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So frei wie der Himmel

So frei wie der Himmel

Titel: So frei wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Laell Miller
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gab.
    Hartnäckig versuchte Cheyenne, diesen Gedanken abzuschütteln. Ihr Verhältnis zu Mitch hatte überhaupt nichts mit Jesse zu tun.
    Ach nein?
    Sie erinnerte sich an die Freude in Mitchs Gesicht und ihr Entsetzen, als er auf diesem Pferd geritten war. Und dann gab es da noch Bronwyn. Mitch mochte dieses Mädchen. Offenbar wusste er nicht, wie gefährlich es war, sich nach jemandem zu sehnen, den man wahrscheinlich nicht haben konnte.
    "Ich habe mich bei Sierras Feier ein wenig mit Mitch unterhalten", sagte Keegan. "Er scheint mir ein kluger Bursche zu sein, und Jesse hält große Stücke auf ihn."
    "Ist das gut?", fragte sie leise, ohne vorher darüber nachzudenken. Nenn Jesse so denkt, meine ich?"
    Mit derselben Handbewegung wie Jesse fuhr Keegan sich durchs Haar. Jesse ist eben Jesse. Manchmal nervt er mich - dann würde ich ihn am liebsten vom Pokertisch wegzerren und ihm eine Tracht Prügel verpassen. Er gibt gern den lässigen Cowboy, dabei ist er einer der klügsten Menschen, die ich kenne. Also, ja, wenn er Sagt, dass dein Bruder in Ordnung ist, nehme ich das ernst."
    "Danke." Cheyenne warf einen Blick auf die Schlüssel, wobei sie unweigerlich an Nigel denken musste. "Keegan, ich ..."
    Genau in diesem Moment streckte Myrna den Kopf herein. "Ich gehe", verkündete sie. "soll ich abschließen?"
    "Das mache ich schon", sagte Keegan.
    "Das heißt, Sie bleiben mal nicht hier? Keine Nachtschicht?"
    "Heute nicht."
    Myrna nickte anerkennend. "Vielleicht besteht dann ja noch Hoffnung für Sie, Mr. McKettrick."
    "Bleiben wir doch bei Keegan", entgegnete er leichthin. Cheyenne fragte sich, wie es wohl wäre, ein Teil dieses Kreises zu sein, dieser engen Gemeinschaft aus Freunden und Mitarbeitern und Familienmitgliedern, die alle dieselbe Geschichte teilten.
    Sie war in Indian Rock aufgewachsen.
    Warum fühlte sie sich dann so entwurzelt? Als ob es keinen Ort auf der Welt gäbe, an den sie wirklich gehörte? Und warum machte sie sich ständig so bescheuerte Gedanken?
    "Danke, dass Sie Ihr Sandwich mit mir geteilt haben, Myrna", sagte sie. Trotz des süß-sauren Hühnchens hatte sie es nicht übers Herz gebracht, das Angebot von Myrna abzulehnen. Die Geste hatte ihr viel bedeutet. Genauso wie der Bambusstrauch.
    "Gern geschehen. Bis morgen." Damit verschwand sie.
    Cheyenne nahm ihre Handtasche aus der Schublade, hängte sie über die Schulter und stand auf. "Gut. Dann gehe ich auch. Ich muss in etwa einer Stunde bei Sierra sein.
    Keegan begleitete sie zur Eingangstür.
    "Das ist nun deiner." Neben seinem schwarzen Jaguar stand ein moosgrüner Cadillac Escalade. In der Annahme, dass es sich um einen Irrtum handelte, sah Cheyenne sich um. Keegan lachte. "Ich weiß, er ist ein bisschen protzig. Aber etwas anderes hatten sie gerade nicht."
    "Ich werde mich schon daran gewöhnen."
    Auf einmal wurde Keegan ernst. "Ist das etwas Ernstes zwischen dir und Jesse?"
    "Es ist ... ich habe keine Ahnung."
    "Dann kann ich dich also nicht irgendwann einmal zum Abendessen einladen. Mist."
    Er brachte Cheyenne zum Wagen und öffnete ihr die Tür. Nachdem sie saß, starrte sie einen Moment durch die Windschutzscheibe, kämpfte mit ihrem schlechten Gewissen und fühlte sich, als wäre sie dabei, ein Auto zu stehlen.
    Sie beschloss, die Wahrheit zu sagen. "Keegan, ich …"
    Doch er war bereits auf dem Weg zu seinem Jaguar. Natürlich hätte sie ihm hinterherrufen können, doch der passende Zeitpunkt schien vorüber.
    Außerdem klingelte es in ihrer Handtasche. Genervt wühlte sie nach ihrem Handy - nach Nigels Handy – und meldete sich mit einem knappen: "Was willst du?"
    "Noch immer so charmant", flötete Nigel.
    "Fahr zur Hölle, Nigel."
    "Hast du in den heiligen Hallen von McKettrickCo schon was herausgefunden?"
    "Ja." Cheyenne steckte den Schlüssel ins Zündschloss und betrachtete die Kontrolllämpchen, die aufblinkten. Wenn ihre Mutter und Mitch den Wagen erst mal sahen! "Ich habe herausgefunden, wie es ist, einen richtigen Job zu haben. Mit Büro und Schreibtisch. Damit kannst du es nicht aufnehmen, Nigel."
    Nigel lachte. "Das kann ich meistens nicht."
    "Ich werde nicht für dich spionieren." Cheyenne fuhr vom Parkplatz. "Sondern deine Gehaltsschecks sammeln und sie zurückschicken, sobald mein Vertrag mit dir ausläuft. Und wenn du einen Rest Anstand besitzt, wirst du mir jetzt kündigen und es dabei belassen."
    "Zum Glück gehört Anstand nicht zu meinen Tugenden. Ich brauche dieses Land, Cheyenne. Meine Großmutter fordert ihre

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