So frei wie der Himmel
tanzen. Indian Rock ist eine typische Kleinstadt. Wenn wir zu lange hier bleiben, werden sich alle fragen, was wir hier treiben."
Cheyenne berührte ihre Lippen, auf denen noch immer Jesses Kuss prickelte. Einen Moment glaubte sie, er würde sie noch einmal küssen. Bei der Vorstellung ergriff sie eine Mischung aus freudiger Erwartung und Panik.
"Das können wir nicht brauchen", sagte sie. "Dass die Leute über uns reden, meine ich. Nicht wenn ..."
"Lass uns gehen", unterbrach er sie. Bevor die Band zu spielen aufhört."
Den Rest des Abends verbrachten die beiden in einem fernen Zauberland, einem goldenen, fremden und magischen Ort, an dem sie aus ihrem eigenen Leben heraustreten und sich - wenn auch nur kurz - in der Mitte treffen konnten. Cheyenne wusste, dass es nicht andauern würde, und Jesse vermutlich auch.
Irgendwann wurden die schlafenden Kinder ins Haus getragen und auf die Berge von Mänteln und Jacken gelegt, wo sie in süße, aufregende Träume versanken. Die Erwachsenen senkten ihre Stimmen, die Band spielte leiser, die Tänze wurden langsamer. Um Mitternacht traten Travis und Sierra auf die Bühne.
Wieder spürte Cheyenne diese Enge in ihrem Hals, die sie vor Jahren hinter sich gelassen hatte und die ihr erst bei ihrer Rückkehr nach Indian Rock wieder begegnet war.
Travis drückte Sierra an sich, die glücklich und ein wenig verlegen lächelte. "Ich schätze, ihr alle wisst, dass wir uns lieben", begann er. "Und dass wir in drei Wochen heiraten - ihr alle habt die Einladungen bekommen, und falls nicht, kommt bitte trotzdem."
Die Gäste lachten und applaudierten.
"Vielleicht haben einige von euch bemerkt, dass Sierra keinen Verlobungsring trägt", fuhr Travis fort. "Der Grund ist, dass es nicht einfach irgendein Ring tun würde." Ein Trommelwirbel erklang. Sierra sah Travis mit glänzenden Augen an. Rance lief auf die Bühne und drückte Travis etwas in die Hand.
"Ich liebe dich", sagte Travis zu seiner Braut. Und dann funkelte ein Diamant im Scheinwerferlicht auf wie ein Stern. Nachdem Travis Sierra den Ring über den Finger geschoben hatte, warf sie sich ihm in die Arme. Die Gäste jubelten. Die Band spielte ein feierliches Lied. Und Cheyennes Augen schmerzten.
Nach einem langen und innigen Kuss wandte Sierra sich an die Gäste. "Mom und Meg bedauern es sehr, dass sie heute Abend nicht hier sein können. Aber zur Hochzeit kommen sie, genau wie hoffentlich jeder Einzelne von euch." Danach tanzten die beiden zu einem alten Patsy-Cline-Lied. Kurz darauf löste sich die Feier langsam auf.
Jesse holte den Truck, während Cheyenne sich auf die Suche nach Ayanna und Mitch machte. Danach steuerte sie auf die Gastgeberin zu.
"Vielen Dank", sagte sie. "Das war ein wunderbares Fest."
Sierra lächelte. ja. Das war es. Ich wollte dich doch noch wegen des Pokerturniers für Frauen fragen ..."
"Ich spiele eigentlich kein …", begann Cheyenne.
Jesses Cousine ergriff ihre Hände. "Nur so zum Spaß. Niemand erwartet, dass du gut bist.«
Früher hatte Cheyenne unendlich viele Pokerspiele beobachtet, während sie auf ihren Vater wartete. "Verstehe."
"Wir spielen um einen Platz bei dem großen Turnier in Las Vegas", erklärte Sierra. Und wir haben folgende Abmachung: Wenn eine von uns gewinnt, geht das Geld an das örtliche Krankenhaus, das dringend einen Anbau benötigt."
Im Grunde wollte Cheyenne nicht Poker spielen. Aber schließlich würde sie auf jeden Fall eine Weile in Indian Rock bleiben - egal, ob sie weiter für Nigel oder für McKettrickCo arbeitete. Sie wollte Freundschaften schließen, und das Pokerturnier schien eine gute Gelegenheit zu sein.
Natürlich hatten Sierra und ihre Freundinnen nicht die geringste Chance, bis nach Las Vegas zu kommen. Sie würden gegen Spieler aus dem ganzen Land antreten, gegen Spieler wie Jesse.
"Ich bin nicht sicher, ob ich euch eine Hilfe wäre", sagte sie.
"Bitte, mach mit." Sierra hielt ihre Hand noch immer fest. "Morgen Nachmittag trainieren wir, im Pokerzimmer bei Lucky’s. Mittagessen um halb zwölf, anschließend wird gepokert. Bitte komm doch auch."
Cheyenne gab sich geschlagen. Es würde sowieso niemand von ihnen die ersten Runden des lokalen Turniers überstehen. Und auch wenn das Lucky’s viele traurige Erinnerungen aus ihrer Kindheit barg, war sie nicht länger das kleine Mädchen, das erfolglos auf seinen Daddy wartete.
"Nur wenn du versprichst, mir mehr über die Gespenster zu erzählen."
"Abgemacht."
In der Zwischenzeit war auch Jesse
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