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So funktioniert die Wirtschaft

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Titel: So funktioniert die Wirtschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norbert Haering
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nachkommen, können sie diesen Engpass zunächst in steigende Preise ummünzen. Sobald sie neue Fabriken gebaut, neue Maschinen angeschafft und neue Leute eingestellt haben, können sie aufgrund zusätzlicher Vorteile der Massenproduktion ihre Produkte billiger anbieten.
    Beispiel
    Wenn wie 2008/09 die Nachfrage nach Autos einbricht, sinken die Preise kurzfristig, weil die Hersteller Autos auf Halde produzieren, die verkauft werden müssen. Es gibt kräftige Rabatte. Zieht die Nachfrage wieder an, steigen erneut die Preise. Sollte die Nachfrage dauerhaft niedrig bleiben, würden die Preise aber ebenso wieder steigen, weil die Produzenten ihre Produktionskapazitäten nach unten anpassen würden und deshalb keine Kampfpreise mehr anbieten müssten.
    Ein Team von Ökonomen um Alan Blinder (1998) hat Spitzenmanager von 200 amerikanischen Unternehmen dazu befragt, wie sich ihre Produktionskosten mit zunehmendem Umsatz entwickeln. Das Ergebnis: Bei neun von zehn Unternehmen fallen die Kosten der Produktion einer zusätzlichen Produkteinheit mit steigender Menge oder bleiben zumindest gleich, nur bei jedem zehnten steigen sie.
    Wie mächtig sind Produzenten?
    Die Preiskonkurrenz unter den Anbietern ist v. a. dort hoch, wo die Vorteile der Massenproduktion schon bei relativ niedrigen Produktionsmengen (im Verhältnis zum Gesamtmarkt) nichtmehr greifen oder gar in Nachteile umschlagen. Denn dann gibt es sehr viele kleine und mittlere Anbieter, die zu mehr oder weniger identischen Kosten produzieren und sich gegenseitig Konkurrenz machen. Das ist z. B. in der Landwirtschaft oft der Fall.
    Wenn die Produktionskosten je Stück dagegen bis zu sehr großen Produktionsmengen immer weiter sinken, dann ist die Preiskonkurrenz deutlich geringer. Denn wer in Großserie herstellt, dem können Kleinanbieter kaum noch Konkurrenz machen. Entsprechend gibt es nur eine begrenzte Anzahl großer und sehr großer Anbieter, die sich gegenseitig kaum Konkurrenz machen. Sie haben dann Marktmacht .
    Wichtig
    Marktmacht haben Produzenten, wenn der Wettbewerb gering ist. Dann können sie den Preis nach oben treiben, indem sie die Angebotsmenge klein halten.
    Ein anderer wichtiger Faktor für die Schärfe der Konkurrenz sind die Markteintrittsbarrieren. Je mehr Kapital man einsetzen muss, desto schwieriger und gefährlicher wird es für Neulinge, in einen Markt einzutreten. Sie müssen Banken oder Investoren überzeugen, ihnen viel Geld zu leihen, ohne dass sie Erfahrung und ein erprobtes Geschäftsmodell vorweisen könnten. Sie müssen in der Lage sein, jahrelange Verluste zu verkraften, bis sie so viele Kunden gewonnen haben, dass sie ihre teuren Maschinen und Anlagen voll auslasten können. Chemieunternehmen oder Automobilbauer müssen aus diesem Grund kaum den Markteintritt neuer Konkurrenten fürchten, wenn sie zu hohe Preise verlangen, Friseure und Kneipiers dagegen schon.
    Auch die Transportkosten spielen eine Rolle für die Intensität des Wettbewerbs. Je höher sie sind, desto eher kann ein Unternehmen von Kunden in seiner Nähe einen höheren Preis verlangen, ohne dass diese zu räumlich weiter entfernten Konkurrenten abwandern. Die Bauwirtschaft ist ein Beispiel für eine Branche, in der hohe Transportkosten den Wettbewerb beschränken.
    Eine ähnliche Wirkung auf die Schärfe des Wettbewerbs hat Produktdifferenzierung. Wer eine Handcreme oder ein Auto anbietet, dem die Kunden einzigartige Eigenschaften oder ein bestimmtes Image zuschreiben, der kann seinen Stammkunden höhere Preise abverlangen, ohne dass diese gleich zu einem Konkurrenten wechseln. Vielleicht werten sie den hohen Preis sogar als zusätzliches Indiz für die hohe Qualität ihrer Lieblingsmarke. In den meisten Branchen unternehmen die führenden Anbieter große Anstrengungen, um durch Werbung und die Ausgestaltung ihrer Produkte mit mehr oder weniger sinnvollen Besonderheiten eine größere Produktdifferenzierung herzustellen.
    Eine extreme Form der Produktdifferenzierung ist der Schutz durch Patente. Wer ein neuartiges Produkt erfindet, der kann sich für einige Jahre Patentschutz sichern und ist damit in starkem Maße vor Konkurrenz geschützt.
    Zusammenfassend ist also der Wettbewerb umso schwächer,
je größer die Vorteile der Spezialisierung und Massenproduktion,
je höher die Kapitalintensität der Produktion,
je höher die Transportkosten,
je

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