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So frei wie der Himmel

So frei wie der Himmel

Titel: So frei wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Laell Miller
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dem Tod seiner Frau Julie vor ein paar Jahren, ließ er sie oft bei ihrer Großmutter, um durch die Welt zu jetten und kleinere Firmen aufzukaufen. "Cora hat das Curl and Twirl geschlossen und ist mit ihnen für eine Woche nach Disneyland gefahren. Sie kommen heute Abend zurück."
    Jesse nickte. "Dann bringst du sie morgen mit zum Grillfest?"
    "Klar."
    "Bis dahin." Jesse machte sich auf den Weg.
    "Und bring meine Klamotten mit", rief Keegan hinter ihm her.
    Da drehte Jesse sich um, salutierte und machte sich aus dem Staub.
     
    Cheyenne stellte einen Teller mit Wurstbroten und Eistee in die Mitte des Tisches. Nach dem Duschen hatte sie nur schnell einen Bademantel übergestreift und ihr Haar mit einem Handtuch umwickelt.
    Mitch sah lächelnd zu ihr hoch. "Das Auto von Nigel ist echt cool", sagte er. "Wir sollten eine Spritztour machen. Vielleicht zum Supermarkt, dann können wir es Mom zeigen."
    "Später." Sosehr Cheyenne sich auch bemühte, nicht an Jesse zu denken, es gelang ihr nicht. Wie fantastisch er mit nacktem Oberkörper ausgesehen hatte! Und wie seine Augen geglitzert hatten, als er zu ihr sagte: Das hast du gut hingekriegt."
    Mitch betrachtete die Kartons aus dem Wagen, die jetzt auf dem Wäschetrockner in der winzigen Küche standen. "Soll ich dir den Laptop installieren? Und dein Handy einstellen?"
    "Gern", sagte sie, sank auf einen Stuhl und nahm sich ein Brot. Das wäre toll. Danke."
    "Ich mag Jesse", verkündete Mitch - so ernst, als ob er damit ein großes Geheimnis verkündete.
    "Hm."
    "Und magst du ihn, Cheyenne?"
    Ohne abzubeißen, legte sie ihr Brot auf einen der angeschlagenen Teller ihrer Großmutter. Schon damals war das Geschirr sehr billig. Aber Gram hatte es gehütet wie ihren Augapfel. Plötzlich stiegen ihr Tränen in die Augen. Gram. Voller Zärtlichkeit dachte sie an die Mutter ihrer Mutter, die sich einerseits an ihr indianisches Erbe geklammert und gleichzeitig versucht hatte, in der Welt der Weißen zurechtzukommen.
    "Cheyenne?" Mitch sah sie besorgt an.
    "Ich mag Jesse ganz gern."
    "Du bist morgen Abend mit ihm verabredet."
    "Ja", entgegnete Cheyenne trocken. .Ich kann mich erinnern.
    "Also hast du ihn nicht nur ganz gern. Nigel hast du auch ganz gern, aber mit ihm bist du nie ausgegangen." Auf einmal sah er sie entsetzt an. Mitch war neunzehn und wegen seines Schicksals manchmal sehr reif für sein Alter. Doch mitunter - so wie jetzt - wirkte er viel jünger. "Oder etwa doch?"
    "Nein! Natürlich nicht." Sie hielt absolut nichts davon, Arbeit und Vergnügen zu vermischen. Wobei Jesse McKettrick für das Vergnügen geradezu geschaffen war.
    "Ich glaube, Nigel ist ein Mistkerl." Mitch nahm sich ein zweites Brot.
    "Ich glaube, du hast recht."
    Das überraschte ihren Bruder. "Warum arbeitest du dann für ihn? Warum suchst du dir nicht was anderes?"
    "Weil das nicht so einfach ist. Man kann momentan nicht gerade von einer Hochkonjunktur sprechen."
    "Du könntest dich bei McKettrickCo bewerben."
    "Mitch." Cheyenne rutschte mit ihrem Stuhl ein paar Zentimeter nach hinten. "Übertreib nicht, ja? Schön, Jesse hat dir eine Rampe gebaut, und das war nett von ihm. Er hat uns für morgen auf eine Grillparty eingeladen, und das ist auch nett. Aber die McKettricks bleiben die McKettricks, und wir bleiben wir. Sie leben auf Triple M und wir leben - nun, hier. Meinst du, bei der Straße rauf zur Farm handelt es sich einfach nur um eine Straße? Oh nein, das ist eine Steinmauer, fünf Meter dick und zwanzig Meter hoch."
    Ihr Bruder schüttelte mitleidig den Kopf. "Gott, Chey, das klingt deprimierend."
    »Vielleicht." Sie hatte keinen Hunger mehr und stellte die restlichen Brote in den Kühlschrank. "Aber es ist die Wahrheit."
    "So?" Mitch fuhr mit seinem Stuhl weit genug nach hinten, um sie von Kopf bis Fuß zu betrachten. "Du tust mir leid, Chey. Du hast aufgegeben. Was ist denn aus all deinen Träumen geworden, von denen du mir erzählt hast, als ich im Krankenhaus lag? Du wolltest heiraten und Kinder haben. Wolltest deine eigene Firma gründen, damit du dir von niemandem mehr etwas sagen lassen musst. Und mir hast du auch erzählt, dass ich erreichen könnte, was immer ich wollte. Hast du mir da nur etwas vorgemacht? Versucht, den armen Krüppel aufzumuntern?"
    "Mitch ... "
    "Wann hast du aufgehört zu glauben, dass das Leben gut sein kann, Cheyenne? Wirklich gut?"
    "Ich habe nicht aufgehört ..."
    "Und ob!", rief er, wirbelte herum und verließ die Küche.
    "Mitch!", schrie Cheyenne hinter ihm

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