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So frei wie der Himmel

So frei wie der Himmel

Titel: So frei wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Laell Miller
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"Nach der Arbeit werde ich in die Bibliothek gehen und nach entsprechenden Unterlagen suchen."
    Auf einmal wollte Cheyenne die fünfhundert Morgen Land, die Jesse sich zu verkaufen weigerte, mehr denn je. Gut, sie fand die Idee, uralte Bäume zu fällen oder den Bach zu dämmen, auch nicht berauschend. Aber sie konnte dafür sorgen, dass die McKettricks dauerhaft die Wasserrechte behielten. Und sie würde einen Weg finden, um Indian Rock für diese Wohnanlage zu entschädigen. Sie könnte zum Beispiel Investoren suchen und eine wunderschöne Seniorenresidenz bauen.
    "Ich fahre mal besser wieder zurück zum Supermarkt", sagte Ayanna. Sie nahm sich die Schlüssel ihres verbeulten Autos und trat, immer noch niedergeschlagen, aus der Tür.
    Das Telefon klingelte.
    "Hallo?", meldete Cheyenne sich in der Annahme, dass das Gespräch für Mitch oder ihre Mutter war. Außer Nigel rief niemand sie an, und Nigel benutzte eher ihre Handynummer.
    "Cheyenne?", hörte sie eine Männerstimme fragen. Die Stimme erinnerte Cheyenne an die von Jesse. Wenige Sekunden später wusste sie auch, wieso. "Hier spricht Keegan McKettrick."
    "Keegan." Cheyenne lächelte. "Suchst du Jesse? Er war vorhin hier, ist aber schon wieder weg. Sagte was von Partyvorbereitungen ... "
    "Eigentlich wollte ich mit dir sprechen."
    Das verwirrte Cheyenne so, dass sie erst einmal gar nichts sagte.
    Jesse meinte, du hättest Interesse daran, für McKet trickCo zu arbeiten."
    Beinahe wäre sie vor Wut explodiert. Schließlich hatte sie Jesse deutlich zu verstehen gegeben, dass sie keine Almosen annehmen würde. Doch nachdem sich gerade erst ihr Entschluss gefestigt hatte, den Bonus von Nigel einzustreichen, damit ihre Mutter keine Einkäufe mehr in Tüten packen musste und Mitch ein anständiges Leben führen konnte, kam ihr plötzlich eine Idee.
    "Um was für eine Stelle handelt es sich denn?"
    "Personalentwicklung. Jesse sagte gestern etwas, worüber ich seitdem nachdenke. Ich würde gern eine Art Arbeitsstudium-Programm aufstellen. Vielleicht in Zusammenarbeit mit der Highschool. Wir könnten junge Leute aus der Gegend an Computern ausbilden. Und ich bräuchte jemanden, der das auf die Beine stellt."
    Cheyenne setzte sich auf einen Stuhl. "Wie kommst du darauf, dass ich dafür die Richtige wäre?"
    Als er antwortete, konnte sie ein Lächeln in seiner Stimme hören. "Ich habe mir deinen Werdegang im Internet angesehen. Du hast einen Abschluss, und dein momentaner Job verlangt eine Menge Initiative und Kreativität. Genau das suche ich. Vielleicht könnten wir heute Abend darüber sprechen? Auf der Party?"
    Die Hand, mit der sie den altmodischen Hörer umklammerte, wurde feucht. "Ich freue mich darauf", sagte sie.
    "Bis heute Abend dann."
     
     

Kapitel 8
     
    Cheyennes Haar schimmerte ebenholzfarben im Licht der Haustür und fiel in sanften Wellen über ihre Schultern. Sie trug große goldene Ohrreifen, neue Jeans und ein enges weißes Oberteil. Bei ihrem Anblick stockte Jesse der Atem, ungefähr so wie bei einem Royal Flush.
    Mit weichen Knien stieg er aus seinem Truck. Verdammt. Warum hatte er nicht am Blumenladen gehalten und ihr einen Strauß mitgebracht?
    Sie lächelte. "Mom und Mitch sind gleich fertig", sagte sie.
    "Keine Eile." Jesse hatte sich noch immer nicht richtig gefasst. "Du siehst großartig aus."
    Eingehend betrachtete sie ihn von Kopf bis Fuß - seine besten Stiefel, einigermaßen neue Jeans und ein weißes, am Hals geöffnetes Hemd - und schenkte ihm ein weiteres Lächeln. "Danke", sagte sie. "Du siehst aber auch nicht schlecht aus."
    Von drinnen hörte man Gemurmel und Geraschel, Mitch und Ayanna machten sich hinter der Fliegengittertür fertig. Doch für Jesse hätten sie auch in einem anderen Universum sein können. Nur Cheyenne kam ihm wirklich vor. Das Haus, die langsam einsetzende Dämmerung, der Boden unter seinen Füßen - all das erschien ihm wie eine Illusion.
    "Danke", antwortete er schließlich, seine Stimme klang heiser.
    "Magst du reinkommen?", fragte Cheyenne.
    Nein, das wollte er nicht. Er wollte nicht, dass sich irgendetwas änderte. Dieser Augenblick war golden, er hätte ewig so dastehen können.
    Benommen schüttelte er den Kopf.
    Cheyenne öffnete die Tür, damit Mitch mit seinem Rollstuhl durchfahren konnte, gefolgt von Ayanna. Beide sahen ihn mit solcher Vorfreude an, dass Jesse jederzeit auf die Schnelle eine Grillparty organisiert hätte, wenn es nicht schon eine geben würde.
    "Hey, Jesse", rief Mitch und sauste die

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