So frei wie der Himmel
dir mal in den Sinn gekommen, dass er dich vielleicht tatsächlich mag?", fragte Ayanna ein wenig gereizt. "Du bist nicht mehr das junge Mädchen, das ihn aus der Ferne anhimmelt und Bilder von ihm an die Wand hängt. jetzt bist du eine schöne, erfolgreiche Frau, und er könnte sich glücklich schätzen, so jemanden wie dich zu bekommen.
"Mom", murmelte Cheyenne.
"Das stimmt doch."
"vielleicht bist du ein wenig voreingenommen." Und ich will nicht, dass du mir Hoffnungen machst, fügte sie im Stillen hinzu. Ein Happy End gibt es nur in Liebesromanen. Aber das hier ist das wahre Leben.
"Und du scheinst ein wenig erschöpft." Das Wasser kochte, Ayanna füllte es in Grams geliebte Tassen. "Und was war das mit dem Pokerturnier?"
"Du hast also nur einen winzigen Teil des Gesprächs gehört, hin?", zog Cheyenne sie auf, während sie die Tassen zum Tisch trug. Das Wasser nahm eine hübsche dunkelrosa Farbe an, und der Duft von Himbeeren stieg ihr in die Nase.
Die beiden Frauen setzten sich einander gegenüber an den Tisch. Plötzlich fiel Cheyenne ein, wie sie früher an diesem Tisch Stud-Poker gespielt hatte - kaum groß genug, um über den Tischrand zu blicken. Sie und ihr Dad hatten Streichhölzer und Pennys anstellte von Chips genommen.
"Ich dachte, du hasst Poker." Ayanna pustete in ihre Tasse.
"Sierra hat mich gebeten, mit ihr und ein paar Freundinnen zu spielen, das ist alles."
Auf einmal rutschte Ayanna unbehaglich auf ihrem Stuhl herum. "Cheyenne, du weißt, dass ich dir nie sage, was du tun sollst, aber ich muss dich doch nicht daran erinnern, dass dein Vater ..."
Da richtete Cheyenne sich ein wenig auf. "Ich bin nicht mein Vater." Doch der Gedanke, dass die Tage und Nächte, die Cash am Spieltisch verbracht hatte, für Ayanna noch schlimmer gewesen sein mussten als für sie, ließ sie weich werden. Sie griff über den Tisch nach der Hand ihrer Mutter. "Ich werde mit Sicherheit nicht spielsüchtig, Mom", versprach sie.
"Natürlich möchte ich, dass du hier Freundschaften schließt", sagte sie ernst. "Aber ausgerechnet bei einem großen Pokerturnier?"
Cheyenne seufzte. "Falls ein Wunder geschieht und eine von uns es bis nach Vegas schafft und dort auch noch gewinnt, geht das Geld an das örtliche Krankenhaus in Indian Rock.
Offenbar erleichterte diese Information Ayanna. "Nicht sehr wahrscheinlich."
"Allerdings nicht." Cheyenne lachte. "Keegan hat mir heute Abend einen Job angeboten", gestand sie nach ein paar Minuten Schweigen. "Bei McKettrickCo."
Daraufhin erhellte sich Ayannas Gesicht noch mehr. "Wirklich? Was für einen?"
"Ich soll ein neues Projekt der Personalabteilung betreuen." Cheyenne wünschte, sie hätte erst von dem Angebot erzählt, nachdem sie sich genug Zeit genommen hatte, um darüber nachzudenken.
"Das bedeutet?"
"Keegan möchte ein Arbeitsstudium-Programm einrichten und Jugendliche aus der Gegend ausbilden."
"Das ist ja wunderbar!" Ayanna musterte Cheyennes Gesicht. "Oder nicht?"
"Vielleicht. Laut Keegan will ein Teil der Familie die Firma an die Börse bringen. Das könnte bedeuten, dass jemand anders die Unternehmensführung übernimmt und das ganze Projekt gestrichen wird."
"Oh." Ayanna wirkte kurz niedergeschlagen, doch dann lächelte sie wieder mit einer Kraft, um die Cheyenne sie beneidete. "Mitch könnte sich bewerben."
Cheyenne griff wieder nach der Hand ihrer Mutter, die leicht zitterte. Sie fürchtet sich, dachte Cheyenne traurig. Weil ich immer pessimistisch bin. "Mom", sagte sie vorsichtig. "Dafür ist es zu früh. Mein Vertrag mit Nigel läuft noch ein paar Monate, und vermutlich wird er mich nicht früher gehen lassen."
"Könntest du es nicht versuchen?"
"Das könnte ich."
"Ruf ihn an", drängte Ayanna, sprang auf und holte Cheyennes Tasche. "Hol dein Handy und ruf Nigel sofort an!"
"J etzt? Es ist schon spät."
"Keine Ausreden. Du wirst erst wissen, was er sagt, wenn du ihn gefragt hast."
Mit einem Stöhnen kramte Cheyenne nach dem Handy.
"Gute Neuigkeiten, wie ich hoffe?", meldete Nigel sich sofort.
Am besten sie kam ebenfalls gleich zum Punkt. "Mir ist eine Stelle bei McKettrickCo angeboten worden."
"Wunderbar!", rief Nigel begeistert.
"Wie bitte?"
"Dann können wir von innen heraus angreifen. Du findest ihre Schwachstelle und ..."
"Warte", rief Cheyenne. "Ich schlage hier nicht vor, für dich zu spionieren. Ich müsste bei Meerland kündigen. Dir das Handy, den Computer und den Geschäftswagen zurückgeben."
"Natürlich, sonst wäre es zu
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