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So frei wie der Himmel

So frei wie der Himmel

Titel: So frei wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Laell Miller
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des Geschäftswagens hatte Cheyenne mit einem winzigen Büro gerechnet. Stattdessen erwartete sie ein Zimmer so groß wie ihr Vorgarten. Sie widerstand dem Wunsch, sich in den teuren Lederstuhl sinken zu lassen und sich ein paarmal im Kreis zu drehen.
    "Das ist großartig", sagte sie.
    Rance begleitete sie zu ihrem Wagen. .Ich würde dich gern zum Mittagessen einladen", erklärte er mit bestechender Offenheit, "wenn ich dich gestern nicht mit Jesse hätte tanzen sehen. Willkommen an Bord, Cheyenne."
    "Vielen Dank, Rance."
    Dann raste sie zu dem Supermarkt, in dem Ayanna arbeitete, schnappte sich ihre Klamotten vom Rücksitz und stürmte hinein, auf der Suche nach den Toiletten. Gerade riss sie sich in einer Kabine die Strumpfhose herunter, als sie die Stimme ihrer Mutter hörte.
    "Cheyenne, ist dir schlecht?"
    "Nein, ich ziehe nur meine Strumpfhose aus."
    Ayanna lachte, klang allerdings ein wenig nervös. "Wie ist das Vorstellungsgespräch gelaufen? Hast du Keegan gesagt, dass du für Nigel spionieren sollst?"
    Blitzschnell ging Cheyenne in die Hocke und überprüfte, ob die anderen Kabinen leer waren. Falls nicht jemand auf der Klobrille stand, war das der Fall.
    "Himmel, Mom", zischte sie durch die Tür, während sie die Jeans hochzog. "Warum gehst du nicht gleich raus zum Kundenservice und fragst, ob du dir ein Mikrofon leihen kannst?"
    "Entschuldige", flüsterte Ayanna. "Hast du es ihm gesagt, Cheyenne?"
    "Nein."
    Laut und hörbar schnappte Ayanna nach Luft. Cheyenne brauchte keine Röntgenaugen, um zu wissen, dass ihre Mutter gerade vor Entsetzen und Scham eine Hand vor den Mund schlug. Sie schloss den Reißverschluss, zog das T-Shirt über und trat mit dem Kostüm über dem Arm aus der Kabine. Dort zog sie die Pumps von den Füßen und schlüpfte in die Stiefel.
    Ayanna sah aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen. "Du wirst doch nicht etwa ..."
    "Spionieren?" Cheyenne zog sich die Nadeln aus dem Haar. "Selbstverständlich nicht, Mutter."
    "Du nennst mich nur dann Mutter, wenn du sauer bist."
    "Ich bin nicht sauer. Und ich bin auch keine Spionin!"
    "Cheyenne." Ayanna flüsterte noch immer. "Du bewegst dich auf äußerst gefährlichem Grund. Wenn die McKettricks herausfinden, dass du noch immer für Nigel Meerland arbeitest ..."
    "Ich hab das alles unter Kontrolle, Mom. Vertrau mir einfach. Und - bitte - kein Wort davon zu egal wem. Nicht mal zu Mitch."
    Ayannas Augen waren riesig vor Bestürzung. "Du machst einen Fehler."
    "Nein, das nennt man Schadensbegrenzung."
    Die Tür schwang auf, eine Kundin mittleren Alters erschien, betrachtete Ayanna von Kopf bis Fuß und rief: "Kein Wunder, dass einen hier niemand bedient. Die Angestellten verstecken sich auf der Toilette."
    Cheyenne lachte und küsste Ayanna im Vorbeigehen auf die Wange. "Und vergiss nicht, Mom. Kein Sterbenswörtchen, zu niemandem."
    Fünf Minuten später hielt sie vor dem Lucky’s. Ihre Hände zitterten entsetzlich, als sie Nigels Nummer wählte.
    "Schick jemanden, der das Auto abholt", sagte sie knapp. "Ich habe den Job."
    "Fantastisch", rief Nigel. "Nur zur Sicherheit, das Laptop will ich auch zurück. Das Telefon kannst du behalten."
    "Nigel ... "
    "Gute Arbeit, Pocahontas", sagte er und legte auf, bevor sie etwas sagen konnte.
    Ein Klopfen ans Autofenster schreckte Cheyenne aus ihren dunklen Gedanken auf. Sierra McKettrick lächelte sie durch die Scheibe an.
    "Oh hallo", sagte Cheyenne, nachdem sie die Tür geöffnet hatte.
    "Ich wollte dich nicht erschrecken", meinte Sierra und sah sich auf dem Parkplatz um.
    "Sieht aus, als ob die anderen schon da wären. Lass uns hineingehen und etwas essen. Als Stärkung vor dem Spiel."
    Die anderen waren Janice White, eine zierliche Blondine, die auf einer Ranch in der Nähe von Triple M lebte, und Elaine Perkins, Mitinhaberin von Perkins Real Estate. Nachdem Sierra alle vorgestellt hatte, setzten sie sich an einen Tisch und studierten die Speisekarte.
    "Das Spiel läuft jetzt seit Mitternacht." Die Bedienung zeigte mit dem Daumen über die Schulter zum Hinterzimmer. Das bedeutet eine Doppelschicht für mich. Ich kann kaum noch stehen, aber was soll's, das Trinkgeld ist gut."
    "Was für ein Spiel?", fragte Sierra zerstreut, die noch immer auf die Speisekarte sah.
    "Stud-Poker", entgegnete die Bedienung. .Und ich kann euch sagen, es ist mörderisch."
    "Na toll", rief Janice. "Dann müssen wir uns das Zimmer mit einer Horde verschwitzter Pokerbesessener teilen. Ich nehme Fisch und Chips. Mit

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