um mit Ihnen zu flirten."
Myrna lachte. Ihr Sohn war ein guter Freund von Jesse. "Ich sage Keegan Bescheid. Aber ich warne Sie, er hat schon den ganzen Tag schlechte Laune."
Ohne abzuwarten ging Jesse den Gang hinunter und wollte gerade Keegans Bürotür öffnen, als sie aufschwang und sein Cousin vor ihm stand.
"Was?", fragte Keegan muffig.
"Ich wünsche dir auch einen guten Tag", entgegnete Jesse.
Keegan seufzte, trat einen Schritt zurück und ließ ihn vorbei.
"Was ist denn los?", fragte Jesse. Dass er und Keegan ein vertrauliches Gespräch geführt hatten, lag lange zurück. Trotzdem wollte er es aus alter Gewohnheit gern versuchen.
"Ich habe gerade zwei Stunden mit Shelleys Anwalt telefoniert. Sie will wieder heiraten und möchte mit Devon nach Europa."
"So eine Reise wird ihr bestimmt Spaß machen. Devon meine ich."
"Für immer", sagte
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