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So frei wie der Himmel

So frei wie der Himmel

Titel: So frei wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Laell Miller
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Karoass. Pikass.
    "Die Einsätze?", fragte Nurleen, als sich niemand rührte.
    Ohne zu zögern nahm Cheyenne drei rote Chips von ihrem Stapel und warf sie in die Mitte.
    "Du setzt, ohne deine Karten auch nur angesehen zu haben?", fragte Janice perplex.
    "Sie will den Turn sehen", erläuterte Nurleen.
    "Die vierte Karte", klärte Elaine die anderen auf.
    "Dann setze ich nichts", sagte Janice.
    "Das nennt man passen", meinte Sierra. Sie sah Cheyenne an und warf selbst drei Chips in die Mitte.
    Elaine schaute noch einmal in ihre Karten. .Ich passe.
    Damit waren nur noch Sierra und Cheyenne im Spiel. Sie boten und erhöhten. Die vierte Karte war ein Kreuz-Ass. Cheyenne spürte eine Bewegung hinter sich. Aber sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Jesse seinen Tisch verlassen hatte, um den Frauen beim Spielen zuzusehen. Sie tat, als ob er nicht existierte. Sierra und Cheyenne blieben im Spiel. Die fünfte Karte, der River, war der Karokönig. Mit vor Aufregung ganz rotem Gesicht schob Sierra all ihre Chips in die Mitte.
    "Zeigen", sagte Cheyenne.
    "Drilling", jauchzte Sierra und legte ihren Pikkönig neben die beiden Könige auf dem Tisch und eine HerzSechs.
    Cheyenne drehte ein Herzass und den vierten König um. "Full House", sagte sie.
    "Ist das mehr als ich habe?", fragte Sierra.
    Jesse stöhnte, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zwischen Sierra und Cheyenne. "Ladys", sagte er, "ihr braucht Hilfe.
     
     

Kapitel 11
     
    Ladys, ihr braucht Hilfe. Das hatte er gesagt, ohne vorher darüber nachzudenken, und er bereute es jetzt schon. Vier weibliche Augenpaare sahen ihn verärgert an. Das war auf Jeden Fall nicht gerade das Klügste, was du Je von dir gegeben hast, McKettrick.
    Er hätte nicht nur einfach den Mund halten, sondern auch von ihrem Tisch wegbleiben sollen. Cheyennes Haar fiel ihr in weichen Wellen über die Schultern, sie trug ein enges pinkfarbenes T-Shirt und Jeans. Allein neben ihr zu sitzen, weckte ein größeres Begehren in ihm, als er je zuvor gespürt hatte.
    Mit der linken Hand rieb er sich über das stoppelige Kinn. Er hätte zu einer vernünftigen Zeit nach Hause gehen, schlafen und sich am nächsten Morgen rasieren sollen. Danach hätte er ganz zufällig im Lucky’s erscheinen und angesichts der Damenrunde Überraschung heucheln können.
    Dafür war es jetzt zu spät.
    Tatsächlich hatte er gar nicht mehr an Sierras Damenrunde gedacht, noch viel weniger an ihren idiotischen Plan - dass eine aus der Gruppe sich einen Platz in Las Vegas erspielen und dort auch noch das Preisgeld einheimsen sollte. Das alles fiel ihm erst wieder ein, als Sierra mit Elaine, Janice und Cheyenne den Raum betreten hatte. Zum Glück rettete Sierra ihn.
    "Tja, Jesse", sagte sie lächelnd. "Was für eine Überraschung, dich hier zu treffen."
    Cheyenne sah ihn nicht an. Doch sie bewegte sich auf ihrem Stuhl, als wollte sie ein wenig von ihm abrücken. Was sie zu Jesses Erleichterung aber nicht tat.
    "Ausgerechnet dich", fügte Elaine hinzu. Ihr Blick wanderte von ihm zu Cheyenne und wieder zurück, und sie zählte eins und eins zusammen. Jesse war mit Elaine und Janice zur Schule gegangen. Er kannte die beiden so gut wie seine eigenen Schwestern, und unglücklicherweise kannten sie ihn ebenso gut.
    "Nicht zu glauben", fügte Janice hinzu. Jesse McKettrick bei einem Pokerspiel, das die ganze Nacht dauert."
    Endlich sah auch Cheyenne ihn an. Wir brauchen deine Hilfe nicht, schien sie zu sagen. Immerhin besser als: Hau ab, du Versager.
    "Andrerseits", sagte er betont locker, "kann Cheyenne euch vermutlich alles zeigen."
    Sie runzelte die Stirn.
    "Über Poker", stellte er klar.
    "Sieht aus, als hättest du gewonnen", bemerkte Sierra mit einem Seitenblick auf den Berg Chips, der auf dem anderen Tisch lag. Jesse wusste, dass Utah Slim und die anderen ihn verärgert beobachteten. Er hielt das Spiel auf, und sie wollten so schnell wie möglich ihr Geld zurückgewinnen.
    "Ich gewinne immer", hätte er beinahe geantwortet, riss sich aber rechtzeitig zusammen. Stattdessen schob er seinen Stuhl zurück. "Ich sollte wohl besser zu Ende bringen, was ich angefangen habe."
    "Schätze ich auch", stimmte Sierra ihm zu.
    Bevor er sich umdrehte, sah Jesse auf Cheyenne hinunter und wagte es, kurz die Hand auf ihre Schulter zu legen.
    Vom vielen Spielen waren Utah Slims Hundeaugen rot und trübe. "Ich dachte schon, dass du uns hängen lässt, McKettrick. Um ein anderes Spiel zu spielen. Und ich rede nicht von Poker."
    Jesse

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