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So frei wie der Himmel

So frei wie der Himmel

Titel: So frei wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Laell Miller
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aufgibt."
    Cheyenne sah ihren Bruder an. Vor allem seinetwegen ging sie zu der McKettrick-Party. Mitch sah etwas fröhlicher aus, seit sie ihm davon erzählt hatte. Auch Ayanna freute sich auf den Samstag. Kein Wunder, besonders viel Ablenkung hatten sie hier nicht gerade.
    "Ich komme", sagte sie mit einem unterdrückten Seufzen. "Dann hab ich es wenigstens hinter mir."
    Mitch lächelte. "Das hast du mir früher auch immer gesagt. Immer wenn ich zu einer Rückenmarkspunktion oder zur Krankengymnastik musste."
    Mit diesem Satz rückte er unwissentlich alles in die richtige Perspektive. Dann verlor sie eben ihren Job, na und? Und sie hatte auch keine Jeans für das Grillfest. Egal, sie besaß zwei gesunde Beine und hatte noch nie in ihrem Leben eine schmerzhafte Untersuchung über sich ergehen lassen müssen. Garantiert würde Mitch liebend gern mit ihr tauschen.
    Sie zielte mit einem Finger auf ihn, als wollte sie schießen. "Getroffen, Kumpel", sagte sie lächelnd. Danke."
    Im Wohnzimmer ergriff sie den schweren schwarzen Hörer des Telefons, das ihre Großmutter Mitte der Fünfzigerjahre gekauft hatte und das über die Jahre mal an-und abgeschaltet gewesen war, je nach finanzieller Lage der Familie.
    Nach einem tiefen Atemzug sagte Cheyenne: "Hallo Nigel."
    "Du bist nicht gefeuert", tobte Nigel sofort los.
    "Bin ich nicht? Vielleicht solltest du wissen, dass ich das Geschäftshandy mit dem Auto überfahren habe und ... "
    "Ich lasse dir einen Geschäftswagen vorbeibringen und ein neues Handy. Die Autovermietung nimmt das Auto mit, das du gerade fährst. Ich will, dass du an diesem Projekt weiterarbeitest, Cheyenne. McKettrick muss irgendwo einen wunden Punkt haben, und den wirst du finden."
    So glücklich es sie machte, noch immer zu den Angestellten dieser Welt zu gehören und künftig einen Geschäftswagen zu fahren, so unangebracht fand sie die Aufforderung, Jesses wunden Punkt auszuspionieren.
    "Keine hinterhältigen Tricks, Nigel", stellte sie daher klar. "Dabei mache ich nicht mit."
    Ob Nigels Schnauben ungläubig oder herablassend klang, konnte sie nicht sagen. Vermutlich würde sie diesen Mann nie richtig kennenlernen. Beispielsweise wäre sie nicht eine Sekunde auf die Idee gekommen, dass er annahm, sie hätte die Geschäfte der letzten Monate vor allem Sex zu verdanken. Bei diesem Gedanken kochte die Wut erneut in ihr hoch.
    Ayanna beobachtete sie von der Küchentür aus und Mitch aus dem Wohnzimmer. Egal, welche Vorbehalte sie also gegen ihren Chef und Meerland Ventures im Allgemeinen hegte, sie musste im Spiel bleiben, so lange es nur ging.
    "Stehst du auf diesen Kerl?", fragte Nigel.
    "Ich muss nicht gleich auf Jesse stehen, nur weil ich fair bleiben will. Ich habe meine Regeln, Nigel."
    "Und ich nicht?"
    "Da bin ich mir nicht sicher. Erst rätst du mir, mit ihm zu schlafen, um zu bekommen, was ich will. jetzt sagst du, ich soll nach seinem wunden Punkt suchen, um ihm ein Messer hineinzustoßen. Aber ich werde weder Jesse McKettrick oder sonst jemanden hintergehen, nur damit das Geschäft zustande kommt. Bevor du also einen Wagen und das Handy schickst, solltest du dir klarmachen, wie ich arbeite."
    "Das ist mir klar, keine Bange", entgegnete Nigel. "Hör mal, es tut mir leid, wenn ich dir auf die Füße getreten bin. Ich dachte nur, dass du bereit bist, mit harten Bandagen zu kämpfen, das ist alles. Falls du übrigens glaubst, dass Leute mit so viel Geld wie die McKettricks das nicht tun, bist du schrecklich naiv."
    Cheyenne runzelte die Stirn. "ich bin ein wenig verwirrt, Nigel. Habe ich den Job jetzt noch oder nicht? Und wenn ja, lässt du ihn mich dann bitte schön auf meine Weise erledigen? Weil es mich nicht schert, wie andere Leute Geschäfte abwickeln. Mir geht es ausschließlich um mein eigenes Gewissen."
    Mitch und Ayanna klatschten Beifall.
    Lächelnd verbeugte Cheyenne sich.
    "Du bekommst das Auto", sagte Nigel. "Und das Handy. Außerdem drei Wochen Zeit - einundzwanzig schöne schillernde Tage -, um die Sache durchzuziehen. Wenn du scheiterst, sind Auto, Telefon und der Job futsch." Er schwieg einen Moment, dann fügte er ernst hinzu. "Und meine Firma."
    "Unter einer Bedingung", sagte Cheyenne. Im Poker, dachte sie, lägen jetzt all meine Chips in der Mitte des Tisches. Da kann ich ruhig noch einen dazulegen. "Keine Anrufe mehr. Darum habe ich schon einmal gebeten. Da du es aber offenbar nicht verstanden hast, versuche ich es heute noch einmal. Wenn ich etwas zu sagen habe, dann rufe ich

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