So funktioniert die Wirtschaft
sieben Milliarden Menschen und wenn nötig auch noch viele mehr zu ernähren, stehen bereit. Die Hungernden können sie sich nur nicht leisten.
Wichtig
Die Kapazität der Erde zur Produktion von Nahrungsmitteln ist groà genug, um noch einige Milliarden Menschen mehr zu ernähren. Das Wachstum der Weltbevölkerung wird heutigen Prognosen zufolge enden, bevor die Nahrungsmittel knapp werden. Das Hungerproblem ist ein Problem zu geringer Einkommen groÃer Gruppen in vielen Entwicklungsländern.
Der Güterkonsum stöÃt an Grenzen
Eine andere drängende Sorge ist, ob die Erde auch fortgesetztes Wirtschaftswachstum bei groÃer, aber stagnierender Bevölkerung verkraften kann. V. a. scheint eine akute Gefahr zu bestehen, dass die Erde immer wärmer und das Wetter deshalb immer extremer wird. Wissenschaftler führen das maÃgeblich auf den Einfluss von Treibhausgasen zurück. Diese entstehen v. a. bei der Verbrennung von Ãl, Kohle, Benzin und sonstigen Energierohstoffen. Konsumgüter sind, wenn man alle Produktionsstufen einschlieÃlich des damit verbundenen Verkehrs zusammenrechnet, energieintensiv und damit klimaschädlich. Je mehr Waren produziert und verbraucht werden, desto schlechter ist das für das Klima. Im Gegensatz dazu verursacht der Konsum von Dienstleistungen, der ebenfalls zur Wirtschaftsleistung zählt, zumeist nur geringe Umweltprobleme.
Sofern Wachstum also im Mehrkonsum von Dienstleistungen und virtuellen Gütern besteht, stellt es ökologisch kein oder nur ein geringes Problem dar. Dasselbe gilt für arbeitsintensive Verbesserungen an bestehenden Produkten. Wenn die Lebensdauer eines Autos mit zusätzlichen Arbeitsschritten verlängert wird, trägt das zum Wirtschaftswachstum bei, vermindert aber sogar die Umweltbelastung, die mit dem automobilen Verkehr verbunden ist.
Dasselbe gilt für aufwändige Verbesserungen der Ãkobilanz von Gütern, die erforderlich werden, weil die Kundschaft darauf achtet oder der Gesetzgeber es vorschreibt. Wenn etwa ein Katalysator eingebaut wird, zählt die Mehrproduktion zum Wirtschaftswachstum, die Umweltbilanz des Autos wird dadurch verbessert. In den reichen Industrienationen kann man sich immerhin vorstellen, dass durch die zunehmende Verlagerung des Konsums weg von den Waren und durch technische Anstrengungen zur Verbesserung der Ãkobilanz der produzierten Waren ein umweltneutrales oder gar positives Wachstum entstehen könnte.
Wichtig
Wachstum muss nicht schlecht für die Umwelt und das Klima sein. Arbeitsintensive Produkte, Dienstleistungen, die Verbesserung bestehender Produkte und die Produktion von Gütern, die Umweltschäden beheben, erhöhen ebenfalls die Wirtschaftsleistung und schaden der Umwelt wenig oder nützen ihr gar.
Der Anschein, Ãkonomie und Ãkologie seien Gegensätze, erklärt sich wie bereits erwähnt v. a. daraus, dass die Ãkonomen die Wirtschaft und damit auch das Wirtschaftswachstum auf das verengt haben, wofür es einen Marktpreis gibt. Der Verbrauch von Ressourcen und Umweltqualität aber wird bisher nur selten mit einem Preis beziffert.
Wachstum im Sinne einer Verbesserung der Lebensbedingungen in einem umfassenden Sinn wäre nie auf gefährliche Weise umweltschädlich. Das gilt jedenfalls dann, wenn man Schäden, die bei Bewohnern anderer Länder verursacht werden, mit einbezieht.
Internationale Koordination ist nötig
Die groÃe Mehrheit der Erdbevölkerung ist weit davon entfernt, die Sättigungsgrenze beim Warenkonsum zu erreichen. Je wohlhabender die Menschen in den armen Ländern werden, desto mehr von ihnen wollen Auto, Wachmaschine, Spülmaschine, gröÃere Wohnungen, Elektrizität und sonstige Segnungen der Zivilisation genieÃen. Doch wenn die Mehrheit der Weltbevölkerung sich dem Konsumniveau der Industrieländer annähern würde, wäre der Verbrauch von Rohstoffen und Energie um ein Vielfaches höher als derzeit.
Darin liegt der groÃe politische Konflikt, der die Lösung der Klimaproblematik so erschwert. Verantwortlich für das Klimaproblem sind die Industrieländer. Die Entwicklungsländer sträuben sich, auf eine Hebung ihres materiellen Lebensstandards zu verzichten, um die Umweltsünden der Industrieländer zu kompensieren. Sie halten es für die Pflicht der Industrieländer, ihr hohes Verbrauchsniveau abzusenken, damit die Erde ein
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