So funktioniert die Wirtschaft
werden.
Wohlstandsmehrung ist erstrebenswert, da sie der Entfaltung der menschlichen Potenziale, dem sozialen Frieden und der Stärkung der Gesellschaft dient.
Neben Einkommenszunahme erhöht auch mehr Freizeit bei gegebenem Einkommen den Wohlstand.
Wohlstandszunahme schafft Umweltprobleme und verbraucht Ressourcen, wenn sie durch Konsum von mehr Gütern entsteht, nicht aber, wenn sie auf dem Konsum von besseren Gütern, Dienstleistungen und Freizeit beruht.
Die Welt kann noch viele zusätzliche Menschen ernähren. Es gibt kein Problem der Ãberbevölkerung, sondern der Unterentwicklung.
Wettbewerb
Konkurrenz belebt das Geschäft, lautet eine gängige Wirtschaftsweisheit. Aber sie stimmt nur bedingt, denn tatsächlich ist mehr Wettbewerb nicht immer die bestmögliche Lösung. Doch wie kann man feststellen, ob in einer bestimmten Branche eine groÃe oder eher eine geringe Marktmacht der Produzenten vorzuziehen ist?
In diesem Kapitel erfahren Sie,
ob die Nachfrage den Preis treibt,
wie mächtig die Produzenten unter verschiedenen Marktbedingungen sind,
wann Monopole der Wirtschaft schaden und unter welchen Umständen sie nützlich sein können,
ob vollkommene Konkurrenz der Idealzustand ist.
Treibt die Nachfrage den Preis?
Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis, lautet eine ökonomische Binsenweisheit. Dabei wird unterstellt, dass der Anbieter umso höhere Preise durchsetzen kann, je gröÃer die Nachfrage nach seinem Produkt ist. Das ist zwar oft richtig, stimmt aber längst nicht immer.
Die Regel trifft zu, wenn es um den Handel mit Gütern geht, die schon existieren und nur einmal verkauft werden sollen. Wer auf eBay etwas versteigert, der wird umso mehr dafür bekommen, je gröÃer die Nachfrage ist. Die Regel trifft auch zu, wenn die Stückkosten mit zunehmender Produktionsmenge steigen. Das ist bei natürlichen Ressourcen meist der Fall. Wenn die Nachfrage nach Ãl und anderen Rohstoffen steigt und mehr produziert werden soll, dann müssen Lager ausgebeutet werden, die man zunächst beiseitegelassen hatte, weil ihre Ausbeutung als zu aufwändig erschien. Da die Anbieter normalerweise ihre Produktionskosten decken und darüber hinaus noch einen Gewinn erzielen wollen, steigt der Preis mit steigender Nachfrage, wenn diese nur zu steigenden Stückkosten befriedigt werden kann.
Beispiel
Bis zum Jahr 2007 wuchsen die Weltwirtschaft und damit die Nachfrage nach Rohstoffen kräftig. Die Preise für Ãl, Metalle, Weizen und andere Rohstoffe erreichten Rekordstände. Als 2008 die Weltfinanzkrise ausbrach, fielen die Preise in den Keller. Mit der recht schnellen und nachhaltigen Erholung der Weltwirtschaft zogen die Rohstoffpreise wieder deutlich an.
In der Landwirtschaft ist es ähnlich. Auch hier steigen die Produktionskosten in vielen Fällen mit zunehmender Menge. Wenn mehr produziert werden soll, müssen zusätzliche, meist schlechtere Flächen eingesetzt werden oder man steigert auf gegebener Fläche die Produktion, was mit zunehmender Menge immer schwieriger und teurer wird.
Ganz anders kann es aussehen, wenn bei der Produktion eines Gutes Kostendegression auftritt, wenn also die Kosten mit zunehmender Produktionsmenge sinken. Das ist unter anderem dort der Fall, wo produktionsunabhängige Verwaltungskosten oder Mengenrabatte eine groÃe Rolle spielen, beispielsweise im Einzelhandel. Es gilt auch dann, wenn bei der Produktion Kostenvorteile der Massenfertigung auftreten. So lohnt sich bei hohen Produktionszahlen der Einsatz teurer Maschinen, Roboter und Automaten, während bei kleinen Produktionsmengen mehr langwierige Handarbeit erforderlich ist.
Beispiel
Ein Paradebeispiel für sinkende Kosten mit zunehmender Produktionsmenge ist die Automobilindustrie. Ford führte Anfang des 20. Jhd. die FlieÃbandarbeit ein, die die Produktion stark beschleunigte und dadurch die Kosten drastisch senkte. Voraussetzung war die Produktion in groÃen Mengen, damit Arbeiter, die auf nur eine Tätigkeit spezialisiert waren, auch ausgelastet werden konnten. Steigende Nachfrage war also Voraussetzung für sinkende Preise.
Ebenfalls möglich und keineswegs selten ist der Fall, dass steigende Nachfrage zunächst zu steigenden, langfristig aber zu sinkenden Preisen führt. Wenn die Produzenten eine kräftig steigende Nachfrage kurzfristig nicht befriedigen können, weil sie mit der Produktion nicht
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