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So gut wie tot

Titel: So gut wie tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Branson.
    Als sie sich erhoben, beugte sich Hegarty verschwörerisch vor. »Vielleicht könnten Sie mir einen Gefallen tun. Ich bin vor ein paar Tagen auf der Old Shoreham Road geblitzt worden. Würden Sie ein gutes Wort für mich einlegen?«
    Branson sah ihn verblüfft an. »Das geht leider nicht, Sir.«
    »Ach so, egal. Na ja, es war einen Versuch wert.«
    Er lächelte reumütig.
    87
    OKTOBER 2007 Abby saß auf dem Rücksitz des Taxis und las die SMS, die sie soeben erhalten hatte. Sie brachte sie zum Lächeln, machte ihr Mut.
    Denk dran … Arbeite, als würdest du das Geld nicht brauchen. Liebe, als wärst du nie verletzt worden. Tanze, als schaute niemand zu.
    Auch der Fahrer trug dazu bei, dass ihre Stimmung sich hob. Er erzählte, er sei früher Boxer gewesen, habe es aber nie zum Champion. gebracht. Er hatte auch die platte Nase eines Boxers. Er trainiere noch dann und wann und versuche, Kinder für den Sport zu begeistern. Auf der Rückfahrt vom dritten Pflegeheim, das sie sich angeschaut hatte, berichtete er von seiner Mutter, die ebenfalls gesundheitliche Probleme habe, sich ein solches Heim aber nicht leisten könne.
    Da Abby kein passendes Zitat einfiel, das sie als Antwort schicken konnte, schrieb sie nur:
     
    Bald! Kann’s gar nicht erwarten.
    Vermisse dich soooooo.
    xxxxxx
     
    Um kurz nach eins hielten sie wieder vor dem Haus, in dem ihre Mutter wohnte. Abby schaute sich um, ob Ricky zu sehen war, doch alles wirkte unverdächtig. Sie bat den Fahrer, zu warten und den Taxameter laufen zu lassen. Die ersten beiden Heime waren schrecklich gewesen, doch das dritte gefiel ihr und wirkte vor allem sehr sicher. Außerdem gab es gerade einen freien Platz. Abby hatte sich entschlossen, ihre Mutter sofort hinzubringen.
    Sie musste nur noch einige Dinge packen. Ihre Mutter war sehr langsam, also würde sie es selbst erledigen und sie schnell ins Taxi bugsieren. Das würde ihrer Mutter nicht gefallen, aber es wäre auch nur eine vorübergehende Lösung. Immerhin wäre sie dort sicher. Abby konnte nicht erwarten, dass Doris, von der sie nicht einmal den Nachnamen wusste, sich ständig um ihre Mutter kümmerte.
    Sobald ihre Mutter sicher untergebracht war, könnte sie den Plan umsetzen, den sie sich in den vergangenen Stunden zurechtgelegt hatte. Zuerst musste sie so weit wie möglich weg von hier und dann jemanden finden, dem sie sich ganz und gar anvertrauen konnte.
    Doch wie viele Fremde gab es schon, denen sie ihr ganzes Hab und Gut anvertrauen konnte, ohne dass diese damit wegliefen, so wie sie selbst es getan hatte?
    Der Taxifahrer schien ein anständiger Mensch zu sein. Sie spürte, dass sie ihm vertrauen konnte. Aber würde er in der Lage sein, Ricky allein in Schach zu halten, oder musste er sich Hilfe holen? Sie würde sich auf einen Menschen verlassen, den sie erst seit einer halben Stunde kannte. Das Spiel war einfach zu riskant. Sie hatte so viel auf sich genommen, um das alles zu schaffen.
    Andererseits konnte sie nicht wählerisch sein. Die Miete für die Wohnung war drei Monate im Voraus bezahlt, lief also noch zwei Monate. Dafür hatte sie den größten Teil ihres Bargeldes ausgegeben. Hinzu kam die Monatsmiete für das Zimmer ihrer Mutter im Bexhill Lawns Rest House, die sie an diesem Morgen bezahlt hatte. Mit ihrer Kreditkarte käme sie noch einige Monate über die Runden, sofern sie in einem billigen Hotel abstieg. Danach aber musste sie ans Eingemachte gehen, und zwar ohne dass Ricky ihr an den Fersen klebte.
    Sie dankte Gott für ihr Glück, dass sie es noch nicht in ihrem neuen Schließfach deponiert hatte.
    Sie kannte Ricky und hätte wissen müssen, dass er ein Elektronikfreak war. Einmal hatte er damit geprahlt, die Empfangsmitarbeiter der teuren Hotels in Melbourne und Sydney zu bezahlen, damit sie ihm die Schlüsselkarten der Gäste aushändigten, nachdem diese abgereist waren. Diese Schlüsselkarten enthielten Angaben zu Kreditkarten und Wohnsitz. Er habe einen großzügigen Abnehmer für die Informationen, und der Datenservice, wie er es nannte, bringe ihm weitaus mehr ein als seine legalen Geschäfte.
    Abby ging den Flur entlang bis zur Wohnungstür. Sie hatte ihre Mutter von unterwegs zweimal angerufen, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war. Das erste Mal hatte sie gegen halb elf angerufen und erfahren, dass der Schlüsseldienst gegen elf vorbeikommen wolle. Dann noch einmal vor einer Stunde, als der Mann schon bei ihr war.
    Der erste Verdacht keimte, als sich der

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