So frei wie der Himmel
extra Remouladensoße."
"Den Chefsalat für mich, bitte", bat Elaine. "Und Thousand-Island-Dressing auf einem Extrateller."
"Schön." Aus müden Augen sah die Bedienung Cheyenne an. "Was darf's für Sie sein, Honey? Ich muss diese Bestellung so schnell wie möglich abgeben und mich dann hinsetzen, bevor ich umfalle. Ich kann Ihnen sagen, meine Füße bringen mich noch um."
"So genau wollen wir es gar nicht wissen, Delores", bemerkte Janice.
"Ich nehme das Clubsandwich", sagte Cheyenne. "Nicht so viel Mayonnaise, bitte."
Die Frau kritzelte die Bestellung auf ihren Block, dann wandte sie sich an Sierra, die fragte: "Können wir hier im Restaurant Poker spielen?"
"Das ist gegen das Gesetz." Delores klopfte mit ihrem Stift auf den Block. "womit willst du dich vergiften?"
Sierra lachte. "Ich muss noch in mein Brautkleid passen. Also nehme ich eine Tomatensuppe. Kein Brot."
Auf einmal nahmen Delores Augen einen ganz verklärten Ausdruck an. Vielleicht liegt es an der Erwähnung der Hochzeit, dachte Cheyenne. Vermutlich träumt Delores gerade von einem Cowboy-Prinzen, der bei Lucky’s einen Burger und Pommes bestellt, sich wahnsinnig in Delores verliebt und sie aus all dem rausholt.
"Travis Reid ist ein echter Hingucker", schwärmte die Bedienung.
"Auf jeden Fall", stimmte Sierra ihr zu.
Damit humpelte Delores davon.
"Ich wette, dass sie in der Küche die Schuhe auszieht und ihre Füße massiert. Ich hoffe nur, dass sie sich danach die Hände wäscht", mutmaßte Janice.
"Auch in diesem Fall gilt, dass wir das gar nicht so genau wissen wollen", bemerkte Elaine trocken.
"Ich glaube, ich habe keinen Hunger mehr", verkündete Cheyenne.
"Delores ist die schlechteste Hausfrau in ganz Indian Rock", behauptete Janice.
Elaine rempelte sie mit dem Ellbogen an. "Halt die Klappe, oder ich gehe wieder nach Hause und nehme all mein Pokerwissen mit."
"Was für ein Wissen soll das sein, bitte schön?"
"Vielleicht solltet ihr wissen, dass ich Texas Hold'em mindestens zweimal die Woche auf dem Computer spiele", antwortete Elaine hoheitsvoll.
"Ja, dann wird die Weltmeisterschaft natürlich ein Kinderspiel für dich sein." Janice warf Sierra einen Blick zu. "Könntest du mir bitte noch einmal erklären, weshalb wir das eigentlich tun? Für uns wäre es sogar deutlich einfacher, einen Triathlon zu gewinnen."
"Es geht darum, mal etwas anderes zu machen", sagte Sierra. "Unseren Horizont zu erweitern. Unsere Grenzen auszutesten."
"Ihr McKettricks", seufzte Janice. "Ihr ertragt es einfach nicht, ganz normal zu leben. Wir könnten stattdessen auch mit Kegeln anfangen, finde ich. Einmal geliehene Kegelschuhe zu tragen, würde deinen Horizont ganz gewiss erweitern!"
Sierra lachte und sah auf den funkelnden Diamantring an ihrem linken Finger.
Elaine wandte sich an Janice, die neben ihr saß. "Man kann diese arme Frau natürlich nicht auffordern zu kegeln, solange dieser Klunker an ihrem Finger hängt. Der wiegt vermutlich mehr als eine Kegelkugel."
Delores kam mit dem Essen angeschlurft. Sie warf einen leidenden Blick auf die Uhr hinter der Theke und ging wieder.
Sierra blickte ihr nach. "Armes Ding. Bedienen ist Schwerstarbeit. Glaubt mir, ich muss es wissen."
Das überraschte Cheyenne. "Wirklich?", fragte sie und schämte sich sofort dafür. Mehr brauchte sie nicht zu sagen, die Frage hing in der Luft, als hätte sie sie laut ausgesprochen. Aber du bist doch eine McKettrick?" Entschuldige", murmelte sie peinlich berührt. Sie war einfach nicht besonders gut, was Freundschaften anging, ihr fehlte die Praxis. Zwar schmerzten ihre Füße nicht, und sie war auch nicht gerade die schlechteste Hausfrau, aber ansonsten teilte sie vermutlich mehr mit Delores als mit Elaine, Janice und Sierra.
"Schon gut", entgegnete Sierra. "Ich war lange Jahre das verlorene Schaf der Familie. Meine Mutter, meine Schwester und ich haben uns erst letzten Winter wiedergefunden. Ich muss mich immer noch daran gewöhnen, plötzlich eine McKettrick zu sein."
"Aber auch sie behält nach der Hochzeit ihren Namen", sagte Janice. "Die McKettrick-Frauen machen das immer so, weißt du? Für die kommt nicht einmal ein Doppelname in Betracht. Und wenn sie Mädchen bekommen, heißen die auch McKettrick."
"Was hält Travis davon?", fragte Elaine.
Erst jetzt bemerkte Cheyenne, dass sie hungrig war, und schlang ihr Sandwich hinunter. Das erleichterte sie gleich zweifach. Erstens füllte sie auf diese Weise endlich ihren Magen und gleichzeitig hielt das Essen
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